
Wenn du nach Italien reisen möchtest und eine Alternative zu der Toskana oder überlaufenen Großstädten suchst, dann solltest du dir unbedingt Umbrien merken. Die Städte Assisi und Perugia waren eine so positive Überraschung für mich, dass ich diesen Tipp fast für mich behalten wollte. Aber da du abseits der Touristenpfade suchst, bist du hier genau richtig.
Denn Umbrien verwöhnt dich kulinarisch mit Trüffeln und Croccante. Hier genießt du deinen Espresso in verträumten Altstadtbars, und das zu Preisen, die fast unglaublich sind.
Du willst erfahren, was Susanne Kremer auf ihrer Reise sonst noch so erlebt hat? Dann lies hier weiter!
Assisi – zwischen Himmel, Heiligen und Haselnusskrokant
Die Stadt des heiligen Franziskus, Assisi, hat etwas Magisches an sich. Sie empfängt einen mit einer so tiefen Stille, dass man beinahe ehrfürchtig wird. Die berühmte Basilika San Francesco ist ein Meisterwerk, ein UNESCO-Welterbe, das mit den Fresken von Giotto Geschichte und Kunst vereint.
Ich habe selten einen Ort erlebt, der trotz vieler Menschen so beruhigend wirkt. Als ich vor der Basilika stand, verschwand der Lärm der Welt einfach. Es fühlte sich an, als hätte jemand die Lautstärke auf stumm geschaltet. Die Basilika selbst ist majestätisch und doch voller Menschlichkeit. Vielleicht ist es die Präsenz des heiligen Franziskus, die diesen Frieden ausstrahlt.

Nach diesem Moment der inneren Einkehr erwachte meine Lust auf etwas Süßes. Umbrien ist das reinste Paradies für Naschkatzen. In den Pasticcerien habe ich mich durch Croccante artigianale, eine knusprige Krokantplatte mit Mandeln, und Rocciata, einen köstlichen Strudel, probiert. Und wer Glück hat, findet sogar die bunten Spiedini di meringa, kleine Baiserspieße, die so unwiderstehlich aussehen, dass man sie einfach probieren muss.
Gleich um die Ecke der Basilika gibt es einen kleinen, sehenswerten Ort: das Ristorante San Francesco. Mit seiner liebevollen Dekoration, den kleinen Engeln auf dem Schild und den bunten Blumenkübeln ist es das perfekte Fotomotiv. Und der Kaffee dort ist auch nicht übel.

Perugia: Auf einem Hügel, zwischen Geschichte und Genuss
Wie eine Krone aus Stein liegt Perugia auf einem Hügel, und wer sich in seinem Labyrinth aus Gassen und Plätzen verliert, wird mit wunderschönen Entdeckungen belohnt. Nur 30 Minuten von Assisi entfernt, offenbart die Hauptstadt Umbriens ihren echten, unverfälschten Charakter.
In Perugia atmet man Geschichte und spürt gleichzeitig das junge, studentische Leben. Überall liegt der Duft von Schokolade in der Luft. Denn Perugia ist die Stadt der süßen Versuchungen. Sie ist die Heimat der berühmten Pralinen Baci Perugina und feiert dies jedes Jahr beim internationalen Eurochocolate Festival. Auch abseits davon locken Schokoladengeschäfte wie der Chocostore mit Schaufenstern, die aus einem Märchen stammen könnten.

Was die Stadt so besonders macht? Zum Beispiel die Via dell’Acquedotto, eine alte römische Wasserleitung, die sich heute als erhöhter Weg durch die Altstadt schlängelt. Von hier aus hat man einen fantastischen Blick über die Dächer und Gassen, ein Traum für jedes Foto.
Der zentrale Treffpunkt ist die Piazza IV Novembre, das Herz Perugias. Hier pulsiert das Leben zwischen dem beeindruckenden Palazzo dei Priori und dem Brunnen Fontana Maggiore. Tagsüber lebhaft, verwandelt sich der Platz am Abend in einen fast magischen Ort. In der Abenddämmerung verzauberte er mich so sehr, dass ich meine Kamera nicht mehr zur Seite legen konnte.

Umbrien: Ein authentischer Ort, der mehr ist als nur eine Alternative
Was mich an Umbrien so berührt hat, ist seine Ehrlichkeit. Hier ist nichts auf Hochglanz poliert – die Atmosphäre ist authentisch und lebendig. Die Menschen sind freundlich, die Küche ist fantastisch und das alles zu Preisen, die deutlich unter denen der Toskana liegen. Die Fotos, die ich gemacht habe, sind mit die besten, die ich in den letzten Jahren geschossen habe.
Ehrlich gesagt überlege ich, ob ich beim nächsten Mal überhaupt noch in die Toskana weiterreisen soll. Schließlich habe ich in Assisi Ruhe und in Perugia Inspiration gefunden – und beides zusammen hat nur die Hälfte gekostet.

Der September in Umbrien: Die beste Reisezeit
Der September ist die ideale Zeit, um diese Region zu besuchen. Hier sind die Gründe dafür:
- Weniger Touristen: Die Straßen sind belebt, aber nicht überfüllt.
- Angenehmes Wetter: Bei durchschnittlich 24 °C lässt es sich perfekt flanieren und fotografieren.
- Weinernte: Erlebe die Vendemmia (Weinlese) mit regionalen Festen und kulinarischen Spezialitäten.
- Niedrige Preise: In den Trattorien bekommst du authentische Menüs zu Preisen, für die du in Florenz das Doppelte bezahlen würdest.
- Perfektes Licht: Das weiche Septemberlicht ist ideal für Fotos.
Meine Reisetipps für Dich
Hier verrate ich dir meine Reisetipps für deinen September-Trip nach Umbrien.
- Beste Reisezeit: Anfang bis Mitte September – sonnig, aber nicht mehr zu heiß
- Anreise: Flug nach Rom oder Florenz, dann mit Zug oder Mietwagen (ca. 2 Std.)
- Empfohlene Aufenthaltsdauer: 2–3 Nächte in Perugia, 2 Nächte in Assisi
- Unterkunftstipp: Kleine Boutiquehotels oder B&Bs mit Ausblick auf die Hügel – viele davon noch bezahlbar!
- Must-pack: Bequeme Schuhe – Altstadt = Kopfsteinpflaster und viele Stufen
- Mitbringen: Schokolade, Croccante, ein kleines Olivenöl oder Keramik aus Assisi
- Fotospots:
- Assisi: Oberer Platz der Basilika bei Sonnenaufgang und zur Blauen Stunde
- Perugia: Via dell’Acquedotto & Piazza IV Novembre bei Nacht – und unbedingt ein Foto von den Meringues machen. Die sind wie Zuckerwatte für die Kamera.
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