Ich versuche immer, so produktiv wie möglich zu sein – diese 7 Lektionen musste ich lernen

Lange habe ich meinen Selbstwert an meiner Produktivität gemessen. Warum ich das nun nicht mehr tue und welche Lektionen ich lernen musste, verrate ich dir hier.

Gestresste Frau mit Buch auf dem Kopf© Pexels | cottonbro studio
Produktivität kann ganz schön toxisch sein. Doch wie kommt man aus dem Hamsterrad raus?

Hab ich eine Aufgabe geschafft, kommt die nächste – und die nächste, und die nächste, und das immer so weiter. Ganz nach dem Motto: Höher, schneller, weiter. Solange ich abends das Gefühl hatte, eine lange To-do-Liste abgehakt zu haben, war der Tag erfolgreich für mich. Vielleicht habe ich teilweise sogar meinen Wert daran gemessen, wie viel ich erledigen konnte. Zumindest, bis ich gemerkt habe, dass dieser Zwang nach Produktivität ganz schön toxisch sein kann.

Heute kann ich auch mal einen kompletten Tag auf dem Sofa verbringen, ohne mir am Abend Vorwürfe zu machen. Dann habe ich auch nicht mehr das Gefühl, nichts gemacht zu haben. Immerhin habe ich ja einen kompletten Tag dafür genutzt, meine Batterien wieder aufzuladen – Nichtstun als Self-Care-Ritual sozusagen. Doch bis ich das erkannt und meine toxische Produktivität abgelegt hatte, war es ein langer Weg. Welche Lektionen ich lernen musste – und du vielleicht auch ...

Im Video erfährst du, warum du dir öfter kleine Pausen gönnen solltest:

Übrigens: Mit diesen Tipps legst du schlechte Gewohnheiten endlich ab.

7 Lektionen, die mir geholfen haben, unproduktiver zu sein

Mit einem achtsamen Umgang mit mir selbst konnte ich lernen, die Produktivitätsspirale zu durchbrechen. Ich habe es geschafft, einen gesunden und erfüllten Weg finden, um meine Ziele zu erreichen und mich nicht dafür zu verurteilen, wenn ich mal nicht "genug" schaffe. Wie ich das erreicht habe? Hier kommen meine Lektionen:

Lektion 1: Die eigene Unvollkommenheit akzeptieren

Der Perfektionismus lauert an jeder Ecke und flüstert uns ein, dass wir nur gut genug sind, wenn wir konstant Höchstleistungen erbringen. Doch Perfektion ist ein unerreichbares Ideal, das uns nur frustriert und unglücklich macht. Ich habe gelernt, meine Fehler als Teil des Lernprozesses zu akzeptieren und meine Unvollkommenheit als etwas Wertvolles zu sehen.

Lektion 2: Realistische Ziele setzen

Wer zu viel auf einmal stemmt, riskiert Überlastung und Burnout. Ich setze mir daher realistische Ziele, die zu meinen Fähigkeiten und meiner Lebenssituation passen. Priorisieren ist dabei das Zauberwort: Ich konzentriere mich auf die wichtigsten Aufgaben und verschiebe oder delegiere den Rest. Ich muss nicht alles selber stemmen. Ich kann auch mal was liegen lassen oder abgeben.

Lektion 3: Die eigene Definition von Produktivität finden

Produktivität bedeutet nicht, pausenlos zu arbeiten. Es geht darum, die eigene Zeit sinnvoll zu nutzen und Dinge zu tun, die einem wichtig sind. Heute weiß ich, was mich erfüllt und was mir Energie spendet, und gestalte meine Zeit so, dass ich diese Aktivitäten in meinen Alltag integrieren kann.

Lektion 4: Zeit für Pausen und Erholung

Unser Gehirn ist kein Computer, der pausenlos funktionieren kann. Regelmäßige Pausen und Erholungsphasen sind essenziell, um die eigene Konzentrationsfähigkeit, Kreativität und Produktivität zu erhalten. Ich plane mir daher bewusst Zeiten ein, in denen ich abschalten und einfach mal nichts tun kann. Wie diese Erholungspausen aussehen, ist jedem selbst überlassen. Ich gehe am liebsten eine Runde spazieren und lass die Gedanken kreisen.

Lektion 5: Auf den Körper und die Intuition hören

Unser Körper und unsere Intuition sind wichtige Ratgeber, wenn es darum geht, unsere Grenzen zu erkennen und auf unsere Bedürfnisse zu achten. Warnsignale wie Erschöpfung, Stress oder innere Unruhe ignoriere ich nicht mehr. Ich nehme sie ernst und gönne mir die Ruhe, wenn ich sie brauche.

Lektion 6: Sich nicht mit anderen vergleichen

Der Vergleich mit anderen ist ein Spiel, das wir nur gewinnen können. Jeder Mensch ist einzigartig, mit seinen eigenen Talenten, Fähigkeiten und Herausforderungen. Ich fokussiere mich auf meine eigene Entwicklung und feiere meine Erfolge, anstatt mich mit den vermeintlichen Errungenschaften anderer zu messen.

Lektion 7: Den Weg genießen, nicht nur das Ziel

Oftmals sind wir so fixiert auf das Ziel, dass wir den Weg dahin selbst vergessen. Dabei liegt gerade im Tun und Schaffen der wahre Wert. Ich habe gelernt, den Prozess zu genießen und die kleinen Momente im Hier und Jetzt wertzuschätzen.

Im Hamsterrad der Produktivität: Warum man nicht immer sein Bestes geben muss

In unserer rastlosen Gesellschaft ist bei vielen der ständige Druck, produktiv zu sein, allgegenwärtig. To-do-Listen wuchern, Deadlines jagen uns und der Vergleich mit anderen lässt uns im Hamsterrad der Selbstoptimierung strampeln. Doch wo bleibt dabei die Zeit für Muße, Kreativität und einfach mal Sein?

Ich habe gelernt: Produktivität ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Es ist ein ständiger Lernprozess, der mit Rückschlägen und Herausforderungen verbunden ist. Es ist vollkommen okay, nicht jeden Tag perfekt zu sein. Manchmal müssen wir uns einfach mal Zeit zum Wachsen und Lernen nehmen – Zeit, um unseren leeren Akku wieder aufzuladen und einfach mal das Leben zu genießen.