Psychologie: 5 Dinge, die dir passieren, wenn du immer nur nett bist

Nette Menschen sind angenehm. Doch Nettigkeit hat leider nicht nur Vorteile für dich.

Frau brünett© Getty Images/Edward Berthelot
Was passiert, wenn man immer nett zu allen ist?

Vielleicht kennst du eine solche Person, vielleicht bist du es selbst: Der Sonnenschein, der immer nett zu allen ist und nie schlechte Laune zu haben scheint. Es ist sehr angenehm, solche Menschen um sich zu haben. Doch es gibt ein paar Dinge, die passieren, wenn man immer nett zu allen ist. Wir verraten sie dir hier.

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1. Du wirst auf andere Menschen stets sympathisch

Wer immer nett und freundlich ist, wird von seinem Umfeld als sympathisch wahrgenommen. Das hat natürlich seine Vorteile, da man tendenziell schneller mit anderen in Kontakt kommt und leicht Anschluss findet. Andererseits wird von so auch nahezu erwartet, dass man immer nett ist – auch, wenn man sich gar nicht danach fühlt.

2. Du legst deine Standards immer höher

Wer nett ist, bekommt positives Feedback von außen. Das sorgt für ein Glücksgefühl, dass wir reproduzieren wollen. So beginnt ein Teufelskreis der Nettigkeit – um sich gut zu fühlen, hebt man das Nett-sein-Level immer weiter an, und geht für andere viel weiter, als sie es vielleicht im Gegenzug tun würden. Das ist nicht nur anstrengend, sondern führt auch zu Enttäuschung, wenn man das gleiche Level an Sympathie nicht zurückbekommt.

3. Deine Grenzen werden überschritten

Da du immer nett bist, erwarten andere auch, von dir immer positiv empfangen und gut behandelt zu werden. Dass du dafür gegen deine eigenen Emotionen oder Vorstellungen gehst, wird dabei oft als selbstverständlich angesehen. Wenn das einmal passiert, ist das zwar unangenehm, aber noch kein Weltuntergang – wenn es immer so abläuft, wirst du auf Dauer darunter leiden.

4. Es fällt dir schwer, Vertrauen aufzubauen

Wenn man einen Menschen gern hat, akzeptiert man ihn nicht nur mit guter Laune – sondern auch, wenn er schlecht gelaunt oder unfreundlich ist. Da du immer nett bist, bekommt dein Gegenüber vielleicht gar nicht die Gelegenheit, deine Facetten kennenzulernen. Das wiederum führt dazu, dass die Beziehung eher oberflächlich bleibt.

5. Du stellst dich immer hinten an

Bist du immer nett, hast du vielleicht das Bedürfnis, es allen recht zu machen. People Pleasing wird das auch genannt. Doch nicht nur anderen fällt es dann schwer, deine Grenzen zu akzeptieren, auch du selbst hast vielleicht irgendwann keinen Blick mehr dafür, was du eigentlich willst und was nicht. Du verlierst den Bezug zu dir und deinen Bedürfnissen, wenn du immer die Bedürfnisse anderer vor deine stellst.

Was tun, wenn ich immer zu nett bin?

Viele Menschen kämpfen mit dem Problem, dass sie als zu nett wahrgenommen werden, was oft dazu führt, dass ihre eigenen Bedürfnisse und Grenzen nicht respektiert werden. Es ist wichtig, eine gesunde Balance zu finden. Dies beginnt mit Selbstreflexion: Erkenne deine eigenen Werte und Grenzen. 

Lerne dann, "Nein" zu sagen, ohne Schuldgefühle zu haben. Kommunikation ist der Schlüssel – drücke deine Gedanken und Gefühle klar und bestimmt aus. Übe dich in Selbstbehauptung, indem du in kleinen Schritten für dich einstehst. Denke daran, dass es nicht darum geht, weniger nett zu sein, sondern darum, authentisch zu dir selbst zu sein und deine eigene Integrität zu wahren.

Verwendete Quelle: glomex.de