Die Wahrheit über Kohlenhydrate

Die Wahrheit über Kohlenhydrate

Wenig Kohlenhydrate gleich sexy Beachbody. So lautet die Hollywoodformel der schlanken Stars. Doch was ist dran am Dickmacher-Mythos der Kohlenhydrate? Wir räumen mit den Vorurteilen auf!

Junge Frauen beißen in Baguette© iStockphoto / Thinkstock
Junge Frauen beißen in Baguette

Low Carb als Diätgesetz

Paragraph 1:
So oft wie möglich auf Kohlenhydrate verzichten. Die angepriesene Alternative: Eiweiß, Eiweiß und nochmals Eiweiß! Nudeln und Brot sollen gegen Fleisch, Fisch und Nüsse eingetauscht werden. Was sich bei den Stars schon als Lifestyle etabliert hat, prägt nun auch immer mehr deutsche Kühlschränke. Wenn es bei den Promis klappt, dann muss es doch auch bei uns funktionieren. Dass diese einseitige Ernährung auf Dauer böse Folgen haben kann, wissen wohl die Wenigsten. Hohe Cholesterinwerte, Übergewicht und Diabetes sind nur einige der gefährlichen Konsequenzen einer Langzeit-Eiweißdiät. Wir erklären euch, wie man stattdessen auf gesunde Weise sein Gewicht hält oder die Kilos zum Purzeln bringt – mit Kohlenhydraten!

Was sind Kohlenhydrate?

Kohlenhydrate bestehen aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff und gehören zu den Grundnährstoffen. Sie zählen zu den wichtigsten Energielieferanten und versorgen uns mit ausreichend Power für den Alltag. Der Spitzname „Muskelbenzin“ ist also durchaus berechtigt. Ein weiteres Plus: Sie stärken unsere geistig-nervliche Leistungsfähigkeit. Tritt man den absoluten Verzicht an, fehlt dem Körper die Energiezufuhr.

Die Konsequenz:
Man fühlt sich häufig schlapp und kann sich nicht konzentrieren. Kohlenhydrate sind also besonders wichtig für kreative Köpfe und Sportler. Läufer oder Fahrradfahrer verbrauchen ihre Energie beispielsweise sehr schnell und benötigen daher einen großen Vorrat an Kohlenhydraten im inneren Speicher. Je nach Alter, sowie körperlicher und geistiger Belastung rät die „Deutsche Gesellschaft für Ernährung“ einer gesunden, durchschnittlichen Frau, etwa 230 Gramm Kohlenhydrate täglich zu sich zu nehmen. Für Männer gilt die Faustregel von 300 Gramm. Insgesamt sollte möglichst die Hälfte der Energiezufuhr aus Kohlenhydraten bestehen.

Gute Kohlenhydrate

Also brauchen wir nicht auf Kohlenhydrate zu verzichten? Das stimmt nicht ganz, zu unterscheiden sind die „guten“ von den „schlechten“ Kohlenhydraten. Gute, auch „komplex“ genannte, Kohlenhydrate sorgen nicht nur für Energie im Körper. Mit ihrer Hilfe gelangen Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe, die langfristig sättigen und die Verdauung ankurbeln, in unseren Kreislauf. Da somit der Blutzucker länger konstant gehalten wird, sagen wir den Heißhungerattacken adé!

Komplexe Kohlenhydrate sind vor allem in folgenden Lebensmitteln enthalten: Haferflocken, Vollkornbrot, Reis, Gnocchi, Bananen und anderes Obst, Kartoffeln, Hirse, Vollkornnudeln, Hülsenfrüchte, Gemüse, Sojaprodukte und Bohnen. Mit Weizen- und Roggenprodukten sollten wir aber vorsichtig sein, warnt die Forschungsgruppe Dr. Feil. Der Grund: Darin sind besonders aggressive Lektine enthalten, die Darmschleimhaut und Darmzellen beschädigen und nicht vom Körper abgebaut werden können. Anstelle von Beilagen wie Nudeln oder Brot empfiehlt sich deshalb, Gemüse oder Salat zu essen. Hafer, Hirse, Dinkel, Quinoa, Emmer und Amaranth enthalten ebenfalls kaum Lektine und sind daher weniger schädlich.

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Schlechte Kohlenhydrate

Fertigfraß ist ab sofort auf der Tabuliste! Denn industriell verarbeitete Produkte schmecken zwar dank einer riesigen Portion Geschmacksverstärker ziemlich gut, enthalten aber keinerlei wichtige Nähr- und Mineralstoffe. Was übrig bleibt, sind nur Kalorien. Bei einer zu einseitigen Ernährung mit schlechten Kohlenhydraten entsteht ein Mangel an diesen Stoffen. Der Körper lagert dann Energie in Form „leerer“ Kohlenhydrate im Speicher an, die schnell ins Blut geht und direkt zur Verfügung steht. Doch genauso schnell wie die Kurve ansteigt, fällt sie auch wieder ab.

Die Folge: Hunger! Leere Kohlenhydrate nehmen wir durch folgende Lebensmittel u.a. auf: Backwaren, Weißmehl, Schokolade, Süßigkeiten, Ketchup, Cola, Salzgebäck, Chips, Pasta und weißer Zucker.

Was ist die richtige Ernährung

Richtige Ernährung heißt gesunde Ernährung. Low-Carb-Diäten erzielen nur kurzfristige Erfolge, denn kaum jemand hält eine Ernährungsumstellung auf Fett und Eiweiß dauerhaft durch. Der Körper kann diese beiden Stoffe ohne Kohlenhydrate auch gar nicht richtig verwerten. Weiterhin ist Trinken das A und O einer ausgewogenen Ernährung und dafür eignet sich am besten Wasser. Flüssigkeit deckt einen großen Teil des Energiebedarfs und stillt ganz nebenbei noch den Appetit.

Sind Kohlenhydrate abends Tabu?

Zum Abendbrot gibt es in fast jedem deutschen Haushalt ein paar ordentliche Scheiben Brot. Die Sache mit den Kohlenhydraten am Abend ist aber die: Was wir tagsüber durch einen vermehrten Energieverbrauch ausgleichen, kann nachts nicht geleistet werden. Konsumieren wir abends Kohlenhydrate, wird der Fettabbau gehemmt und wir kommen nicht zum Wunschgewicht. Statt Brot oder Pasta am Abend sollten wir deshalb lieber zu fett- und eiweißhaltigen Lebensmitteln greifen. Dafür eignen sich zum Beispiel Tomate mit Mozzarella, Tofu, Fisch, Gemüse, Salat, Fleisch, Käse oder Nüsse.

Was lernen wir daraus? Am Abend macht die Low-Carb- oder auch "Schlank im Schlaf"-Diät durchaus Sinn. Für den Tag gilt jedoch: Nicht auf komplexe Kohlenhydrate verzichten! Aber was wäre eine Diät ohne Regeln? Hier haben wir noch eine: Niemals mehr Energie aufnehmen, als der Körper verbrennt.

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