Bauchkrämpfe und Bauchweh: Was hilft?

Bauchkrämpfe und Bauchweh: Was hilft?

Was du aktiv gegen Bauchkrämpfe oder Bauchschmerzen tun kannst und wann du besser ärztlichen Rat suchst, erfährst du hier!

Frau mit Bauchschmerzen© Pexels/cottonbro studio
Wir erklären, was du gegen Bauchschmerzen tun kannst und wann du eine Ärztin aufsuchen solltest.

Hilfe bei Bauchkrämpfen und Bauchschmerzen

Viele kennen die Beschwerden sicherlich, denn sie kommen häufig vor (1): Bauchkrämpfe. Ob unbekömmliches Essen, psychischer Stress, Nahrungsmittelunverträglichkeit oder Infektion – Bauchschmerzen können viele verschiedene Ursachen haben. Zudem empfinden und beschreiben Betroffene sie auf unterschiedliche Art und Weise (2). Was gegen Bauchweh hilft und wann du besser zum Arzt gehen solltest, erfährst du hier!

Wie äußert sich Bauchweh?

Die Beschwerden im Bauchraum treten entweder akut oder chronisch auf: Akute Bauchkrämpfe brechen unvermittelt aus, während chronische Bauchschmerzen über einen längeren Zeitraum immer wiederkehren (2). Menschen, die unter Bauchweh leiden, nehmen es individuell wahr: Manchen fällt es leicht, die Schmerzen oder Krämpfe relativ genau zu lokalisieren, für einige wiederum scheinen sie im gesamten Bauchraum verbreitet zu sein. Auch sprechen die einen von konstanten, die anderen hingegen zunehmenden Schmerzen. Ob krampfartig, drückend, ziehend oder stechend – in der Regel empfinden Betroffene die Beschwerden als quälend (2). Darüber hinaus gehen sie oft mit weiteren Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen oder Blähungen einher (1).

Selbsthilfe bei Bauchkrämpfen und Bauchschmerzen

Bei leichtem bis mäßigem Bauchweh helfen dir zu Hause verschiedene Maßnahmen zur Behandlung. Dabei kommt es auch immer auf die Ursachen der Bauchkrämpfe und Schmerzen im Bauchraum an. Überlege daher zuerst, ob du womöglich etwas Unbekömmliches oder schwer Verdauliches gegessen oder getrunken hast. Hat deine Familie nach einer gemeinsamen Mahlzeit vielleicht auch Bauchweh? Was in verschiedenen Situationen hilft, sind Hausmittel, rezeptfreie Präparate oder andere Verhaltensweisen:

Hausmittel

Kräutertees wie Kamillen-, Pfefferminz- oder Anis-Kümmel-Fenchel-Tee tragen dazu bei, die Bauchkrämpfe zu lösen und das Bauchweh zu lindern (2). Eine gute Hilfe gegen Bauchschmerzen nach einer üppigen Mahlzeit ist auch Bittertee, zum Beispiel aus Enzianwurzel, Wermutkraut oder Tausendgüldenkraut, oder Tee mit frischem Ingwer (6). Wer häufiger unter Bauchweh leidet, kann eine Entsäuerungskur oder eine mikrobiologische Therapie ausprobieren (6):

Ziel einer Entsäuerungskur ist es, den Säure-Basen-Haushalt im Körper wieder in ein natürliches Gleichgewicht zu bekommen (3). Manchmal verursacht ein Säureüberschuss die Bauchschmerzen, welcher durch den übermäßigen Verzehr von sauren und säurebildenden Nahrungsmitteln wie Wurst, Fleisch, Weißmehlprodukte, Fastfood, Süßigkeiten, Kaffee oder Alkohol entsteht. Um dem entgegenzuwirken, hilft es, basische und basenbildende Lebensmittel (zum Beispiel Obst, Gemüse, Kartoffeln oder Milchprodukte) zu verzehren. Viel trinken, regelmäßig Sport machen und spätestens um 18 Uhr zu Abend essen – damit trägst du außerdem zu einer erfolgreichen Entsäuerung und damit zur Linderung der Schmerzen bei (3). 

Eine mikrobiologische Therapie dient der Darmsanierung durch die Aufnahme von Probiotika. Die Zubereitungen enthalten lebensfähige Mikroorganismen, beispielsweise Milchsäurebakterien. Sie sollen die Schutzmechanismen des Darms unterstützen, was wiederum auf eine Verbesserung des Verdauungsprozesses und der Abwehrfunktion des Darms abzielt (4).

Rezeptfreie Mittel

Gegen Bauchkrämpfe und Bauchschmerzen gibt es viele rezeptfreie Medikamente, die helfen können, die Krämpfe zu lösen oder die Beschwerden zu lindern. Bei Bedenken oder Fragen zur Einnahme solcher Mittel, kannst du jederzeit einen Arzt oder Apotheker um Rat fragen.

