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Toxische Beziehung erkennen: 8 typische Anzeichen für eine ungesunde Partnerschaft
Eine toxische Beziehung lässt sich nicht immer einfach erkennen. Wir verraten acht Anzeichen, die auf eine ungesunde Partnerschaft hindeuten.

Am Anfang einer Beziehung sieht man ja bekanntlich alles durch eine rosarote Brille – man kann kaum die Finger voneinander lassen, überhäuft sich mit Aufmerksamkeit und Komplimenten. Irgendwann weicht dieser Zustand des Verliebtseins dem Alltag. Ein ganz natürlicher Prozess! Aber wo ist eigentlich die Grenze zwischen den normalen Konflikten einer gesunden Beziehung und ungesunden Verhaltensweisen, die der Psyche dauerhaft schaden können?
Im Video: 5 Lektionen, die wir aus toxischen Beziehungen lernen können
Was ist eine toxische Beziehung?
Während gelegentliche Unstimmigkeiten in einer Partnerschaft völlig normal sind, ist toxisches Verhalten genau das Gegenteil. Bei einer toxischen Beziehung handelt sich um eine Form der häuslichen Gewalt, bei der eine Person systematisch unterdrückt wird. Nur die Bedürfnisse der anderen Person werden berücksichtigt. Es herrscht ein Ungleichgewicht in der Partnerschaft, das von Manipulation, Missbrauch, Herabwürdigungen, emotionaler Abhängigkeit und Kontrollverhalten geprägt ist. Die Beziehung ist im wahrsten Sinne des Wortes "giftig".
Im Gegensatz zur physischen Gewalt ist psychische Gewalt schwieriger zu erkennen. Am Anfang der Beziehung scheint alles harmonisch zu sein, doch mit der Zeit kann es zu immer mehr toxischem Verhalten kommen. Der Prozess ist oft schleichend.
An diesen Anzeichen erkennst du eine toxische Beziehung
Glaubst du, dass du dich in einer toxischen Beziehung befindest? Achte auf folgende Warnsignale.
1. Du musst dein wahres Ich verstecken
Das Wichtigste in einer Beziehung? Genauso sein zu dürfen, wie man wirklich ist. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit – in toxischen Beziehungen sieht das jedoch anders aus. Versuchst du, deine wahren Gefühle zu verstecken und redest du deinem Schatz nach dem Mund, nur um ihm oder ihr zu gefallen, solltest du die Beziehung dringend überdenken.
2. Er/sie freut sich nicht für dich
Ob es um Erfolge im Job geht oder ob du gerade einen schönen Tag mit deiner besten Freundin erlebt hast: Wenn er oder sie sich einfach nicht für dich freuen kann, ist das ein ganz schlechtes Zeichen. Er oder sie mag es nicht, wenn du dich weiterentwickelst oder du auch alleine Spaß haben kannst? Und fängt daraufhin einen Streit an? In diesem Fall solltest du die Beziehung unbedingt hinterfragen.
3. Er/sie kritisiert dich ständig
Toxische Partnerinnen und Partner finden immer etwas zu bemängeln und machen kontinuierlich abwertende Bemerkungen. Sie kritisieren gerne, von deinem Aussehen und Geschmack bis hin zu deinen Entscheidungen und Erfolgen. Diese andauernde Kritik kann schließlich zu Selbstzweifeln und einem geschädigten Selbstbewusstsein führen.
4. Du zeigst mehr Bereitschaft als er/sie
Wann immer es sein muss, hilfst du, wo du kannst. Du unterstützt deinen Partner oder deine Partnerin bei Alltagsarbeiten, stehst ihm bzw. ihr emotional bei und steckst auch mal zurück, wenn es sein muss. Auch das gehört zu einer Beziehung dazu – aber nur, wenn er bzw. sie dasselbe auch für dich tut. Natürlich gibt es immer Phasen, in denen jemand mehr Hilfe braucht als der andere. Grundsätzlich sollte aber ein ausgeglichenes Verhältnis von Zuwendung und Unterstützung herrschen.
5. Es herrscht ein ständiges Auf und Ab
Deine Beziehung wechselt ständig zwischen großer Liebe und drohender Trennung, ein gesundes Mittelmaß gibt es nicht? Das ist gar nicht gut – und definitiv ein Anzeichen für eine toxische Beziehung. Davon mal abgesehen, dass man bei diesem Hin und Her kaum zur Ruhe kommt …
6. Er/sie will die Kontrolle übernehmen
Toxische Partnerinnen und Partner versuchen oft, in der Beziehung die Kontrolle zu haben und dich zu dominieren. Sie entscheiden, mit wem du Zeit verbringen darfst, wie du dich kleidest oder wofür du dein Geld ausgibst. Das solltest du dir unter keinen Umständen gefallen lassen.
