6 Anzeichen, dass es keine Liebe ist – sondern emotionale Abhängigkeit

Starke Gefühle sind ein Indiz für die große Liebe? Gar nicht mal so unbedingt. Oft sind toxische Dynamiken und emotionale Abhängigkeiten geprägt von intensiven Empfindungen. An welchen Anzeichen du sie unterscheiden kannst, erfährst du hier.

Älteres Pärchen sieht betrübt aus© Foto: Freepik
Du fragst dich, ob es wirklich Liebe ist? An diesen Anzeichen unterscheidest du echte Gefühle von emotionaler Abhängigkeit.

Manchmal ist es schwer, die Anzeichen einer ungesunden Beziehung zu erkennen – besonders, wenn man selbst mittendrin steckt. Deshalb ist es wichtig, sich frühzeitig mit den Warnsignalen auseinanderzusetzen, die darauf hindeuten, dass eine Beziehung nicht guttut.

Wir verraten dir die sechs wichtigsten Warnzeichen, die darauf hinweisen, dass es sich möglicherweise nicht tatsächlich um echte Liebe handelt, sondern vielmehr um eine emotionale, toxische Abhängigkeit, die ebenfalls von starken Gefühlen geleitet wird.

6 Anzeichen, die darauf hinweisen, dass es keine Liebe, sondern emotionale Abhängigkeit ist

Typisch dafür ist eine Endlosschleife, die dir mehr Energie raubt, als sie dir gibt. Du kannst folgende Punkte nutzen, um deine aktuelle Situation zu reflektieren oder um bei neuen Bekanntschaften besser auf dein Bauchgefühl zu hören. Wichtig: Dies dient lediglich einer allgemeinen Orientierung – für spezifischen Rat suche bitte eine Psychologin oder eine Therapeutin auf.

1. Dein Selbstwertgefühl nimmt ab

Ein gesundes Selbstwertgefühl ist das Fundament jeder glücklichen Beziehung oder gar eines jeden glücklichen Lebens. In einer erfüllten Partnerschaft fühlst du dich wohl mit dir selbst, blickst optimistisch in die Zukunft und stehst klar zu der Person, die du bist und den Bedürfnissen, die du hast.

In einer toxischen Beziehung verschwindet dieses Gefühl langsam. Du fühlst dich vielleicht wie ein Versager, bist oft niedergeschlagen und fühlst dich, als seist du nicht gut genug. Dieses ständige Auf und Ab, die endlosen Streitereien und das Gefühl, nicht auszureichen, sind nicht nur kräftezehrend, sondern nagen auch an deinem Selbstwert.

2. Du suchst ständig nach Ausreden

Wenn du dich in einer ungesunden Beziehung befindest, neigst du dazu, die Dinge schönzureden – sowohl dir selbst als auch anderen gegenüber. Du suchst nach Erklärungen für das Verhalten deines Partners und gibst dir vielleicht sogar selbst die Schuld für Probleme.

  • "Er hat gerade eine schwere Zeit, das wird schon wieder."
  • "Wenn ich mich nur genug anstrenge, wird alles gut."
  • "Ich liebe ihn doch so sehr, das sollte doch reichen."

Menschen, die in einer wirklich gesunden Beziehung sind, müssen sich nicht ständig rechtfertigen oder Ausreden finden. Sie wissen intuitiv, dass die Beziehung funktioniert. Sei also ehrlich zu dir: Wie oft musst du dir selbst oder Freunden erklären, warum eure Beziehung so ist, wie sie ist?

3. Deine Familie und Freunde machen sich Sorgen

Dein soziales Umfeld sieht oft klarer, was in deiner Beziehung wirklich vor sich geht. Wenn du in einer toxischen Dynamik gefangen bist, ist es, als würdest du unter Wasser sein – du kannst die Dinge nicht mehr klar hören oder sehen.

Deine Freunde und Familie hingegen stehen am Ufer und beobachten dich. Wenn sie dir sagen, dass du unglücklich wirkst, ständig streitest oder schlecht behandelt wirst, solltest du diese Ansichten nicht leichtfertig abweisen. Sie kennen dich am besten und wollen in der Regel nur das Beste für dich. Ihr Urteil ist ein wichtiger Indikator, den du nicht ignorieren solltest.

4. Deine Beziehung beeinträchtigt dein Leben negativ

Eine ungesunde Beziehung kann sich negativ auf alle Lebensbereiche auswirken. Konzentrationsschwierigkeiten bei der Arbeit, Antriebslosigkeit im Haushalt oder die soziale Isolation, weil du dich nicht mehr mit Freunden triffst – all das können Anzeichen für eine toxische Abhängigkeit in der Partnerschaft sein.

Du fühlst dich nicht nur in der Beziehung schlecht, sondern auch generell traurig und einsam. Diese Gefühle machen es schwer, aus der Situation auszubrechen. Gib dir nicht selbst die Schuld, sondern nimm wahr, dass dein derzeitiger Zustand eine direkte Folge der belastenden Beziehung sein kann.

5. Es ändert sich nichts zum Besseren

Ein zentrales Merkmal toxischer Beziehungen ist, dass sich die gleichen Probleme immer und immer wiederholen. Dieselben Streits, dieselben emotionalen Muster und dieselben verletzenden Worte kehren zurück, egal wie sehr ihr euch bemüht. Die Geschichte wiederholt sich, ohne dass eine echte Veränderung zum Besseren eintritt.

Wenn du das Gefühl hast, auf der Stelle zu treten, und keine Besserung in Sicht ist, ist es unwahrscheinlich, dass die Beziehung irgendwann von selbst besser wird. Manchmal ist es die einzige Möglichkeit, eine Veränderung herbeizuführen, sich selbst zu verändern – und das bedeutet in diesem Fall, aus der Beziehung auszusteigen.

6. Dein Algorithmus ist voll von Suchanfragen über toxische Beziehungen

Du liest gerade diesen Text. Ist es das erste Mal, dass du nach Begriffen wie „toxische Beziehungen“ oder „Anzeichen einer ungesunden Partnerschaft“ suchst? Oder konsumierst du viele Informationen über diese Thematik?

Wenn du viele Stunden damit verbringst, im Internet nach Informationen zu suchen, wie du deine Beziehung reparieren kannst oder wie solche Beziehungen überhaupt aussehen, dann ist das ein sehr deutliches Warnsignal. Dein Bauchgefühl sagt dir, dass etwas nicht stimmt, und du suchst nach Bestätigung. Dieser Wissensdurst ist oft ein Zeichen dafür, dass etwas mit deiner Beziehung tatsächlich nicht in Ordnung ist.

Anfangs sind Beziehungen voller Hoffnung und Liebe. Doch wenn sie sich in etwas Belastendes verwandeln, kann es schwer sein, loszulassen. Frage dich also ehrlich, wie du dich fühlst und ob die Beziehung wirklich gut für dich ist. Wenn dein Selbstwert leidet, deine Freunde und Familie Bedenken äußern und du ständig im Internet nach Antworten suchst, ist es an der Zeit, deine Beziehung nach deinem Wohlergehen zu Hinterfragen.

Quellen:

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