Inflammaging: Warum jede Frau ab 40 diesen Begriff über das Altern kennen sollte

Inflammaging ist vor allem im Alter ein Begriff, den du kennen solltest. Was er bedeutet und warum er so wichtig ist, liest du hier.

Frau mit kurzen grauen Haaren lehnt gegen ein Fenster und guckt nach draußen.© Foto: MixMedia/iStock
Was Inflammaging bedeutet und wie du dagegen vorgehen kannst, erfährst du hier.

Zum Alterungsprozess gehört auch das Altern des Immunsystems
Entzündungen im Körper sind erst einmal nichts Schädliches für uns, denn sie bedeuten nur, dass eine Wunde abheilt. Je älter wir sind, desto größer ist jedoch die Wahrscheinlichkeit für chronische Entzündungen, die sich auf unseren Körper auswirken können. Welche Folgen das haben kann und was du dagegen tun kannst, klären wir hier.

Was bedeutet Inflammaging?

Inflammaging setzt sich aus den zwei englischen Worten "inflammation" (auf Deutsch: Entzündung) und "aging" (auf Deutsch: Altern) zusammen. Damit sind jedoch nicht akute Entzündungen, sondern vielmehr altersbedingte und chronische, leichte Entzündungen, die das Immunsystem schwächen. Sie sind nicht lokal oder auf ein Organ begrenzt. Das Immunsystem wird vielmehr aktiviert, sodass eine niedrigschwellige Dauerentzündung entsteht, die als Entzündungsaltern, bzw. Inflammaging, bezeichnet wird.

Ab wann beginnt das entzündliche Altern?

Das Altern des Immunsystems entwickelt sich schleichend zusammen mit dem Altern im Allgemeinen. Es ist durch ein Nachlassen der Antwort der adaptiven Immunabwehr gekennzeichnet. Die Rückbildung des Thymus, einem Organ im Brustkorb, beginnt mit der Geschlechtsreife. Dieser Prozess ist zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr abgeschlossen. Danach ist keine Reifung von T-Lymphozyten mehr möglich, wodurch das Immunsystem auf das Portfolio der bis dahin gebildeten T-Lymphozyten angewiesen ist. 

Welche Auswirkungen kann das Entzündungsaltern haben?

"Wenn Immunzellen ununterbrochen aktiviert werden, kann das zu deren Erschöpfung führen, was bei einer Infektion für Probleme sorgt, weil die Immunantwort möglicherweise nicht ausreichend ist. Die altersbedingte Entzündung spielt auch bei der Krebsentstehung eine Rolle. In entzündetem Gewebe lässt sich nämlich eine verstärkte Zellvermehrung beobachten", erläutert Prof. Dr. Francesco Neri, der bis Ende 2021 die Forschungsgruppe "Epigenetik des Alterns" am Leibniz-Institut für Alternsforschung - Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena geleitet hat. Der Körper ist also anfälliger für Erkrankungen, sodass ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Typ-2-Diabetes, Demenz, Osteoporose oder ähnliche Erkrankungen bestehen kann.

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Wie kann ich Inflammaging vorbeugen?

Wissenschaftler vom Leibniz-Institut für Altersforschung im Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena konnten durch eine Reihe an Experimenten Risikofaktoren für Inflammaging ausmachen. So soll sich demnach eine kalorienarme Diät positiv auf die altersbedingten Entzündungen auswirken. Der Grund liege auf molekularer Ebene – die kalorienreduzierte Diät solle demnach das Mikrobiom verändern, das die Entzündungsreaktion dämpft, so Francesco Neri, einer der leitenden Professoren der Studie. Weitere Forschungen sollen nun folgen, wie streng die Diät ausgelegt und eingehalten werden müsse. Fest steht: Eine gesunde Ernährung ist eine gute Voraussetzung für gesundes Altern.

Was bedeutet Inflammaging in Bezug auf die Haut?

Die chronischen Entzündungen können ebenso Auswirkungen auf unsere Haut und unser Hautbild haben. Es ist bekannt, dass UV-Strahlen, Stress oder eine ungesunde Ernährung negativen Einfluss auf die Haut haben können. An dieser Stelle sind entzündungshemmende Inhaltsstoffe sinnvoll, etwa Vitamin C, Grüntee-Extrakt oder Niacinamide. Es kommt also nicht nur auf äußerliche, sondern vor allem auch innerliche Pflege an, die ihre Wirkung nach außen hin zeigt. 

Quelle: leibniz-fli.de, stylebook.de, eggers-kosmetik.de