Die neuen Peelings

Die neuen Peelings

Das fühlt sich ja an wie neugeboren! Na ja, nicht ganz, aber mit den neuen Peelings wird der Teint babyzart. Egal, ob Sie’s zu Hause, bei der Kosmetikerin oder beim Doc machen – starten Sie am besten sofort.

What a Peeling© ksp_creative-Fotolia
What a Peeling

Die Hautoberfläche inspirierte schon immer zu Experimenten. Die Ägypter setzten Nilsand, Salze und Alabaster in Kombination mit tierischen Ölen ein, um den bereits damals begehrten Glow hervorzulocken. Raffiniert war auch der Versuch, die Zellen mit Schwefel, Senf und Lehm auf Hochglanz zu polieren. In der Türkei riskierten Beauty-Experten früher bewusst Verbrennungen, um eine Schälung der Haut zu erreichen. Und schon 1882 kannte man in Europa die Wirkung von Salicylsäure und anderen sauren Substanzen auf die Haut. Viel hat sich seitdem nicht geändert, Schleifpartikel und Säuren sind nach wie vor das Mittel der Wahl. Es gibt zwei Arten von Peeling: Das mechanische trägt mit kleinen Rubbelpartikeln oder Enzymen die abgestorbenen Hornschüppchen ab und entfernt so den Grauschleier. Beim chemischen Peeling wird die Haut mit Säuren gereizt. Je nach Konzentration werden mehr oder weniger tief gelegene Hautschichten erreicht und abgelöst. Diese intensiven Peelings gehören in die Hände von Experten! Sehr viel milder gestimmt sind Produkte für zu Hause. Egal, für welche Methode Sie sich entscheiden, unter der fahlen Winterhaut steckt ein frischer Pfirsichteint.

In unserer Bildergalerie finden Sie aktuelle Peeling-Produkte

Home Sweet Home: die Peelings für zu Hause

Pro Tag verlieren wir etwa eine Milliarde Hautschüppchen von Kopf bis Fuß. Im Gesicht müssen wir ab und zu nachhelfen. Zwar lösen sich die Hautschüppchen auch von allein ab, aber nur ungleichmäßig und im Zeitlupentempo. Wer Mischhaut hat oder zu Unreinheiten neigt, sollte mit Reinigungscremes oder -gels täglich für Klarheit sorgen (z. B. „Tägliches Waschpeeling“ von Nivea). Bei empfindlicher Haut gehören Peelings in die Kategorie „manchmal“ – z. B. wenn die Haut stumpf scheint oder schuppt. Am sanftesten gehen Peelings auf Enzym-Basis vor. Da die Enzyme ohne Rubbeln wirken, eignen sie sich sogar für sensible und weniger verhornte Haut (z. B. „Flexible Care Enzym Peeling“ von La Mer). Wer sich von Peelings eine tiefere Wirkung wünscht, musste bis vor Kurzem das Haus verlassen. Inzwischen gibt es aber auch hautverjüngende, sogenannte Dermo-Peelings zum Selbstauftragen. Sie mildern Fältchen und leichte Pigmentverschiebungen. Während Dermatologen eine Glykolsäurekonzentration von 20 bis 70 Prozent anwenden, enthalten die meisten Home-Peelings nur 8 bis 10 Prozent. Sie entfalten ihr Können innerhalb von drei Minuten mit Frucht- und Salicylsäure oder über Nacht mit HEPES, Hyaluronsäure und Urea.

Ein Peeling-Set für vier Wochen geht noch eine Spur tiefer (z. B. „Resurface Peel“ von Lancôme). Nach Ablauf der Kur wirken die Poren verfeinert, das Hautbild verjüngt. Hochprozentig und trotzdem gut verträglich ist ein Serum mit Peeling-Effekt, das täglich angewendet wird (z. B. „Retexturing Activator“ von Skinceuticals).

UNSER TIPP: Wählen Sie unbedingt typgerechte Produkte aus! Falls Sie zu Pickelchen neigen, rubbeln Sie nicht, das verschlimmert den Zustand nur. Lieber mit sanften Enzym-Peelings (auch ideal für Sensibelchen) arbeiten und öfter mal ein Dampfbad machen.

Sanft und professionell: die Kosmetikerin

Schon ab 30 verlangsamen sich Teilungsaktivität der Hautzellen und die Hautabschuppung deutlich. Dadurch sieht der Teint fahler, trockener und einfach älter aus. Höchste Zeit, dass eine professionelle Hand die Haut von Zellmüll befreit! Kosmetikerinnen arbeiten konzentriert – mit Produkten, die exklusiv für die Kabine entwickelt werden und einen höheren Säuregehalt haben. Bei entsprechender Ausbildung darf eine Fachkraft bis zu 70-prozentige Fruchtsäure anwenden, sollte aber mit 20 Prozent starten, um Risiken zu minimieren. Aber auch weniger hoch dosierte Treatments bringen strahlende Ergebnisse. Noch ein Geheimtipp sind die dermokosmetischen Anwendungen von Biologique Recherche (Madonna schwört drauf). Die basieren auf einer eingehenden Analyse, was die Haut jetzt und in Zukunft braucht. Rein auf pflanzlicher Basis arbeitet die von Dr. med. Schrammek entwickelte Schälkur „Green Peel“: Eine Mischung aus Kräutern, Algen, Mineralien, Enzymen und Vitaminen wird mit einer besonderen Technik in die Haut massiert. Je nach Hautzustand wird Stärke und Häufigkeit der Behandlung individuell variiert. Bereits fünf Tage nach der Behandlung zeigt sich das Hautbild verbessert (ohne gerötete Haut darunter), Fältchen wirken milder und vergrößerte Poren verkleinert. Mit 15 Prozent Glykolsäure und 0,15 Prozent Salicylsäure gehen die „Sothys-Experten“ in vier Sitzungen à 30 Minuten sanft gegen Pigmentflecken, Fältchen und unreine Haut vor. Eine Woche sollte zwischen den „Professional Peel“-Anwendungen liegen, Solarium, Sauna und Chlorwasser sind in dieser Zeit tabu.

UNSER TIPP: Pflege ohne Duft- und Konservierungsstoffe verwenden.

DIE BESTEN ADRESSEN

● Biologique Recherche: Eva’s Concept, Hamburg, Tel. 040/445 069 98

● Dr. Timm Golüke, München, www.drgolueke.de

● Aesthetic Center in Düsseldorf, Tel. 0211/566 49 65

● Dr. med. Christine Schrammek: Salonfinder über www.schrammek.de

● Sothys: Kosmetikstudio- Suche über www.sothys.de, Tel. 0221/282 00

Doktorarbeit: So macht’s der Dermatologe

Bei einem Profi-Peeling wird die Hautoberfläche so weit abgetragen, dass eine neue, makellose Schicht zum Vorschein kommt. Gleichzeitig stimuliert das Peeling die Zellerneuerung in den unteren Hautschichten. Die neue Haut kann wieder besser Wasser binden, der Teint wirkt praller und glatter. Je nach Substanz und Konzentration sprechen Dermatologen von einem oberflächlichen oder tieferen Peeling. Feine Linien, unreine, grobporige Haut und kleine Pigmentstörungen werden meist mit Fruchtsäuren in unterschiedlichen Prozentstufen behandelt. Besonders häufig kommt Glykolsäure aus unreifen Trauben oder Zuckerrohrsaft zum Einsatz. Das sogenannte „Business“- oder „Lunch“- Peeling heißt so, weil die Haut danach nur leicht gerötet ist. Sinnvoll sind vier bis sechs Sitzungen im Abstand von zwei bis vier Wochen. Vor dem Peeling wird die Haut zu Hause etwa vier Wochen mit einem Pre-Peel-Programm behandelt (z. B. mit „Biomedic“ von La Roche- Posay). Oberflächliche Narben, ausgeprägte Pigmentverschiebungen, Falten oder starke Grobporigkeit verbessern sich durch aggressivere Säuren. Die Eindringtiefe von Trichloressigsäure (TCA) wird je nach Hautzustand exakt dosiert. Eine 35-prozentige Lösung gelangt sogar bis in die mittleren Schichten. Nach einer Woche kann man sich wieder sehen lassen.

UNSER TIPP: Wer Neurodermitis hat, sollte keine Peelings mit Fruchtsäure machen. Nach der Behandlung ist Sonnenschutz ein Must, und vier Wochen keine direkte Sonne!

INFOS: Hotline für medizinische Peelings: Tel. 0800/ 424 42 66, oder www.clinic-im-centrum.de

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