
Wie viele Sexpartner/innen wir im Leben haben, ist immer noch ein spannendes Tabuthema, über das nicht zu gern gesprochen wird. Vor allem nicht unter Frauen – so unterliegt der sogenannte Body Count doch immer noch etwas Wertendem.
Hoher Body Count: Männer gefeiert, Frauen verurteilt?
Männer werden für eine große Anzahl an Sexpartnerinnen als erfolgreicher Liebhaber gefeiert, Frauen hingegen als zu leicht zu kriegen verurteilt. So das Klischee der vergangenen Jahrzehnte. Hat sich an diesem Bild immer noch nicht viel verändert?
So viele Sexpartner haben deutsche Männer und Frauen im Durchschnitt
Laut einer bevölkerungsrepräsentativen Befragung des Partnervermittlers Parship von Singles und Liierten ab 18 Jahren, haben deutsche Frauen im Schnitt 6,2 Sexpartner/innen.
Die Zahl der deutschen Männer ist tatsächlich – klischeeerfüllend – deutlich höher: Sie geben an, durchschnittlich 10,6 Sexpartner/innen gehabt zu haben.
Woher diese merkliche Diskrepanz kommt, bleibt unbeantwortet. Ob sie der Wahrheit entspricht, ob sich Frauen zurückhalten, weil sie Angst haben, verurteilt zu werden oder eher auf etwas Ernstes aus sind, ist nicht bekannt.

Wir wünschen uns einen niedrigen Body Count bei unserem Partner
Dennoch wird in der Studie deutlich, dass es Männern und Frauen wichtig ist, wie viele vorherige Sexpartner/innen ihr Partner hatte. Im Durchschnitt geben Männer und Frauen an, knapp 5 vorherige Sexualpartner in Ordnung zu finden – was sowohl bei Männern als auch bei Frauen deutlich unter dem tatsächlichen Durchschnittswert von über 6 und fast 11 liegt.
„Der Body Count sollte in einer gesunden Partnerschaft keine Rolle spielen“
Warum uns der Body Count des Partners so wichtig ist und warum wir ihn so negativ behaften, bleibt weiterer Forschung überlassen. Dennoch steht fest, dass der sogenannte Body Count nichts über unseren Wert aussagt. Eric Hegmann, Parship Studienbegleiter, Paartherapeut und Single-Coach sagt mit Nachdruck:
Die Anzahl der früheren Sexpartner/innen, der sogenannte ‚Body Count‘, ist ein Thema, das Unsicherheiten schüren kann. Doch in Wahrheit sagt diese Zahl wenig darüber aus, wie wertvoll oder tragfähig eine Beziehung ist. Was wirklich zählt, ist die Qualität der gemeinsamen Zeit, das Vertrauen und der Respekt, den man einander entgegenbringt. Jeder Mensch bringt seine eigenen Erfahrungen mit – und genau diese Vielfalt kann eine Beziehung bereichern. Der ‚Body Count‘ sollte daher in einer gesunden Partnerschaft keine Rolle spielen. Jede und jeder darf sich fragen, woher die eigene Überzeugung über die vermeintlich richtige Anzahl von Sexpartner:innen kommt. Ob das ein Mythos ist, der übernommen wurde? Ob das eine Erzählung von anderen ist, die geglaubt wird? Oder ob es sich um eine tatsächlich selbst gemachte Erfahrung handelt?
Also, liebe Männer und vor allem liebe Frauen: Tobt euch aus, ganz nach eurem persönlichen Belieben – ohne euch von der Meinung anderer darüber verunsichern zu lassen.
Quellen:
