Fettabsaugung - Was verändert so eine OP wirklich?

Fettabsaugen

Fettabsaugungen gehören zu den am häufigsten vorgenommenen Schönheits-OPs - egal ob an den Oberschenkeln, am Bauch oder an der Hüfte - viele Frauen wollen ihren überschüssigen Fettpolstern den Kampf ansagen. Doch was verändert so eine Operation wirklich?

Fettabsaugen bei Frauen© istock/Thinkstock/ agencyby
Fettabsaugen bei Frauen

Methoden für Fettabsaugung

Grundsätzlich werden beim Fettabsaugen immer an bestimmten Stellen unter der Haut Fettzellen abgesaugt. Dafür gibt es in der plastischen Chirurgie allerdings verschiedene Methoden.

  • Basic-Methode: Bei dieser einfachen Methode wird ein Flüssigkeitsgemisch injiziert, das dafür sorgt, dass sich die Gefäße im Bereich der Fettabsaugung zusammenziehen. So wird die betroffene Hautpartie gleichzeitig betäubt und es wird ein blutstillender Effekt erzielt. Mit einer Vakuumpumpe wird dann die Fettabsaugung vorgenommen.
  • Tumeszens-Methode: Diese Art der Fettabsaugung wird am häufigsten verwendet. Der behandelnde Arzt spritzt der Patientin eine physiologische Kochsalzlösung in das Fettgewebe ein, die einen Druck erzielt und die entsprechenden Körperpartien anschwillen lässt. Die Fettzellen saugen sich mit der Flüssigkeit voll und werden nach kurzer Einwegzeit mitsamt der Lösung abgesaugt.
  • Supernass-Methode: Der einzige Unterschied zwischen der Tumeszens- und der Supernass-Methode ist die Menge an Flüssigkeit, die injiziert wird. Diese ist bei der Supernass-Methode wesentlich geringer.
  • Ultraschall: Hierbei führt der Arzt eine spezielle Ultraschall-Kanüle in das Fettgewebe ein, welche die Fettzellen zerstört und das Fett verflüssigt. Das weitere Vorgehen entspricht dann der Basic-Methode. Dieses Verfahren wird auch gern zur Nachbehandlung besonders hartnäckiger Fettpolster angewendet.
  • Tulip: Auch das Tulip-System basiert auf der Basic-Methode – einziger Unterschied: Der für die Absaugung erforderliche Unterdruck wird nicht mit einer elektrischen Pumpe, sondern durch eine spezielle Spritze erzeugt.
  • Lipopulsing: Elektrische Impulse lösen bei diesem Verfahren die Fettzellen, die abgesaugt werden sollen. Durch feine Kanülen werden Impulse hoher Frequenz ins Fettgewebe ausgesendet, die Fettzellwände zerstören und so das flüssige Fett freisetzen. Anschließend kann der Chirurg das flüssige Fett dann absaugen.
  • Feintunnelung: Bei der Feintunnelungstechnik kommen dünne Kanülen zum Einsatz, die in die Haut eingeführt werden und mittels rüttelnden Bewegungen die Fettzellen lösen.
  • Laserliopolyse: Die Laserliopolyse gehört zu den neuesten Techniken, die bei der Fettabsaugung eingesetzt werden. Durch winzige Hauteinstiche wird ein Laserimpuls in das Gewebe abgegeben, der die Fettzellen verflüssigt. Dieses Vorgehen gilt als besonders schonend.
  • Fett-weg-Spritze: Bei der Fett-weg-Spritze handelt es sich um eine Injektions-Lipolyse. Eine fettlösende Substanz wird in den festgelegten Bereich injiziert und das geschmolzene Fett soll dann ganz natürlich über den Stoffwechsel abtransportiert werden.

Welche Methode der Fettabsaugung für wen geeignet ist, lässt sich pauschal nicht festlegen – hier gibt ein Erstgespräch in einer entsprechenenden Klinik Aufschluss.

