
Tiefer werdende Fältchen, verlorenes Volumen in den Wangen, fehlende Kontur im Kinnbereich – es gibt so einige Partien im Gesicht, die sich mit fortschreitendem Alter verändern. Das ist ganz normal! Dennoch können wir alle den Wunsch nachvollziehen, die sichtbaren Zeichen der Hautalterung etwas zu bremsen.
Eine Unterspritzung mit Hyaluronsäure gilt hier als ein beliebtes Mittel, um das Gesicht jung und in Form zu halten. Doch was sollte man vor einem Eingriff wissen?
Hyaluronsäure Unterspritzung: Fachärztin beantwortet die 4 wichtigsten Fragen
Wir haben Expertin und Fachärztin für ästhetische Medizin Dr. med. Eveline Urselmann aus Hamburg gefragt, was man rund um die Hyaluronsäure Unterspritzung wissen sollte und klären dich gemeinsam auf.
1. Was genau ist Hyaluronsäure und welche Rolle spielt sie in der Haut?
Hylauronsäure ist ein Mehrfachzucker und er kommt im menschlichen Körper sehr viel vor, vor allen Dingen im Knorpel, im Glaskörper des Auges, im Knochen, aber eben auch sehr viel in der Haut. In der Haut sorgt Hyaluronsäure dafür, dass diese gut durchfeuchtet wird und ist mitverantwortlich für die Kollagen- und Elastinsynthese in der Haut.
2. Hyaluron vs. Botox: In welchen Fällen empfehlen Sie die jeweiligen Wirkstoffe?
Botox mache ich häufig in der oberen Gesichtshälfte, vor allem wenn ich die mimische Muskulatur in ihrer Aktivität etwas mindern möchte.
Hyaluronsäure dagegen hat ein ganz anderes Einsatzgebiet. Damit kann man einerseits feine Fältchen auffüllen, aber noch viel mehr, nämlich verloren gegangenes Volumen ersetzen. Aber auch bestimmte Merkmale des Gesichts definieren und betonen, wie zum Beispiel hohe Wangenknochen oder auch die Kinnpartie.

3. Wie lässt sich unerwünschte „Puffyness“ vermeiden?
Hyaluronsäure zieht sehr viel Wasser. Um das zu verhindern, kann man ein Produkt nehmen, das nicht ganz so viel Wasser bindet. Außerdem spielt die Schicht eine ganze wichtige Rolle, deshalb sollte man sehr tief auf den Knochen spritzen. Und zum anderen natürlich sehr materialsparend arbeiten.
4. Welche Risiken oder Nebenwirkungen sind mit der Unterspritzung von Hyaluronsäure verbunden?
Mit Hyaluron gibt es tatsächlich viel häufiger Nebenwirkungen die auch schwerwiegender sind. Zum Einen kann es zu einer Knötchenbildung kommen und, was natürlich noch viel schlimmer ist, ist der gefürchtete Gefäßverschluss. Das bedeutet, dass Hyaluronsäure in ein Gefäß gelangt, und dieses verstopft und es dann zu einer Minderdurchblutung kommt und dass da sogar Gewebe absterben kann.

Dr. med. Eveline Urselmann ist Zahnärztin und Ärztin für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie ästhetische Medizin.
