Retinol-Alternativen: 5 Inhaltsstoffe haben ähnliche Wirkungen – und sind sogar verträglicher

Retinol gilt als DER Anti-Aging-Wunderwirkstoff und hilft auch bei Akne oder Hyperpigmentierung. Aber er ist leider nicht immer gut verträglich. Welche Retinol-Alternativen ebenfalls für ein tolles Hautbild sorgen, erfährst du hier.

Du hast schon viel von Retinol gehört und fragst dich, ob es das Richtige für dich ist? Oder vielleicht hast du es schon ausprobiert und gemerkt, dass es nicht ganz zu deiner Haut passt? Keine Sorge, es gibt fantastische Alternativen, die ähnliche Wirkungen haben.

Was ist Retinol eigentlich und wofür braucht man es? 

Retinol ist ein wahrer Star in der Hautpflege. Es gehört zur Familie der Retinoide, die wiederum eine Form von Vitamin A sind. Es ist bekannt für seine beeindruckende Wirkung bei verschiedenen Hautanliegen:

  • Anti-Aging: Retinol kurbelt die Kollagenproduktion an und hilft, feine Linien und Falten zu glätten. Deine Haut wirkt straffer und jugendlicher.
  • Hautbildverfeinerung: Es fördert die Zellerneuerung, was zu einem gleichmäßigeren Hautton, verfeinerten Poren und weniger Pigmentflecken führen kann.
  • Akne: Retinol kann auch bei Akne helfen, indem es die Talgproduktion reguliert und Entzündungen reduziert.

Kurz gesagt: Retinol ist ein Multitalent, das für viele Hauttypen Wunder wirken kann.

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Warum sollte man nach Retinol-Alternativen suchen?

So wunderbar Retinol auch ist, es hat leider auch ein paar Tücken, weshalb viele nach sanfteren Optionen suchen:

  • Hautirritationen: Der häufigste Grund sind Hautirritationen. Gerade zu Beginn der Anwendung kann Retinol zu Rötungen, Trockenheit, Schuppungen und einem Spannungsgefühl führen. Deine Haut muss sich oft erst daran gewöhnen, was auch als "Retinol-Purge" bekannt ist.
  • Sonnenempfindlichkeit: Retinol macht deine Haut empfindlicher gegenüber Sonneneinstrahlung. Ein täglicher, hoher Sonnenschutz (SPF 30-50) ist absolut unerlässlich nach der Verwendung von Retinol.
  • Nicht für jeden Hauttyp: Besonders empfindliche Haut, Rosacea-Haut oder sehr trockene Haut verträgt Retinol oft nicht gut, selbst in niedriger Konzentration.
  • Schwangerschaft und Stillzeit: Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte auf Retinol verzichtet werden.
  • Lange Anpassungsphase: Es braucht oft Geduld und eine langsame Einführung, bis sich die Haut an Retinol gewöhnt hat und die positiven Effekte sichtbar werden.

5 Retinol-Alternativen im Überblick

Du möchtest die Vorteile von Retinol nutzen, aber ohne die potenziellen Nachteile? Hier sind die Top-Alternativen, die du kennen solltest.

1. Bakuchiol

Bakuchiol ist der wohl bekannteste und beliebteste Retinol-Ersatz. Es wird oft als "pflanzliches Retinol" bezeichnet, weil es ähnliche Effekte auf die Haut hat wie Retinol, aber ohne dessen potenzielle Nebenwirkungen. Es wirkt auf ähnliche Signalwege in der Haut ein, um die Kollagenproduktion anzukurbeln.

Bakuchiol ist ein Extrakt aus der Babchi-Pflanze (Psoralea corylifolia). Es ist ein Antioxidans und Entzündungshemmer. Es stimuliert die Kollagensynthese, verbessert die Elastizität der Haut, reduziert feine Linien und Fältchen und kann sogar bei Hyperpigmentierung helfen.

Vorteile gegenüber Retinol: Bakuchiol ist deutlich sanfter zur Haut, verursacht kaum Irritationen und kann von schwangeren und stillenden Frauen verwendet werden. Zudem macht Bakuchiol die Haut nicht sonnenempfindlich und es gibt keine lange Eingewöhnungsphase.

2. Niacinamid (Vitamin B3)

Obwohl Niacinamid nicht direkt wie Retinol die Kollagenproduktion stimuliert, bietet es doch viele überlappende Vorteile, die das Hautbild umfassend verbessern. Es ist ein echtes Multitalent und kann Retinol gut ergänzen oder ersetzen, wenn es um Hautprobleme wie Unreinheiten, Rötungen und Entzündungen geht.

