Ist Haarausfall im Herbst normal? Woher er kommt und was dagegen hilft

Draußen wird es kühler und auf deinem Kopf plötzlich kahler? Damit bist du nicht allein. Welche Ursachen Haarausfall im Herbst hat und was du dagegen tun kannst, liest du hier.

Ältere Frau hält die Haare an der Kopfhaut fest.© Foto: Viktoria Korobova/iStock
Was du gegen Haarausfall im Herbst tun kannst, liest du hier.

Unsere Haare sind im Alltag vielen Belastungen ausgesetzt. Geht es Richtung Herbst und Winter, können vor allem die trockene Wärme drinnen und die eisige Kälte draußen das Haar strapazieren. Aber was genau kann das für Folgen haben und wie können wir unserem Haar etwas Gutes tun? Damit beschäftigen wir uns in diesem Artikel.

Warum verliere ich mehr Haare als sonst?

Dass du im Herbst mehr Haare verlierst als sonst, ist tatsächlich nichts Ungewöhnliches. Grund dafür ist der Haarzyklus, der aus verschiedenen Phasen – der Wachstums-, Lebens- und Ruhephase – besteht und von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden kann. Im Herbst und Winter kommt es häufig zu einer Ruhephase, was zu erhöhtem Haarausfall führt. Das hängt unter anderem mit dem niedrigen Vitamin D-Spiegel oder einer mangelnden Durchblutung der Kopfhaut zusammen. Es ist wie eine Art Fellwechsel zum Ende des Sommers, der jedoch nicht von langer Dauer ist. Außerdem wachsen die Haare in den meisten Fällen direkt nach dem Ausfallen nach.

Was kann ich gegen Haarausfall im Herbst tun?

Da Haarausfall im Herbst nur saisonal bedingt ist, brauchst du vor allem Geduld und musst nicht wie wild verschiedene Produkte ausprobieren. Dennoch gibt es ein paar Tipps, um Haarausfall generell vorzubeugen und gesundes Haar zu fördern.

#1 Auf eine gesunde Ernährung achten

Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Zufuhr von Vitaminen, Mineralstoffen und Proteinen kann das Haarwachstum fördern. Iss dafür eine Vielzahl von Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, magerem Fleisch und gesunden Fetten. Lebensmittel wie Fisch, Eier, Nüsse, Spinat und Karotten sind besonders empfehlenswert, um Haarausfall vorzubeugen. Auch bestimmte Nahrungsergänzungsmittel können helfen, den Haarausfall zu verringern. Biotin, Zink, Eisen und Omega-3-Fettsäuren sind einige Nährstoffe, die für das Haarwachstum wichtig sind.

#2 Das richtige Shampoo wählen

Eine gesunde Kopfhaut ist essentiell für kräftiges Haarwachstum. Verwende milde Shampoos und Conditioner, die auf deinen Haartyp abgestimmt sind. Massiere regelmäßig deine Kopfhaut, um die Durchblutung anzuregen und die Haarfollikel zu stärken.

Frauen, die unter Haarausfall leiden, sollten beim Kauf von Shampoos besonders auf die enthaltenen Inhaltsstoffe achten. Bestimmte Substanzen können das Problem verschlimmern und den Haarverlust weiter fördern. Ein Inhaltsstoff, auf den verzichtet werden sollte, ist Natriumlaurylsulfat (Sodium Lauryl Sulfate). Dieser aggressive Reiniger kann die Kopfhaut reizen und zu zusätzlichem Haarausfall führen. Ebenso solltest du auf Parabene verzichten, da diese Konservierungsstoffe hormonell wirksam sein und das Haarwachstum beeinträchtigen könnten. Außerdem können Silikone das Haar austrocknen, die Kopfhaut reizen und das Haarwachstum beeinträchtigen.

#3 Die Haare schonend stylen

Vermeide übermäßige Hitze und Ziehen am Haar sowie aggressive Stylingprodukte, da dies das Haar schwächen kann und schließlich zu Haarausfall führen. Verwende lieber milde Shampoos und Conditioner, die speziell für dünner werdendes Haar entwickelt wurden.

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Wie lange dauert Haarausfall im Herbst?

Haarausfall im Herbst ist in der Regel nur temporär und sollte nach einer gewissen Zeit aufhören. Für gewöhnlich dauert er ein paar Wochen bis wenige Monate. Sollten deine Haare auch nach mehreren Monaten noch weiter ausfallen, solltest du am besten einen Arzt aufsuchen, um die Ursache zu finden.

In welchem Monat fallen die meisten Haare aus?

Da im Spätsommer und Herbst überdurchschnittlich viele Haarfollikel in die Ruhephase übergeben, fallen dort am meisten Haare aus. Auch im Winter kann sich das noch weiter fortführen, da die Haare durch die kalte Luft draußen und die trockene Luft drinnen stark strapaziert werden. Hierbei handelt es sich jedoch lediglich um saisonalen Haarausfall, der in der Regel unbedenklich ist.

Weitere Ursachen für Haarausfall

Bei neu aufgetretenem Haarausfall, der länger als ein paar Wochen andauert, solltest du der Sache auf den Grund gehen.

Kreisrunder Haarausfall

Bei dieser Variante fallen die Haare an einer oder mehreren Stellen exakt kreisförmig aus, es entsteht jeweils eine komplett kahle Stelle. Optisch fällt diese Form des Haarausfalls sofort ins Auge, vor allem, wenn es mehrere kreisrunde Stellen auf dem Kopf gibt. Die Ursachen dafür sind noch nicht ganz geklärt. Vermutet wird eine Autoimmunreaktion, eine Reaktion auf starken Stress oder Medikamente. Dieser Haarausfall bildet sich oft spontan zurück, kann aber wiederholt auftreten.

Diffuser Haarausfall

Diffuser Haarausfall fällt den meisten zunächst gar nicht auf. Das Haar wird auf dem ganzen Kopf immer dünner, komplett kahle Stellen bilden sich dabei nicht. Ist das Haar sehr ausgedünnt, schimmert häufig die Kopfhaut deutlich sichtbar durch.

Mögliche Ursachen:

  • Nährstoffmangel
  • Schilddrüsenfunktionsstörungen
  • hormonelles Ungleichgewicht (z. B. in den Wechseljahren oder nach der Schwangerschaft)
  • akuter Stress
  • bestimmte Medikamente
  • zu viel Styling und straff gebundene Zöpfe

Hinweis: Bis zu 100 Haare pro Tag zu verlieren, ist normal. Erst wenn über einen längeren Zeitraum deutlich mehr als diese Anzahl verloren gehen, spricht man von Haarausfall.

Genetischer (androgener) Haarausfall

Was bei Männern meist zu komplett kahlen Stellen auf dem Oberkopf sowie einem zurückweichenden Haaransatz führt, äußert sich bei Frauen meist in diffusem Haarausfall am ganzen Kopf. Dieser wird vor allem am Scheitel sichtbar. Auch wenn komplett kahle Stellen selten sind, ist diese Form des Haarausfalls für Frauen extrem belastend.