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Fettabsaugung: Kosten

Die Kosten, die ihr für solch eine Operation berechnen müsst, variieren in der Regel zwischen 1500 und 6000 Euro. Dabei spielen die abzusaugende Menge des Fettgewebes, die Anzahl der Körperzonen und die Behandlungsmethode eine Rolle. Außerdem setzt sich der Preis natürlich auch aus dem Honorar des plastischen Chirurgen zusammen, das stark variieren kann. Da es sich beim Fettabsaugen um eine Schönheitsoperation handelt, muss der Patient die Kosten selbst zahlen. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen den Eingriff nur dann, wenn er medizinisch notwendig ist.

An welchen Körperstellen kann man sich Fett absaugen lassen?

Fettpolster können sich tatsächlich an den verschiedensten Körperregionen bilden – und grundsätzlich kann auch an allen Problemzonen überschüssiges Körperfett abgesaugt werden. Am häufigsten wird eine Fettabsaugung jedoch an Bauch, Beinen, Po, Oberschenkeln, Armen und Flanken vorgenommen. Auch ein Doppelkinn kann durch Liposuktion entfernt werden.

Kann man nach einer Fettabsaugung am Bauch schwanger werden?

Bisher gibt es keine Berichte darüber, dass eine Fettabsaugung am Bauch sich negativ auf eine spätere Schwangerschaft ausgewirkt hat. Wird eine Frau nach einer Liposuktion schwanger und nimmt sie nach der Geburt das Gewicht der Schwangerschaft wieder ab, sollte das ursprüngliche Resultat wiederhergestellt sein. Ihr Körper sollte nun wieder so schlank sein, wie nach der Fettabsaugung.

Fettabsaugung: Die OP-Vorbereitung

Zunächst werdet ihr zu einem aufklärenden Beratungsgespräch gehen, um dann in der Regel anschließend eine umfassende Voruntersuchung durchführen zu lassen. Direkt vor der Operation markiert der Arzt die Bereiche auf eurem Körper, an denen Fett abgesaugt werden soll. Blutverdünnende Schmerzmittel solltet ihr kurz vor der OP nicht mehr einnehmen. Außerdem empfehlen die meisten Ärzte eine Begleitperson für den Heimweg mitzubringen, da die Eingriffe meist ambulant erfolgen und ihr die Praxis oder Klinik schon nach kurzer Zeit wieder verlassen könnt.

Nachsorge einer Fettabsaugung

Ein Kompressionsverband oder eine feste Miederhose helfen der Haut sich nach der OP wieder zusammenzuziehen und Hohlräume, die durch das Einführen von Kanülen entstanden sind, können sich unter dem Verband nicht mit Flüssigkeit füllen. Am ersten Tag nach der Behandlung erfolgt in der Regel ein Verbandswechsel. Außerdem solltet ihr nach dem Eingriff viel trinken, um euren Flüssigkeitshaushalt aufzufüllen. Schwellungen, blaue Flecken und muskelkaterähnliche Schmerzen sind nach einer Fettabsaugung typisch und kein Grund zur Sorge.

In den ersten beiden Tagen muss der behandelte Bereich trocken gehalten werden, danach darf wie gewohnt geduscht werden. Sportliche Aktivitäten solltet ihr für mindestens vier Wochen aussetzen. Bis das endgültige Ergebnis sichtbar ist, kann es bis zu vier Monate dauern.

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Der liebe Gott hat mich mit einem Durchschnittskörper (wenn man leichtes Übergewicht als Durchschnitt bezeichnen will) und einem recht gesunden Selbstbewusstsein ausgestattet. Ich bin nicht gefährdet, was aufgespritzte Lippen und künstliche Brüste angeht. Aber ich habe – ich korrigiere – hatte dieses Bein-Problem. Meine Oberschenkel und ich waren noch nie gute Freunde. Wobei ich das heute mit 40 gar nicht mehr verstehen kann, wenn ich Bikinifotos von vor 20 Jahren betrachte und mich frage: Wo genau war damals eigentlich mein Problem?

