
Es ist normal, Bedenken zu haben, wenn es um ernsthafte Beziehungen geht. Aber wenn du feststellst, dass deine Ängste vor Bindung dich zurückhalten und dein Glück beeinträchtigen, ist es an der Zeit, nach Lösungen zu suchen. Bindungsangst kann viele Formen annehmen und aus verschiedensten Gründen auftreten. Es ist wichtig zu wissen, dass du damit nicht allein bist und dass es Wege gibt, diese Angst zu überwinden. Im folgenden Artikel werden wir fünf hilfreiche Tipps untersuchen, die dir dabei helfen können, deine Bindungsangst zu besiegen.
Im Video: Bindungsangst: Das sind die Symptome
Was ist Bindungsangst?
Bindungsangst ist im Wesentlichen die Furcht, enge emotionale Bande oder Beziehungen mit anderen einzugehen. Die Personen, die darunter leiden, neigen dazu, emotionalen Tiefgang und Nähe zu vermeiden, da dies oft ängstigende oder unangenehme Gefühle hervorruft. Sie können sich auch unwohl fühlen, wenn sie das Gefühl haben, dass man von ihnen erwartet, dass sie sich anderen gegenüber öffnen oder verpflichten.
Diese Angst kann in Beziehungen zu Partnern, aber auch gegenüber Freunden, Familienmitgliedern oder nahen Vertrauten auftreten. Sie kann sich in neuen Beziehungen bemerkbar machen, aber auch bestehende Beziehungen schwer belasten.
Woher kommt Bindungsangst?
Die genaue Ursache der Bindungsangst ist von Person zu Person verschieden und kann mehrere Faktoren beinhalten. Oft wird sie jedoch durch negative Erfahrungen in der Vergangenheit getriggert. Dies könnten traumatische Ereignisse, Missbrauch oder Vernachlässigung in der Kindheit, vorherige problematische Beziehungen oder das Gefühl, von geliebten Menschen verlassen worden zu sein, sein.
Auch bestimmte Überzeugungen oder Muster, die in der Erziehung oder durch Beobachtung von Beziehungen der Eltern oder Betreuer erlernt wurden, können zur Entwicklung von Bindungsangst beitragen. Zum Beispiel können Menschen, die gelernt haben, dass Beziehungen unsicher oder unzuverlässig sind, Schwierigkeiten haben, Vertrauen aufzubauen und Angst vor Intimität entwickeln.
Wie äußert sich Bindungsangst?
Die Bindungsangst kann sich auf verschiedenste Weisen äußern. Die betroffenen Personen können distanziert wirken, Engagement vermeiden oder Probleme haben, Vertrauen aufzubauen. Manche haben auch Ängste, verletzt zu werden, verlassen zu werden oder ihre Unabhängigkeit zu verlieren. In einer Beziehung können sie Schwierigkeiten haben, ihre Gefühle zu zeigen, Nähe zuzulassen oder eine tiefe Bindung mit ihrem Partner einzugehen.
Mit diesen 5 Tipps kannst du deine Bindungsangst überwinden
1. Akzeptiere deine Ängste
Der erste Schritt zur Überwindung deiner Bindungsangst besteht darin, diese zu akzeptieren und anzuerkennen. Es ist vollkommen in Ordnung, Angst zu haben – was nicht in Ordnung ist, ist, sie unter den Teppich zu kehren und so zu tun, als ob sie nicht existieren würde - das würde sie nur verschlimmern. Teile deine Ängste mit engen Freunden, Familie oder einem vertrauenswürdigen Therapeuten. Indem du sie aussprichst, nimmst du ihnen einen Teil ihrer Macht.
2. Arbeite an deinem Selbstwertgefühl
Eine häufige Ursache für Bindungsangst ist ein geringes Selbstwertgefühl. Arbeite daran, dein Selbstwertgefühl zu stärken. Erinnere dich daran, dass du liebenswert und fähig bist, eine erfolgreiche Beziehung zu führen. Belohne dich für kleine Erfolge, setze dir erreichbare Ziele und suche nach Wegen, dein Selbstvertrauen zu stärken.
3. Nimm dir Zeit
Du musst nicht von heute auf morgen deine Bindungsangst überwinden. Es ist ein Prozess, und es ist in Ordnung, dir dafür Zeit zu nehmen. Gestatte dir, Schritte in deinem eigenen Tempo zu machen und setze dich nicht unter Druck, sofort große Fortschritte erzielen zu müssen.
4. Erforsche deine Vergangenheit
Unsere Vergangenheit trägt oft dazu bei, wie wir heute handeln und empfinden. Vielleicht gibt es in deiner Vergangenheit Erlebnisse, die zur Entwicklung deiner Bindungsangst beigetragen haben. Arbeitet diese auf, allein oder mithilfe einer professionellen Beratung. Sobald wir die Ursachen unserer Ängste verstehen, sind wir besser in der Lage, sie zu überwinden.
5. Suche professionelle Hilfe
Es ist keine Schande, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wenn du feststellst, dass deine Bindungsangst dich signifikant davon abhält, glücklich zu sein, ziehe eine Therapie in Betracht. Therapeuten sind dafür ausgebildet, Menschen dabei zu helfen, ihre Ängste zu verstehen und Wege zu finden, sie zu überwinden.
Bindungsangst ist nicht final
Bindungsangst kann dich von erfüllenden Beziehungen abhalten, aber es ist durchaus möglich, sie zu überwinden. Die fünf oben genannten Tipps sind ein guter Anfang, um den Kampf gegen Bindungsangst aufzunehmen. Bedenke, dass du nicht allein bist und dass es immer Menschen und Ressourcen gibt, die dir helfen können.
Verwendete Quelle: glomex.de, aok.de, hellobetter.de
