
Oft heißt es: "Die Pille ist eine reine Frauensache!" Oder etwa doch nicht? Verhütungsmittel gibt es wie Sand am Meer; vom Kondom, über die Spirale, bis hin zu hormonellen Methoden wie die Dreimonatsspritze oder der klassischen Anti-Baby-Pille für die Frau.
Für Männer gab es bisher nur wenige Möglichkeiten, aktive Verhütung zu betreiben. Sie kennen sicher den operativen Eingriff, bei dem der Samenleiter durchtrennt wird, um den Samenfluss zu stoppen. Diese Methode birgt jedoch das Risiko, dass der Mann nie wieder Kinder bekommen kann, zumal eine OP generell nicht unbedingt jederMANNs Sache ist. Besonders optimistische Männer praktizieren die Variante des Coitus interruptus, besser bekannt unter der Umschreibung: vorher rausziehen. Es versteht sich von selbst, dass hier das Risiko einer Schwangerschaft besonders groß ist.
Nun scheint es jedoch eine Revolution auf dem Markt der Verhütung zu geben: Die Männerpille.



Welche Männerpillen sind in Planung?
Grundsätzlich spricht man von hormonfreien und hormonellen Pillen für den Mann. Bei letzteren soll der Theorie nach durch die Injektionen von Testosteron und Gestagenen die Produktion von Spermien gehemmt werden. Testosteron ist das männliche Sexualhormon, welches zwar auch im Hormonhaushalt der Frau vorkommt, jedoch in einer anderen Konzentration und mit einer anderen Wirkungsweise. Gestagene sind Schwangerschaftshormone. Leider haben sich bei hormonellen
Verhütungspillen zu viele Nebenwirkungen herausgestellt, wie Stimmungsschwankungen, dauerhafte Unfruchtbarkeit, Verlust der Libido oder gar Depressionen. Deshalb wurde die Forschung in diesem Bereich weitestgehend eingestellt.
Es gibt jedoch diverse nicht hormonelle Varianten, die sehr vielversprechend sind und die Art und Weise, wie Sie künftig verhüten können, radikal verändern könnten. Zum Beispiel hat man herausgefunden, dass der Hemmstoff BMS-189453 die Bildung neuer Spermien verhindert und dadurch über einen gewissen Zeitraum die Spermienzahl auf null setzt. Sie haben von diesem Wirkstoff vielleicht schon einmal im Zusammenhang mit der Behandlung von Hautkrankheiten gehört. Mit seiner Hilfe wird die Bildung von Retinsäure im Hoden gehemmt. Die Vorteile bestehen darin, dass durch BMS-189453 weder das Risiko einer Prostatavergrößerung steigt, noch die Libido vermindert wird und der Mann bleibt nach dem Absetzen nicht unfruchtbar. Generell soll dieser Wirkstoff, keine ungewollten Nebenwirkungen hervorrufen. Wann anwendungsreife Produkte hierzu auf den Markt kommen, ist jedoch noch unklar.
Ein Mittel, das sich schon bald als Verhütungsmittel für den Mann eignen könnte, ist Vasalgel. Dabei handelt es sich um eine Injektion, die den Samenleiter verschließt und verhindert, dass das Ejakulat austritt. Bei männlichen Versuchstieren haben sich bisher keine Nebenwirkungen gezeigt, sodass weiter geforscht wird und mit einer Marktreife in Deutschland in 2018 gerechnet werden kann. In den USA soll die Spritze bereits 2017 auf den Markt kommen.
Also gibt es keine klassische Pille für den Mann?
Eine Tablette zur oralen Einnahme, die der Mann einfach nur schlucken muss, erwies sich bisher als sehr schwierig. Hormonelle Verhütungspillen haben den Nachteil mit sich gebracht, dass die Männergesundheit deutlich darunter gelitten hat, weil der Mann irreversibel unfruchtbar war und sich ungewollte Veränderungen im Körper bemerkbar machten. Doch nun scheint man in Indonesien auf den Stein der Weisen getroffen zu sein. Eine uralte Pflanze, die die Ureinwohner bereits in Form eines Tees zum Zweck der Verhütung getrunken haben, ist im Begriff die Welt zu verändern. Ein Extrakt aus der Pflanze Gendarussa schwächt ein bestimmtes Enzym, welches dafür verantwortlich ist, dass die Spermien in die Eizelle eindringen können. Das Sperma selbst wird an sich ganz normal produziert, nur die Transportfähigkeit der Spermien wird eingeschränkt. In Studien zeigte sich eine Erfolgsquote, die der Sicherheit der Pille für die Frau äquivalent ist. Dieses Jahr wird das Mittel in Indonesien auf den Markt kommen und zum Präzedenzfall werden. Sollte damit tatsächlich eine nebenwirkungsfreie Verhütung möglich sein, müssen Frauen zukünftig nie mehr unter den Nebenwirkungen von hormonellen Pillen leiden, Männer müssen keine lästigen Kondome mehr benutzen oder sich riskanten Operationen unterziehen. Man wird einfach nur noch dieses Extrakt zu sich nehmen und kann bedenkenlos den Geschlechtsverkehr ausüben, ohne eine ungewollte Schwangerschaft zu riskieren. Gendarussa-Kapseln kann man bereits im Internet bestellen. 30 Kapseln zu 400mg kosten zirka 20 US-Dollar. Hinzu kommen noch Versandgebühren. Wann ein zugelassenes Medikament auf Basis der Gendarussa-Pflanze in Deutschland auf den Markt kommt, ist bis jetzt noch unklar, ebenso was es kosten wird. Sie dürfen jedoch sehr gespannt sein, welche Erfolge das indonesische Medikament bringen wird. Es wird der Vorreiter für eine Markteinführung in Deutschland und den USA sein.