Niacinamid ist eine Form von Vitamin B3. Es stärkt die Hautbarriere, reduziert Rötungen und Entzündungen, minimiert Poren, reguliert die Talgproduktion und hilft bei der Minderung von Pigmentflecken. Es ist auch ein starkes Antioxidans.

Niacinamid ist äußerst vielseitig und gut verträglich. Es kann morgens und abends in Seren oder Cremes verwendet werden. Es lässt sich auch hervorragend mit anderen Wirkstoffen kombinieren.

Vorteile gegenüber Retinol: Niiacinamid ist extrem gut verträglich, stärkt die Hautbarriere statt sie zu reizen, beruhigt die Haut und verursacht keine Sonnenempfindlichkeit. Es kann auch von empfindlicher Haut und während der Schwangerschaft oder Stillzeit verwendet werden.

3. Peptide

Peptide sind kleine Aminosäureketten, die der Haut "Signale" geben, bestimmte Funktionen auszuführen – darunter auch die Produktion von Kollagen und Elastin. Sie ahmen die Wirkung von Retinol nach, indem sie die Hauterneuerung und den Aufbau von Stützstrukturen fördern.

Es gibt verschiedene Arten von Peptiden, z.B. Signalpeptide (regen Kollagen an), Neurotransmitter-Peptide (wirken muskelentspannend, ähnlich wie Botox) oder Carrier-Peptide (liefern Spurenelemente). Sie sind essenziell für die Hautkommunikation und den Erhalt der Hautstruktur.

Peptide sind in vielen Seren und Cremes zu finden und sind sehr gut verträglich. Sie können morgens und abends angewendet werden und lassen sich gut mit anderen Wirkstoffen kombinieren.

Vorteile gegenüber Retinol: Peptide sind sehr gut verträglich, verursachen keine Irritationen, keine Sonnenempfindlichkeit und sind sicher in der Schwangerschaft und Stillzeit.

4. Azelainsäure

Azelainsäure ist eine vielseitige Säure, die ähnliche positive Effekte auf das Hautbild hat wie Retinol, insbesondere bei Unreinheiten und Pigmentstörungen. Sie fördert ebenfalls eine gleichmäßigere Zellerneuerung.

Azelainsäure ist eine Dicarbonsäure, die natürlich in Getreide vorkommt. Sie wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und talgregulierend. Sie hilft, verstopfte Poren zu reinigen, Rötungen zu mindern (besonders bei Rosacea) und Hyperpigmentierung aufzuhellen.

Azelainsäure ist in Cremes und Seren erhältlich, oft in Konzentrationen von 10-20 %. Sie kann ein leichtes Kribbeln verursachen, ist aber im Allgemeinen gut verträglich. Starte am besten jeden zweiten Abend und steigere die Anwendung langsam.

Vorteile gegenüber Retinol: Azelainsäure ist in der Regel gut verträglich (auch bei Rosacea) und hilft gezielt bei Rötungen und Pigmentflecken. Sie verursacht keine Sonnenempfindlichkeit und ist normalerweise sicher in der Schwangerschaft und Stillzeit (nach Rücksprache).

5. Vitamin C (Ascorbinsäure)

Vitamin C ist ein starkes Antioxidans und spielt eine entscheidende Rolle bei der Kollagenproduktion. Es bietet ähnliche Anti-Aging-Vorteile wie Retinol, indem es die Haut strafft, aufhellt und vor Umweltschäden schützt.

Vitamin C (oft als L-Ascorbinsäure) ist ein wasserlösliches Vitamin. Es neutralisiert freie Radikale, die Hautschäden verursachen, fördert die Kollagensynthese, hellt Pigmentflecken auf und verleiht der Haut einen strahlenden Glow.

Vitamin C-Produkte werden meist morgens nach der Reinigung aufgetragen, da sie die Haut tagsüber vor Umwelteinflüssen schützen. Achte auf eine stabile Form von Vitamin C in deinem Produkt.

Vorteile gegenüber Retinol: Vitamin C bietet antioxidativen Schutz und macht die Haut nicht sonnenempfindlich, sondern schützt sie sogar zusätzlich. Zudem sorgt Vitamin C für einen sofortigen Glow und kann von fast jedem Hauttyp verwendet werden.

Das Wichtigste ist, auf die individuellen Bedürfnisse deiner Haut zu hören, deine persönlichen Erfahrungen zu machen und geduldig zu sein. Oft ist eine Kombination aus verschiedenen Wirkstoffen der Schlüssel zu einer gesunden und schönen Haut. Probier dich einfach aus und finde heraus, was sich für dich am besten anfühlt!