Die Psychologie spielt eine wichtige Rolle in vielen Bereichen unseres Lebens, auch wenn wir uns dessen nicht immer bewusst sind. Ein interessanter psychologischer Trick, der dir helfen kann, bei einer Gehaltsverhandlung mehr Geld zu bekommen, ist der sogenannte Anker-Effekt. Was es damit auf sich hat und ob er dir wirklich dabei helfen kann, mehr Gehalt bei einem Verhandlungsgespräch mit deinem Arbeitgeber oder deiner Arbeitgeberin rauszuschlagen, erfährst du hier.
Welchen Satz du bei deiner Gehaltsverhandlung niemals sagen solltest, erfährst du im Video:
Was ist der Anker-Effekt?
Der Anker-Effekt besagt, dass Menschen dazu neigen, ihre Entscheidungen und Einschätzungen an einem bestimmten Referenzpunkt auszurichten. Denke zum Beispiel an einen stylischen Mantel, den du im Sale entdeckt hast. Oft wird zunächst der ursprüngliche Preis angegeben, direkt daneben findest du den aktuellen Sale-Preis. Du kannst nun nachvollziehen, wie viel du sparen kannst und kannst beurteilen, ob sich das Angebot für dich lohnt oder nicht. In Bezug auf Gehaltsverhandlungen bedeutet das, dass der erste genannte Betrag einen starken Einfluss auf die Verhandlung hat. Wenn du also als Erster einen Betrag nennst, wird dieser als Anker dienen und die weiteren Verhandlungen beeinflussen.
Wie nutzt du den Anker-Effekt für dich in einer Gehaltsverhandlung?
Um den Anker-Effekt für dich zu nutzen und mehr Geld bei einer Gehaltserhöhung zu ergattern, solltest du folgende Schritte beachten:
1. Informiere dich über den Marktwert deiner Position: Bevor du in die Verhandlung gehst, solltest du dich gründlich über den durchschnittlichen Gehaltssatz für deine Position informieren. Dadurch erhältst du einen realistischen Anker, von dem aus du starten kannst.
2. Setze einen hohen Anker: Wenn du den ersten Betrag nennst, solltest du etwas höher gehen als den Durchschnittswert. Dadurch schaffst du einen positiven Eindruck und signalisierst, dass du selbstbewusst bist und deinen Wert kennst. Es ist wichtig, dass du den Betrag gut begründest und deine Leistungen und Erfolge hervorhebst.
3. Vermeide zu niedrige Anker: Wenn du einen zu niedrigen Betrag nennst, kann dies dazu führen, dass der Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin diesen als Ausgangspunkt nimmt und die Verhandlung von dort aus weiterführt. Versuche daher, einen realistischen, aber dennoch höheren Anker zu setzen.
4. Bereite dich auf Gegenangebote vor: Es ist wahrscheinlich, dass dein Arbeitgeber oder deine Arbeitgeberin versuchen wird, den Betrag zu drücken oder ein Gegenangebot zu machen. Bereite dich daher darauf vor und überlege dir im Voraus, wie du darauf reagieren möchtest. Bleibe selbstbewusst und argumentiere mit Fakten und Beispielen, um deinen Wert zu unterstreichen.
5. Sei flexibel: Auch wenn du einen hohen Anker setzt, solltest du dennoch bereit sein, Kompromisse einzugehen. Zeige dich offen für alternative Lösungen und sei bereit, über andere Aspekte wie Zusatzleistungen oder Weiterbildungsmöglichkeiten zu verhandeln.
Kann dir der Anker-Effekt wirklich mehr Gehalt verschaffen?
Der Anker-Effekt kann ein mächtiges Werkzeug sein, um bei einer Gehaltsverhandlung mehr Geld zu bekommen. Indem du einen hohen Anker setzt und dich gut auf die Verhandlung vorbereitest, kannst du deine Chancen auf eine erfolgreiche Gehaltserhöhung erhöhen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Anker-Effekt nicht immer funktioniert und von verschiedenen Faktoren abhängig ist. Jeder Fall ist individuell, und es gibt keine Garantie dafür, dass du immer das gewünschte Ergebnis erzielst. Dennoch lohnt es sich, den Anker-Effekt in deine Verhandlungsstrategie einzubeziehen und zu sehen, ob du dadurch positive Ergebnisse erzielen kannst.
Insgesamt kann die Anwendung psychologischer Tricks wie dem Anker-Effekt dazu beitragen, dass du bei einer Gehaltserhöhung mehr Geld bekommst. Es ist jedoch wichtig, dass du dich gut vorbereitest, selbstbewusst auftrittst und deine Argumente überzeugend präsentierst. Mit der richtigen Strategie und etwas Glück kannst du erfolgreich eine Gehaltserhöhung verhandeln und deinen Marktwert angemessen widerspiegeln.
Verwendete Quellen: infranken.de, karrierebibel.de