Weitere Verhaltenstipps

Bei Bauchkrämpfen kann auch Wärme helfen (6). Daher empfiehlt sich die Behandlung mit einer Wärmflasche, einem warmen Körnerkissen oder feuchtwarmen Wickeln (2). Ebenso tut womöglich eine sanfte Bauchmassage gut: Verwende dazu gern Öl und ziehe mit deiner Hand beim Massieren große Kreise im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel herum (2). Gönne dir bei Bauchweh Bettruhe – sie wirkt ebenfalls heilungsfördernd (5). Es hilft auch, Kleidung, die auf den Bauchraum drückt, wegzulassen (5). Vor allem wenn Stress oder seelische Belastungen als Auslöser für die Beschwerden infrage kommen, bieten sich Entspannungstechniken wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung an (6). Ebenso hat langsames und tiefes Ein- und Ausatmen unter Umständen schon eine beruhigende Wirkung.

Falls die Bauchschmerzen die Folge von zu fettreicher Nahrung sind, kann es helfen, die Ernährung auf fettarme Nahrungsmittel umzustellen (5). Generell solltest du bei Problemen im Bauchraum scharfe, fette, zuckerhaltige und blähende Lebensmittel vermeiden. Genauso ist von kohlensäurehaltigen Getränken, Kaffee, Nikotin und Alkohol abzuraten (6).

Wann sollte ich zum Arzt gehen?

Bei plötzlich auftretenden oder anhaltenden starken Bauchkrämpfen und -schmerzen solltest du einen Arzt aufsuchen. Besonders ratsam ist die ärztliche Untersuchung, wenn begleitende Symptome wie zum Beispiel eine harte Bauchdecke, Erbrechen oder erhöhte Temperatur (zwischen 37,5 und 38 Grad Celsius) dazukommen (1,2,6,7).

Um dem Arzt deine Bauchschmerzen zu beschreiben, helfen dir folgende Fragen:

  1. Wann?: Nach dem Essen? Nach einem bestimmten Ereignis? Tagsüber? Nachts?
  2. Wo?: Ober-, Mittel- oder Unterbauch? Linke Seite? Rechte Seite?
  3. Wie?: Starke Bauchschmerzen? Leichte Beschwerden? Drückend? Stechend?
  4. Wie lange?: Bauchkrämpfe? Dauerhaftes Bauchweh?
  5. Warum?: Unverträglichkeiten? Vorerkrankungen? Einnahme von Medikamenten?

Indem der Arzt den Bauch abtastet, die Bauchdecke beklopft oder die Darmgeräusche abhört, kann er oftmals bereits feststellen, ob es sich um eine akut gefährliche Krankheit handelt. Ist das der Fall, macht er im nächsten Schritt häufig eine Ultraschallunte rsuchung oder eine Computertomografie (bildgebendes Verfahren) des Bauchraums und seiner Organe (1). Damit lassen sich die Beschwerden besser verorten. Bei der Lokalisierung helfen in der Regel auch Blutuntersuchungen. Sie dienen gleichzeitig als Hilfe bei der Abschätzung des Schweregrads der Bauchschmerzen (1).

Geht der Arzt von keiner dringlich zu behandelnden Erkrankung aus und kann er auch andere Ursachen wie zum Beispiel Unverträglichkeiten ausschließen, führt er womöglich Endoskopien (Spiegeluntersuchungen) von Magen, Dünn- oder Dickdarm durch. Es kommt ebenfalls vor, dass die genannten ärztlichen Untersuchungsmöglichkeiten keine Auffälligkeiten zeigen. Dies deutet darauf hin, dass eine Funktionsstörung eines bestimmten Organs vorliegt (1).

Je nach Ursache gibt es schließlich verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Dazu gehören unter anderem krampflösende Medikamente oder welche, die die Darmbewegungen anregen, und Operationen bei akuten Erkrankungen (1).

Externe Quellen: 

1 „Ratgeber Schmerzen und Krämpfe im Bauchraum“. Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankheiten von Magen, Darm und Leber sowie von Störungen des Stoffwechsels und der Ernährung (Gastro-Liga) e.V., https://www.gastro-liga.de/fileadmin/download/RTGBR-PUBLIC/Schmerzen_und_Kraempfe_117-6-14.pdf. Zugegriffen 6. Februar 2023.

2 Khaschei, Kirsten. Magen und Darm: Beschwerden heilen, lindern, vermeiden. Stiftung Warentest, 2013. S. 47-51.

3 Schaenzler, Nicole. Magen und Darm natürlich behandeln. 3. Aufl., GRÄFE UND UNZER Verlag, 2016. S. 48.

4 Schaenzler, Nicole. Magen und Darm natürlich behandeln. 3. Aufl., GRÄFE UND UNZER Verlag, 2016. S. 42.

5 „Behandlung bei Bauchschmerzen » Bauchschmerzen » Krankheiten » Internisten im Netz »“. Internisten-im- netz.de, https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/bauchschmerzen/behandlung-bei- bauchschmerzen.html. Zugegriffen 7. Februar 2023.

6 „Fieber“. Stiftung Gesundheitswissen , https://www.stiftung- gesundheitswissen.de/wissen/fieber/hintergrund. Zugegriffen am 10. Februar 2023.

7 Schaenzler, Nicole. Magen und Darm natürlich behandeln. 3. Aufl., GRÄFE UND UNZER Verlag, 2016. S. 59-63.

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