
Es gibt Informationen, die überlasten das Gehirn. Zum Beispiel, wenn die Barkeeperin, die man bis vor einer Minute für ein cooles Surfer-Babe hielt, erzählt, dass sie für sich und ihren Lebensgefährten Onesies im Partnerlook bestellt hat. In „total niedlichem Türkis“. Sofort blockiert das Gehirn, höfliche Antworten wie „Ach, wie gemütlich!“ oder „Ist ja witzig!“ sind entfallen, die Frage „Und ihr habt trotzdem noch Sex?“ verbietet die Höflichkeit. Außerdem: Wenn man den Partner erst mal im türkisfarbenen Plüschkostüm gesehen hat, kann die Beziehung doch nur noch platonisch sein, oder? (Seal ließ sich an
Geht die Leidenschaft verloren?
Freundschaft und Partnerschaft bei den Stars

Zweierbeziehungen gibt es schon lange. Die Idee, dass ein Mensch unsere sexuellen, emotionalen und spirituellen Bedürfnisse befriedigen und uns auch noch zum Lachen bringen soll, ist dagegen recht neu. Bis vor 200 Jahren war das Ziel einer Partnerschaft die gesicherte Erbfolge oder der Erhalt des Familienbetriebs. Erst seit der Gleichstellung von Mann und Frau ist die Liebe der häufigste Grund, der Paare zusammenbringt, und wir geben unsere Unabhängigkeit nur auf, wenn wir den Menschen treffen, der uns ergänzt. Vielleicht sogar vervollständigt. Was es bedeutet, eine Bindung einzugehen, lernen wir, meist lange bevor wir uns zum ersten Mal verlieben. Unsere erste selbst gewählte Beziehung ist normalerweise die beste Freundin. Ein Mensch, der uns so viel bedeutet, dass wir ihn nach der Schule sofort anrufen müssen – auch wenn wir den ganzen Morgen im Unterricht neben ihm gesessen haben. Sie ist Zeugin, wenn wir uns mit 14 Jahren die Haare grün färben und mit 16 in die Junge Union eintreten. Diese Freundschaft erträgt große Veränderungen und lächerliche Streite, weil wir ohne die andere nicht leben wollen. Doch dann gehen wir studieren, nehmen den ersten Job an, und die Beziehung wird zunehmend rationaler – was unkontrolliertes Gekicher und Telefonbeichten erst mal nicht ausschließt. Bis wir den Menschen treffen, mit dem wir eine Familie gründen wollen.