Alternative Cellulite-Behandlungen ohne Erfolg

Wo es noch vor wenigen Monaten war, kann ich sehr genau sagen: zu viel Oberschenkel mit zu vielen Dellen. Hosen immer gern weit. Röcke bitte immer nur bis übers Knie. Shorts? No way! Und natürlich der Klassiker: Wie überbrücke ich den endlos langen Catwalk am Strand von der Liege bis zum Wasser, ohne dass mich ALLE anstarren und sich fragen, in welchem Winter ich mir diesen schweren Hagelschaden an den Beinen geholt habe?

Viele Jahre also, die ich Tag für Tag vorm Spiegel stand und mich fragte, warum der liebe Gott mir das angetan hat. Jahre, in denen ich für einen Halbmarathon trainierte, in der Hoffnung, davon Beine wie Gisele Bündchen zu bekommen. Wechselduschen, straffende Bodycremes, vielversprechende Beauty-Treatments ohne Ergebnis – ich hab alles probiert. Wirklich geholfen hat nichts. Eigentlich wollte ich mich auch nur mal schlaumachen bei meinem ersten Termin mit Dr. Gerhard Sattler in der Rosenpark Klinik in Darmstadt. Er gilt als einer der besten Dermatologen und ästhetischen Chirurgen unseres Landes. Einfach nur mal hören, was der Experte denkt. Was die Optionen sind.

Das Ergebnis: Liposuktion, sprich Fettabsaugung, an beiden Oberschenkeln mit anschließender Laserlipolyse gegen die Cellulite, bei der das Fettgewebe in den obersten Hautschichten gelockert, erhitzt und verflüssigt wird, sodass es später im Heilungsprozess zu einer Glättung kommt. Ich schlucke, Dr. Sattler erklärt mir den Eingriff bis ins kleinste Detail, und in meinem Kopf rauscht es den ganzen Weg nach Hause: Soll ich? Soll ich nicht? Doch ja, ich mache es. Mein OP-Termin ist wenige Wochen später. Ich kann es selbst nicht glauben: ICH lasse eine Schönheits-OP machen?

12.000 Fettabsaugungen

Was dann kommt, kannte ich bisher nur aus dem Fernsehen: Im OP stelle ich mich nur im Slip vor einen Spiegel, Dr. Sattler sitzt im Schneidersitz auf dem Boden vor mir und zeichnet mit einem dicken Filzer die Zonen ein, die abgesaugt werden sollen. Innenknie, Innenoberschenkel, Außenoberschenkel. Ich bin komplett bemalt. Welcome to RTL2.

Aber das Gefühl bleibt nur kurz, denn dann geht’s los. Der Anästhesist versetzt mich mit Propofol in eine Art Dämmerzustand. Eine Vollnarkose ist bei so einem Eingriff nicht nötig. Eine Stunde lang wird jetzt die sogenannte Tumeszenz-Lösung durch viele kleine Schläuche in die Regionen gepumpt, die später abgesaugt werden sollen. Am Ende habe ich über zehn Liter in beiden Beinen. „Die Tumeszenz ist eine stark verdünnte Narkoselösung, die dafür sorgt, dass das Fett in der Unterhaut sich vollsaugt und so besser gelöst werden kann. Je mehr Tumeszenz benutzt wird, desto gleichmäßiger kann man absaugen“, erklärt Dr. Gerhard Sattler, der in seiner bisherigen Laufbahn an die 12.000 Fettabsaugungen durchgeführt hat.

Fettabsaugung: Die OP vergeht wie im Fluge

Die eigentliche OP vergeht wie im Fluge. Ich spüre nicht viel außer der vibrierenden Kanüle. Wir unterhalten uns, im Hintergrund läuft Musik. Nach der Absaugung kommt noch kurz der Laser zum Einsatz, und das war’s dann. Gute drei Liter reines Fett sind raus. „Viel mehr ist nicht sinnvoll“, so Sattler. „Wir versprechen unseren Patienten, dass sie schon nach drei, vier Tagen wieder voll einsatzfähig sind. Wenn man zu viel absaugt, kann es postoperativ zu Komplikationen kommen.“

Der Chef geht. Ich stehe auf, und zwei Schwestern streichen so gut es geht aus den 16 Mini-Schnitten die Flüssigkeit, die sich in meinen Beinen befindet, und stecken mich in eine Miederhose, die für die nächsten sechs Wochen mein permanenter Begleiter wird. Drei weitere Tage – bis die komplette Flüssigkeit aus mir raus ist – werde ich noch mit dicken Wattekissen um die Beine leben müssen, dann ist der schlimmste Teil überstanden. Als ich dann das erste Mal ohne Verbände vorm Spiegel stehe, bekomme ich eine Ahnung davon, worauf der Heilungsprozess, der gut vier Monate dauert, hinausläuft: schöne, schlanke Beine. Kein Speck mehr an der Innenseite, kein Knubbelknie. Ich mache schnell ein Foto, denn das Zeitfenster, in dem man das Endergebnis erahnen kann, ist nur ganz kurz, weil im Zuge der Heilung das Gewebe erst einmal wieder anschwillt.

Der Schmerz nach der Operation lässt nach

Ein Gefühl des Glücks überkommt mich. Euphorie. Natürlich bin ich für einige Tage etwas schlapp und unbeweglich. Mein Körper fühlt sich an, als hätte ich eine besonders harte Yoga-Stunde hinter mir. Aber wie bei echtem Muskelkater wird auch dieser Schmerz von Tag zu Tag weniger und ist nach zwei Wochen ganz verschwunden. Auch dank der Lymphdrainage, die ich zweimal die Woche machen muss. Sie sorgt dafür, dass die Wundflüssigkeit aus dem Gewebe besser abtransportiert werden kann.

Sechs Wochen später: „Hast du abgenommen? Du siehst so schmal aus!“ Seit ich die Miederhose los bin, hagelt es Komplimente. Nein, abgenommen habe ich kein bisschen. Auf der Waage hat eine Fettabsaugung fast überhaupt keinen Effekt, was Dr. Gerhard Sattler so erklärt: „Das Fett wiegt einfach nicht viel. Wenn Sie Ihr Gewicht nach der OP ganz konstant halten, sind es nach der Abschwellphase vielleicht ein bis 1,5 Kilo weniger.“ Aber darum geht es auch nicht. Denn meine komplette Körpersilhouette hat sich verändert. Meine Beine, die früher eine leichte X-Form hatten, sind jetzt schlank und gerade. Hosen, die früher am Oberschenkel prall saßen, haben jetzt Luft – und im Sommer unterm Kleidchen scheuert nichts mehr aneinander.

Erfahrung: Was bringt eine Fettabsaugung wirklich?

Ich bin Journalistin. Ich bin kritisch. Und ich würde niemals jemandem leichtfertig zu einer OP raten. Dazu habe ich mittlerweile auch zu viele Horrorstorys von Frauen gehört, die sich in Chile, Brasilien oder auch hier in Deutschland haben operieren lassen und nach der Schönheitsoperation durch die Hölle gegangen sind. Mit schwersten Blutergüssen und Hammerschmerzen. Das alles hatte ich nicht. Schon nach einer Woche war von meinen Blutergüssen nicht mehr viel zu sehen. Komplikationen nach dem Eingriff? Fehlanzeige! Selbst die kleinen Narben sind im Laufe der letzten zehn Monate immer weiter verblasst.

Wie groß der Leidensdruck ist, muss jeder ganz für sich selbst entscheiden. Mein persönliches Fazit sieht jedoch so aus, dass ich ohne Übertreibung sagen kann, dass sich durch die OP mein Leben verändert hat. Ich schaue mich selbst im Spiegel anders an. Ich trete anders auf. Meine Ausstrahlung hat sich verändert, sagt mein Mann – der übrigens absolut gegen den Eingriff war, sich jetzt aber vor Begeisterung über das Ergebnis kaum einkriegt. Er findet mich noch sexier als vorher. Oder ist es vielleicht eher so, dass ich mich sexier fühle und dadurch auf ihn eine andere Wirkung habe? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich die Entscheidung nicht eine Sekunde lang bereut habe. Ich fühle mich einfach wohler mit mir selbst. Das Fett ist endlich nicht nur an den Beinen weg, sondern auch als Ballast von meiner Seele genommen.

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