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Bitterstoffe: Diese Wirkung haben sie auf deinen Stoffwechsel – laut Expertin

Bitterstoffe liegen im Trend. Doch was können Bittertropfen und Co. wirklich und wieso sind sie so gesund? Das verraten wir dir hier.

"Bitter im Mund ist für den Magen gesund“ – auf diese Formel lässt sich das Thema Bitterstoffe bringen. Denn die chemischen Verbindungen in Kräutern, Gemüse und vereinzelt in Obst haben den Ruf, wertvolle Unterstützer für uns und unser Wohlbefinden zu sein. Zum Beispiel können natürliche Bitterstoffe die Verdauung sanft unterstützen und so für eine bessere Nährstoffaufnahme sorgen. Julia Lang, Fachberaterin für holistische Gesundheit und Co-Gründerin von InnoNature, beantwortet häufig gestellte Fragen rund um das Trendthema Bitterstoffe.

Im Video: Darum sind Chicorée und Co. so gesund

Darum solltest du Bitterstoffe in deine Ernährung integrieren

1. Bitter? Nein danke! Viele Menschen meiden den bitteren Geschmack, weil sie ihn als Warnsignal verstehen. Warum sollten wir uns trotzdem trauen?

"Es stimmt, wir meiden bittere Lebensmittel instinktiv aus einer revolutionären Schutzfunktion heraus. Die Geschmacksnerven senden ein Warnsignal, um uns davor zu bewahren, Giftiges zu verzehren. Doch nicht alles, was bitter ist, ist auch giftig. Viele Pflanzen enthalten natürliche Bitterstoffe als 'Abwehrsystem‘ vor Fressfeinden. Diese chemischen Verbindungen können sehr wohltuend für unser menschliches Wohlbefinden sein. 

Verschiedene Obst- und Gemüsesorten haben natürliche Bitterstoffe: In Artischocken steckt Cynarin, in Eisbergsalat Lactucin, Grapefruit ist leicht herb aufgrund von Naringin. Sie alle haben – neben der bitteren Note – eines gemeinsam: Sie sind eine wertvolle Unterstützung für unsere Verdauung und unseren Stoffwechsel! Ihr Geschmack kann zur Produktion von Speichel und Magensaft beitragen, wodurch wir die Nahrung besser zerlegen und ihre Nährstoffe verwerten können.“

2. In Kräutern stecken Bitterstoffe – welche können was?

"Grundsätzlich sind fast alle Bitterkräuter und -pflanzen wohltuend. Galgant ist in der asiatischen Küche sehr häufig zu finden. Beliebt in Verdauungstees sind auch Zitronenmelisse und Fenchelsamen, denn beide können entspannend wirken und schmecken zudem weniger bitter als andere Kräuter. Melisse kann zudem die Nerven beruhigen. Ein weiterer Allrounder in Sachen Verdauung ist Anis, der bei übermäßiger Gasbildung helfen soll. Ein weiteres tolles Bitterkraut ist Löwenzahn: Ob als Tee oder im Salat, er kann die Leber bei ihren Entgiftungsprozessen unterstützen.“

3. Warum werden Bitterstoffe zum Beispiel aus Chicoree und Grapefruits herausgezüchtet, obwohl sie doch so gesund sind?

"Trotz ihrer wertvollen Wirkung weichen Bitterstoffe heute nicht selten, um beliebteren Geschmacksrichtungen Platz zu machen. In Rosenkohl, Auberginen, Grapefruit und Radieschen stecken heute viel weniger Bitterstoffe als ursprünglich. Ich rate deshalb zu unbehandelter und unveränderter Bioware. Auch wenn es erstmal ungewohnt schmeckt: Es ist sinnvoll, sich wieder an herbere Noten zu gewöhnen, um von der wohltuenden Kraft der Bitterstoffe zu profitieren. 

Ich empfehle, langsam anzufangen und die Geschmacksnerven nicht zu überfordern. Pfefferminze ist ein geeigneter 'Starter‘: Sie enthält ätherische Öle, die das Bittere überdecken. Für einen sanften Einstieg, der richtig Spaß macht, empfehle ich außerdem, Wildkräuter wie Löwenzahn, Gänseblümchen oder Giersch selbst zu sammeln und in den Salat zu mischen. Sei es im Garten oder auf einem Spaziergang. Oder die Kombination von süß und bitter: Füge deinem fruchtigen Smoothie eine Prise getrockneter Bitterkräuter oder ein paar Bittertropfen bei – du wirst sie gar nicht schmecken!”

4. Sind Bitterstoffe für jeden geeignet oder muss man aufpassen, wenn man beispielsweise einen empfindlichen Magen hat?

"Bitterstoffe in Obst und Gemüse sind generell gesund und sollten regelmäßiger Bestandteil der Ernährung sein. Denn unsere Verdauung und damit auch unser Wohlbefinden profitieren von ihnen. Wer einen empfindlichen Magen hat, sollte sich wie beschrieben langsam an sie gewöhnen. Es geht, ganz nach individuellem Geschmack und Wohlbefinden, darum, natürliche Bitterstoffe in eine schmackhafte Alltagsküche zu integrieren.“

5. Was ist das Besondere an Bittertropfen und wie sollten diese verwendet werden?

"Bittertropfen können eine sinnvolle Ergänzung sein: Am Anfang, wenn man peu à peu bittere Nahrungsmittel in den Speiseplan aufnimmt, aber auch als natürlicher Begleiter eines gesunden Lebensstils. In unseren Bittertropfen steckt die Kräuterkraft aus neun unterschiedlichen Gewächsen. Dabei handelt es sich um einen hochwertigen Auszug aus Schafgarbenkraut, Löwenzahnwurzel, Beifußkraut, Melissenkraut, Fenchelsamen, Galgantwurzel, Anissamen und Frauenmantelkraut. 

Der Verzehr ist ganz einfach: Wir empfehlen dreimal täglich 20 Tropfen verdünnt in etwas Flüssigkeit (z. B. Wasser) vor einer Mahlzeit. Man kann sie aber auch gut in ein anderes Getränk, wie beispielsweise in einen Smoothie oder Tee mixen. Oder, und das klingt vielleicht überraschend, wenn man das Wort Bittertropfen hört: Man kann sich die Bittertropfen sogar pur auf der Zunge zergehen lassen!"

Verwendete Quelle: InnoNature

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