Sex außerhalb der Ehe: Warum immer mehr Frauen ihre sexuellen Bedürfnisse anderswo befriedigen

Sex außerhalb der Ehe ist ein kontroverses Thema, das immer mehr Menschen, insbesondere Frauen, beschäftigt. Warum entscheiden sie sich dafür?

Sex ist ein grundlegendes Bedürfnis des Menschen und in einer monogamen Beziehung normalerweise fest mit dem Partner verbunden. Daher wird in unserer Gesellschaft Sex außerhalb der Ehe meist als Tabu angesehen. Dennoch gibt es immer mehr Menschen, insbesondere Frauen, die sich dafür entscheiden, ihre sexuellen Bedürfnisse außerhalb ihrer festen Beziehung zu befriedigen. Das bestätigt eine Umfrage der Partnervermittlung Elite. Doch warum ist das so?

Video: "Paula kommt" –  über Seitensprünge und offene Beziehungen

Sex außerhalb der Beziehung vs. individuelle Bedürfnisse und Wünsche

Menschen haben unterschiedliche sexuelle Bedürfnisse und Wünsche. Manche Menschen fühlen sich in einer monogamen Beziehung eingeschränkt und möchten ihre sexuelle Erfahrung erweitern. Dies kann dazu führen, dass sie außerhalb ihrer Beziehung nach sexueller Befriedigung suchen. Für manche Frauen kann dies eine Möglichkeit sein, ihre Fantasien auszuleben oder neue sexuelle Erfahrungen zu sammeln. 

Traditionell wurde bisher vor allem von Frauen erwartet, dass sie treu und monogam sind. Die Ehe galt als Institution, in der sexuelle Bedürfnisse ausschließlich innerhalb der Partnerschaft erfüllt werden sollten. Diese Vorstellung hat sich jedoch im Laufe der Zeit gewandelt: Laut einer repräsentativen Umfrage von Elite-Partner gehen mehr Frauen fremd als Männer. 30 Prozent sagen, dass sie ihren Partner bereits betrogen zu haben – bei den Männern sind es 27 Prozent. 

Heutzutage verwirklichen Frauen sich auf jeder Ebene und treffen ihre eigenen Entscheidungen, wann und wen sie lieben möchten. Daher kann es auch sein, dass die Zahlen sich gar nicht geändert haben, sondern die Offenheit: Frauen sprechen heute klarer und offener über Sex als noch vor Jahren. Nichtsdestotrotz wird Treue in Beziehungen nach wie vor als sehr wichtig angesehen, denn Seitensprünge gelten als Vertrauensbruch und als Verrat an der Liebe. Und obwohl man heutzutage nur eine App braucht, um sexuelle Treffen ohne Verpflichtungen zu arrangieren, sind Partnerschaften langlebiger denn je, sagte Paartherapeutin Birgit Neumann-Bieneck in einem Interview. Die Versuchung aber bleibt und immer mehr Frauen geben ihr nach – warum ist das so und sind monogame Beziehungen überhaupt erfüllend? 

Gründe für Sex außerhalb der Ehe

Mit jemand anderem als mit dem Partner intim werden? Es gibt verschiedene Gründe, warum Menschen sich dazu entscheiden, Sex außerhalb ihrer Ehe zu haben:

  1. Ein Grund könnte die Suche nach Abwechslung und neuen sexuellen Erfahrungen sein. Manche Frauen fühlen sich in ihrer Ehe sexuell nicht mehr erfüllt und suchen daher nach neuen Reizen. 
  2. Ein weiterer Grund könnte das Bedürfnis nach Bestätigung und Selbstwertgefühl sein. Durch sexuelle Begegnungen außerhalb der Ehe fühlen sich viele wieder begehrt und attraktiv. 
  3. Manche Personen betrachten Sex außerhalb der Ehe auch als Möglichkeit, ihre Fantasien und Vorlieben auszuleben, die in ihrer Ehe nicht erfüllt werden können. 
  4. Vielfach sind auch unbefriedigende Beziehungen Grund für einen Seitensprung. Wenn die sexuellen Vorlieben nicht geteilt oder erfüllt werden, liegt es auf der Hand, dass man sich einen Sexpartner wünscht, der auf die Wünsche eingeht.
  5. Oft führt auch eine sexuelle Lustlosigkeit des Partners oder der Partnerin dazu, dass Frauen verstärkt nach einer Alternative für sexuelle Befriedigung suchen. Diese kann sich generell einstellen, aber auch durch Krankheit oder Medikamenteneinnahme entstehen. Impotenz ist zwar immer noch ein Tabu-Thema, aber weit verbreitet.

