Psychologie: 7 Anzeichen für eine niedrige soziale Intelligenz

Neben der kognitiven Intelligenz, die mit dem IQ angegeben wird, gibt es noch die soziale Intelligenz. Was es mir dieser auf sich hat, verraten wir hier.

Soziale Intelligenz ist ein wichtiger Bestandteil für das Gelingen unserer zwischenmenschlichen Beziehungen. Doch was genau bedeutet das und wie lässt sich erkennen, wenn jemand in diesem Bereich Defizite hat? 

Der US-amerikanische Psychologe Edward Lee Thorndike war einer der Ersten, die den Begriff "Soziale Intelligenz" in den 1920ern verwendet haben. Und in den 2000ern hat sich Psychologe Daniel Goleman ebenfalls mit dem Thema in seinem Buch "Soziale Intelligenz" auseinandergesetzt. In diesem definiert er fünf Schlüsselfähigkeiten, die für die soziale Intelligenz einer Person von großer Wichtigkeit sind:

  • Die Fähigkeit, einer anderen Person zuzuhören
  • Die Fähigkeit, sich in eine andere Person hineinversetzen zu können
  • Die Fähigkeit, die Gefühle einer anderen Person wahrzunehmen
  • Die Fähigkeit, nonverbalen Signale einer anderen Person zu deuten
  • Die Fähigkeit, entsprechend einer Situation handeln zu können

Die meisten von uns beherrschen diese Fähigkeiten, doch manche Menschen tun sich schwer damit. Woran du erkennen kannst, dass es jemandem an sozialer Intelligenz mangelt und wie sich die soziale Intelligenz fördern lässt, erklären wir dir hier.

 

Diese 7 Merkmale haben Menschen mit einer niedrigen sozialen Intelligenz

1. Probleme, nonverbale Signale zu erkennen und zu deuten

Personen mit niedriger sozialer Intelligenz haben oft Schwierigkeiten, nonverbale Signale wie Mimik, Gestik und Körpersprache richtig zu interpretieren. Sie erkennen beispielsweise nicht, wenn jemand gelangweilt oder verärgert ist, was zu unangenehmen Situationen führen kann. Missverständnisse und Konflikte sind da vorprogrammiert.

2. Mangel an Empathie und Mitgefühl

Empathie ist das Herzstück sozialer Intelligenz. Wer sich nicht in die Gefühle und Perspektiven anderer hineinversetzen kann, zeigt oft wenig Mitgefühl und Verständnis. Solche Menschen reagieren in kritischen Momenten möglicherweise unangemessen und wirken distanziert oder gleichgültig.

3. Sie haben Schwierigkeiten, Beziehungen aufzubauen und zu pflegen

Menschen mit niedriger sozialer Intelligenz haben oft Probleme, stabile und tiefgehende Beziehungen einzugehen. Sie handeln häufig egozentrisch und haben Schwierigkeiten, die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Mitmenschen zu berücksichtigen. Dies führt manchmal sogar dazu, dass Freundschaften und Partnerschaften zerbrechen.

4. Sie tun sich schwer damit, die passenden Umgangsformen zu wählen

Der soziale Takt fehlt: Ob unangemessene Witze am falschen Ort oder unpassende Kommentare in ernsthaften Gesprächen – Personen mit niedriger sozialer Intelligenz zeigen häufig mangelndes Feingefühl und haben Probleme in Situationen, die Fingerspitzengefühl erfordern.

5. Unzureichende Konfliktlösungsstrategien

Konflikte sind ein natürlicher Bestandteil jeder Beziehung. Doch Menschen mit niedriger sozialer Intelligenz haben oft keine konstruktiven Ansätze zur Lösung von Meinungsverschiedenheiten. Sie neigen dazu, entweder aggressiv oder ausweichend zu reagieren, was die Probleme nur weiter vergrößert.

6. Schwierigkeiten bei der Teamarbeit

Teamarbeit setzt voraus, dass man sich mit den Fähigkeiten und Bedürfnissen anderer abstimmen kann. Wer keine ausgeprägte soziale Intelligenz besitzt, hat oft Probleme, sich in Teams einzufügen und konstruktiv zusammenzuarbeiten. Das kann in beruflichen wie auch privaten Projekten hinderlich sein.

7. Fehlende Selbstwahrnehmung und Selbstregulation

Ein weiterer Aspekt sozialer Intelligenz ist das Bewusstsein über die eigenen Emotionen und deren Regulierung. Personen, denen dies schwerfällt, sind oft impulsiv und emotional unkontrolliert. Sie merken nicht, wie sehr ihr Verhalten andere beeinflusst und wundern sich über negative Reaktionen.

Wie sich die soziale Intelligenz fördern lässt

Zum Glück ist soziale Intelligenz keine feststehende Größe, sondern kann entwickelt und verbessert werden. Am wichtigsten ist es, sich hierfür in soziale Situationen zu begeben und sich nicht zu isolieren. Durch die Interaktionen kann man von anderen Menschen lernen und seine soziale Intelligenz fördern. Hier einige Tipps:

  • Achtsamkeit üben: Sei im Gespräch ganz präsent und achte bewusst auf die Signale deines Gegenübers.
  • Empathie entwickeln: Versuche, dich in die Lage des anderen zu versetzen und überlege, wie du dich in dieser Situation fühlen würdest.
  • Kommunikation verbessern: Arbeite an deinen Kommunikationsfähigkeiten, indem du Techniken wie aktives Zuhören oder gewaltfreie Kommunikation anwendest.
  • Selbstreflexion betreiben: Nimm dir regelmäßig Zeit, dein eigenes Verhalten zu überdenken und möglichen Verbesserungsbedarf zu erkennen.

Die Entwicklung sozialer Intelligenz ist ein Prozess, der Zeit und Engagement erfordert, aber die Investition lohnt sich. Denn eine hohe soziale Intelligenz bereichert nicht nur das eigene Leben, sondern auch das Leben der Menschen um einen herum.

Verwendete Quellen: jolie.de, flexispot.de, karlalbrecht.com