

Das beste gegen Hautalterung? UV-Schutz. Und gleich danach kommt Retinol! In den USA gehört das längst zum Allgemeinwissen. Das in den 70er-Jahren zur Aknetherapie eingesetzte Vitamin verjüngt nebenbei das Hautbild, was es schnell zum „Goldstandard“ unter den Anti-Aging-Wirkstoffen avancieren ließ. Bei uns rollte die Woge der Begeisterung langsamer an. Dafür schlägt sie jetzt dank einer Reihe neuer wirksamer Produkte umso höhere Wellen.

Retinol oder auch Axerophthol sind andere Namen für Vitamin A1, ein fettlösliches essenzielles Vitamin. Es ist wichtig für Sehkraft, Knochenbau sowie die Bildung neuer Hautzellen und wird im Körper aus in der Nahrung enthaltenem Provitamin A gebildet. Quellen sind z. B. getrocknete Aprikosen, Karotten, Spinat oder Fisch.

Seine in über 2000 Studien bestätigte Wirksamkeit und eine besondere Eigenschaft: Quasi wie ein „Zell-Flüsterer“ kann es beinahe jede Hautzelle in ihrem Verhalten beeinflussen. Wenn Alterung und UV-Strahlen den Vitamin-A-Gehalt der Haut mindern und Fältchen verursachen, bringt Retinol die Dermiszellen wieder dazu, wie junge zu arbeiten, sprich: Es hilft, Bindegewebe aufzubauen und hemmt zugleich schädigende Enzyme. Das festigt, strafft und glättet die Haut nachhaltig. Zudem lässt es auch Pigmentflecken wieder verblassen.
Welche Formen von Retinol gibt es?
Der Sammelbegriff Retinoide fasst die unterschiedlichen Varianten des Anti-Aging-Stoffs zusammen. Die intensive Retinsäure kann Reizungen verursachen und ist rezeptpflichtig. Dermatologen arbeiten mit sehr geringen Dosierungen zwischen 0,05 und 0,1 Prozent. Produkte mit dem weniger starken Retinol dagegen sind mittlerweile bis zu einer Konzentration von 1,0 Prozent frei verkäuflich und unterstützen das Wachstum von Kollagenfasern. Retinyl Palmitat und Retinaldehyd findet man vergleichsweise häufig in Kosmetika, da sie wesentlich sanfter sind. Allerdings wirken sie auch um einiges schwächer.

Vorweg: Nicht jeder verträgt den Stoff auf Anhieb. Gerade zu Beginn der Anwendung kann es für ein paar Tage zu Rötungen, Schüppchen oder Irritationen kommen. Daher sollte man die Produkte zunächst ein bis zweimal pro Woche verwenden und danach die Frequenz langsam steigern. Abends aufgetragen unterstützt die Pflege die nächtlichen Reparaturprozesse. Wer sich morgens eincremt, sollte immer einen zusätzlichen UV-Schutz auftragen und die Sonne meiden.
Wann sieht man Ergebnisse bei der Behandlung mit Retinol?
Hier ist Geduld gefragt. Studien bestätigen die ersten Verbesserungen nach etwa vier Wochen. Ungefähr drei Monate später zeigt sich dann – je nach Hautzustand zu Behandlungsbeginn – eine deutliche Verbesserung der gesamten Hautstruktur.