7. Unehrlichkeit und Vertrauensbrüche sind die Regel
Ein weiteres Merkmal von toxischen Beziehungen ist Unehrlichkeit. Dein Partner oder deine Partnerin bricht möglicherweise ständig Versprechen, lügt oder verschweigt wesentliche Informationen. Du weißt nie, woran du wirklich bist.
8. Du schwelgst zunehmend in Erinnerungen
Denkst du an all das Schöne in deiner Beziehung, fällt dir sofort eure Kennenlernphase ein: die ersten vorsichtigen Flirt-Versuche, euer erster Kuss, der erste Sex. An die Zukunft zu denken, fällt dir hingegen schwer. Lieber hältst du an der Vergangenheit fest. Auch das spricht für eine toxische Beziehung, von der du dich möglicherweise sogar schon innerlich verabschiedet hast.
Was sind die Ursachen für toxische Beziehungen?
Warum der Partner oder die Partnerin toxisches Verhalten an den Tag legt, liegt meist an bestimmten Veranlagungen. In der Psychologie spricht man von der "Dunklen Triade", also von drei Wesenszügen, die sich negativ auf zwischenmenschliche Beziehungen auswirken. Dazu zählen die Persönlichkeitseigenschaften Machiavellismus, Psychopathie und Narzissmus. Diese drei Eigenschaften haben laut vielen Forschenden einen gemeinsamen Kern, den sogenannten "D-Faktor".
Das bedeutet, dass Menschen mit diesem Faktor zu antisozialem Verhalten neigen. Sie sind manipulativ, tendieren dazu, ihren Partner oder ihre Partnerin abzuwerten und wollen ihre Interessen durchsetzen – notfalls auch zulasten anderer. Zwar sind wir alle ab und an mal manipulativ oder wenig empathisch, doch nur wenn die "Dunkle Triade" sehr dominant ist, spricht man von einer Persönlichkeitsstörung. Diese macht eine gesunde Beziehung so gut wie unmöglich.
Es muss jedoch nicht immer eine Persönlichkeitsstörung vorliegen: Eine toxische Beziehung kann auch entstehen, wenn der Partner oder die Partnerin lediglich eine Tendenz zu machiavellistischen, psychopathischen oder narzisstischen Eigenschaften aufweist.
Gleichzeitig gibt es meist einen "unterwürfigen" Part in der toxischen Beziehung. Diese Menschen haben einen geringen Selbstwert (vermutlich aus Erlebnissen in der Vergangenheit), stecken aktuell in einer Krise oder haben Angst vor dem Alleinsein. Sie richten sich deshalb nach den Bedürfnissen ihres Partners oder ihrer Partnerin, der oder die wiederum das entstandene Machtgefüge zu seinem oder ihrem Vorteil nutzen kann.
Eine toxische Beziehung beenden
Eine toxische Beziehung zu beenden, stellt für viele Betroffene eine Herausforderung dar. Schließlich besteht eine starke Abhängigkeit zum Partner oder zur Partnerin und der Gedanke, wieder alleine zu sein, ist beängstigend. Je intensiver die Gefühle, desto schwieriger ist eine Trennung. Rationalität spielt hier kaum noch eine Rolle. Dennoch ist eine Trennung ein notwendiger Schritt, um das eigene Glück wiederherzustellen. Unsere Tipps:
Sei ehrlich zu dir selbst und identifiziere die Probleme in deiner Beziehung. Frage dich, was du dir von einer Partnerschaft wünschst und ob deine Bedürfnisse aktuell erfüllt werden. Es kann auch hilfreich sein, mit Freunden, Familie oder einem Therapeuten über die Situation zu sprechen. Sie können dir die Augen öffnen und dich bei deiner Entscheidung unterstützen. Wenn du erkannt hast, dass eine Trennung der einzige Ausweg ist, dann bleibe auch dabei.
Bringe deine Bedenken, Gefühle und die Entscheidung, die Beziehung zu beenden, klar und ehrlich zum Ausdruck. Bleibe dabei ruhig und sachlich, bereite dich aber auf Widerstand vor. Dein Partner oder deine Partnerin könnte versuchen, dich durch Manipulation, Schuldzuweisungen oder leere Versprechungen zum Bleiben zu bewegen. Bleibe standhaft und erinnere dich daran, warum du die Entscheidung triffst.
Danach ist es unglaublich wichtig, physischen und emotionalen Abstand herzustellen. Schränke den Kontakt in sozialen Medien ein und vermeide gemeinsame Freunde oder Orte, die an die Beziehung erinnern. Gib dir Zeit und Raum, um zu reflektieren, zu heilen und aus der Beziehung zu lernen. Arbeite mit einem Therapeuten oder einer Selbsthilfegruppe, um dein Selbstwertgefühl wieder aufzubauen. So kannst du in Zukunft eine gesündere und glücklichere Partnerschaft aufbauen.
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Verwendete Quellen: selfapy.com, psychologie-heute.de