Die Vorteile und Nachteile von Monogamie

Eine monogame Beziehung bietet viele Vorteile. Sie schafft eine verlässliche und stabile Umgebung für zwei Menschen, die sich lieben und füreinander sorgen wollen. Die emotionale Verbundenheit und die Möglichkeit, sich auf den Partner zu verlassen, sind Grundpfeiler einer solchen Beziehung. Zudem gibt es ein gewisses Maß an Sicherheit und Vertrautheit, das beide Partner schätzen.

Jedoch können auch Nachteile mit einer monogamen Beziehung einhergehen. Menschen verändern sich im Laufe der Zeit, ihre sexuellen Vorlieben und Bedürfnisse können sich entwickeln. In einer monogamen Beziehung kann es schwierig sein, diese Entwicklung mit dem Partner zu teilen, ohne ihn möglicherweise zu verletzen. Das Risiko der sexuellen Unzufriedenheit oder gar der emotionalen Entfremdung besteht, wenn die Bedürfnisse beider Partner nicht erfüllt werden können.

Sex außerhalb der Partnerschaft: Fremdgehen als Lösung?

Fremdgehen als Lösung für eine sexuell unerfüllte Beziehung ist jedoch kritisch zu betrachten. Zwar mag das Ausleben sexueller Fantasien außerhalb der Beziehung vorübergehend die sexuelle Unzufriedenheit mildern, doch die Risiken überwiegen oft die kurzfristigen Vorteile. Das oberflächliche Vergnügen kann langfristige Schäden an der Partnerschaft anrichten. Vertrauensbruch, Eifersucht und emotionales Leid sind nur einige der möglichen Konsequenzen. Es kann gelingen, einen Seitensprung zu verzeihen, denn der Sex mit einem anderen Partner oder Partnerin wird nichts als das Schlimmste dabei angesehen. An dem zerstörten Vertrauen allerdings scheitern im Nachgang viele Beziehungen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Kommunikation in einer Beziehung von entscheidender Bedeutung ist, um Probleme zu lösen. Paare sollten versuchen, ihre sexuellen Bedürfnisse offen und ehrlich miteinander zu teilen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Das Ausprobieren neuer Dinge im Schlafzimmer, das Erkunden gemeinsamer Fantasien oder sogar der Gang zu einem Paartherapeuten können dabei helfen, die sexuelle Intimität in einer monogamen Beziehung zu stärken – wenn man grundsätzlich eine monogame Beziehung wünscht.

Alternative Beziehungsmodelle

Es gibt zudem alternative Beziehungsmodelle, die einen anderen Umgang mit Sexualität ermöglichen. Offene Beziehungen oder Polyamorie können für einige Paare funktionieren, wenn alle Beteiligten damit einverstanden sind und klare Vereinbarungen getroffen werden. In solchen Beziehungen kann auch außerhalb der Partnerschaft sexuelle Erfüllung gesucht werden, ohne das Vertrauen oder die emotionale Verbundenheit zu gefährden. Man sollte bei aller Offenheit allerdings bedenken: Sobald Liebe ins Spiel kommt, ist es mit der emotionalen Distanz meist vorbei. 

Schlussendlich sollte jeder für sich selbst entscheiden, wie er oder sie mit den eigenen sexuellen Bedürfnissen umgehen möchte. Es ist jedoch wichtig, die Konsequenzen und Risiken des Fremdgehens zu bedenken. Eine offene und ehrliche Kommunikation mit dem Partner bleibt das Fundament einer gesunden Beziehung. Nur so können beide Partner Kompromisse finden und ihre Bedürfnisse in einer monogamen Beziehung erfüllt sehen.

Verwendete Quellen: watson.de, ritex.de

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