
In den 80er-Jahren war Tantra-Sex der Erotiktrend überhaupt: stundenlanger Zeitlupen-Beischlaf, gerne ausgeführt von Männern mit Zauselbart und selbst gestrickten Schafswollsocken.
Bücher, Websites und Seminare preisen mit Mindful Sex, Slow-oder Soul-Sex die Wiederentdeckung der Langsamkeit und Achtsamkeit an. Die richtigen Techniken beim Sex sollen helfen, eingeschlafene Beziehungen aufzuwecken, eine stärkere Bindung zum Partner zu verspüren und – natürlich – intensive Feuerwerk-meets-Vulkanausbruch-Orgasmen, die alle bisher erlebten Höhepunkte zu Teelichtern degradieren.
Die Sexualtherapeutin Diana Richardson schwärmt: „Slow-Sex bietet Paaren einen Weg, damit euer Sex wieder lustvoller wird.“ Und ihre Kollegin, Beziehungs-Coach Eva-Maria Zurhorst, erklärt: „Das, was seinen Genuss, seine Ekstase ausmacht, ist, dass ihr nicht auf einen kurzen orgiastischen Moment hinackert, sondern dass ihr lernt, die vielen Momente unterwegs voller Achtsamkeit auszukosten.“ Achtsamkeit im Bett bedeutet also, jeden Moment und jede Berührung am Körper voller Lust und Erregung zu genießen. Ganz ohne Leistungsdruck.
Ist ein Orgasmus beim Slow-Sex verboten?
Nein, natürlich nicht. Wie schon erwähnt kann so ein Orgasmus beim Slow-Sex sogar noch intensiver denn je ausfallen. Nur sollte der Höhepunkt bei dieser Form der Sexualität niemals das angestrebte Ziel sein. Das würde nur den Leistungsdruck erhöhen. Wenn es beim Slow-Sex überhaupt ein Ziel gibt, dann ist es die Vereinigung von Mann und Frau – und das über zwei, drei Stunden lang in völliger Achtsamkeit. Verliert der Mann mit der Zeit seine Erregung und wird sein Penis schlaff, kann man ihn einfach wieder in die Vagina schieben. Ja, das geht. Auch ein Stellungswechsel bietet sich hier an.
Unsere 6 Tipps für Slow-Sex findet ihr in unserer Bilder-Galerie. Viel Spaß beim Durchklicken – und nachmachen! >>
