In jedem Alter: Veränderungen im Intimbereich gibt es ein Leben lang
Bei Veränderungen des Intimbereichs fallen dir vielleicht als allererstes die Wechseljahre ein. Den ersten Sprung in der Entwicklung macht diese Körperzone jedoch bereits in sehr jungen Jahren sowie im jugendlichen Alter. Und auch spätere Lebensabschnitte bringen verschiedene Veränderungen im Intimbereich mit sich.
Der Intimbereich bei Kindern und Jugendlichen
Kaum bekannt ist, dass Mädchen schon als Säuglinge eine Art Mini-Pubertät durchlaufen. Während dieser Phase schütten die Eierstöcke eine Zeit lang vermehrt Östrogen aus. Die Folge: Die Vulva ist stärker durchblutet, schwillt an und es kommt womöglich zu Ausfluss – zum Teil sogar mit Beimengungen von Blut. Die Brustdrüse kann ebenso leicht an Volumen zulegen.
Nach dieser Mini-Pubertät ist erst einmal Pause im Schritt und es gibt lange keine Veränderungen im Intimbereich. Die Schleimhaut der Scheide ist zunächst recht dünn und der pH-Wert mit 6,5 bis 7 noch höher als bei einer erwachsenen Frau.
Erst mit Beginn der Pubertät schüttet der Körper dann erneut Geschlechtshormone aus. Der Intimbereich einer Jugendlichen verändert sich unter deren Einfluss wieder deutlich. Die Scheidenflora weist jetzt zunehmend Laktobazillen auf. In der Folge sinkt der pH-Wert. Die oberste Zellschicht in der Vagina, das sogenannte Scheidenepithel, baut sich weiter auf und gewinnt an Robustheit. Und natürlich sprießt nun die Schambehaarung in der gesamten Intimzone.
Veränderungen im Intimbereich erwachsener Frauen
Mit Abschluss der Pubertät gelten auch wesentliche Veränderungen im Intimbereich der Frau als abgeschlossen. Die Schleimhaut ist jetzt dicker als bei Mädchen, gut durchblutet und der pH-Wert der Scheide hat sich zwischen 4 und 5 eingependelt.
Außerdem sehen die äußeren Schamlippen durch Fetteinlagerungen und einen höheren Bindegewebsanteil straffer aus. Die inneren Schamlippen können im Zeitverlauf zudem eine dunklere Farbe annehmen. Je näher du an die Wechseljahre – auch Klimakterium genannt – heranrückst, umso mehr verändert sich auch dein Intimbereich wieder. Diese Veränderungen sind bei erwachsenen Frauen aber nicht so umfassend wie die vorangegangenen in der Pubertät oder die kommenden in den Wechseljahren.
Wesentliche Veränderungen erfährt der Intimbereich erwachsener Frauen bis zum Klimakterium nur noch während einer Schwangerschaft. Kennzeichnend ist dabei vor allem die verstärkte Durchblutung dieser Zone. Die Folgen kannst du sehen und spüren. Die Schamlippen werden praller und durch die vermehrte Durchblutung auch dunkler. Gegebenenfalls schimmern sie vor allem bei sonst heller Haut sogar violett.
Die Geburt selbst erweist sich als Stresstest für den Intimbereich. Die Scheide erlebt eine extreme Dehnung. Ihre Schleimhaut hat also Einiges auszuhalten – genauso wie Damm und Schamlippen. Aber keine Sorge, diese Veränderungen im Intimbereich bilden sich wieder zurück.
Wie verändert sich der Intimbereich im Alter?
Die letzten großen Veränderungen erfährt der Intimbereich von Frauen in den Wechseljahren. Allmählich lässt die Produktion weiblicher Geschlechtshormone im Körper nach. Vor allem der Östrogenmangel wirkt sich stark auf den Intimbereich im Alter aus. Die Schleimhaut der Scheide wird wieder dünner und damit empfindsamer. Wegen der hormonellen Schwankungen in den Wechseljahren kann sich auch die Scheidenflora verändern: Fällt das Östrogen weg, so nehmen die Milchsäurebakterien in der Scheide ab, der pH-Wert steigt und die Aktivität der Drüsen lässt nach. Dadurch leiden Frauen oftmals unter Scheidentrockenheit, die sich durch eine sensiblere Scheide, Schmerzen beim Sex und eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte der Intimzone bemerkbar machen kann. Weniger problematisch fallen die Veränderungen im Intimbereich an den Schamlippen aus.
Diese verlieren an Fetteinlagerungen und Bindegewebe. Dadurch hast du dann den Eindruck, sie würden schrumpfen, obwohl das de facto nicht der Fall ist. Außerdem lichtet sich jetzt die bisher recht dichte Schambehaarung.