
Was wir uns früher mit mühevoller Laufarbeit in vielen kleinen Boutiquen zusammensuchen mussten, gibt es jetzt ganz easy frei Haus: originelle Lifestyle-Produkte aus aller Welt, die nicht jeder hat – liebevoll zusammengestellt von Jungunternehmerin Julia Ritter. Designliebhaber und Trendsetter werden in der Online-Galerie der 29-Jährigen garantiert fündig. Besonders schön ist der Gedanke, der dahintersteckt: kleine Handwerksbetriebe und nachhaltige Designs bevorzugt!


Wie ist Ihre Geschäftsidee entstanden? Angefangen habe ich als Unternehmensberaterin, doch meine Kreativität konnte ich dabei nicht ausleben. Ich stamme aus einer sehr kunstinteressierten Familie, habe zusätzlich Innenarchitektur studiert. In meine Galerie kann ich meine Leidenschaft fürs Schöne nun voll einbringen, das perfekte Modell für mich.
Wie haben Sie’s konkret angestellt? Wir haben über ein Jahr vor der Gründung mit der Planung angefangen. Haben in der Designszene Kontakte geknüpft und geschaut, wie es andere Online-Shops machen. Eingestiegen sind wir dann mit rund 1.000 Produkten in unserem eigenen Lager. Damit das Sortiment auch wirklich exklusiv ist, haben wir viel Zeit investiert, um kleine, traditionelle Manufakturen zu finden.
Was war bislang die größte Herausforderung? Das war nach der Planungsphase, Mitte 2009. Auf einmal wurde mir bewusst, dass es jetzt kein Zurück mehr gibt, dass alles konkret wird. Plötzlich galt es, langfristige Verträge zu unterschreiben, mit nicht unerheblichen Kosten wie für unseren Lagerraum. Da kriegt man zwischendrin schon mal kalte Füße. Aber nur kurz!

Ein typischer Arbeitstag läuft wie? In der Regel fange ich morgens später an, da ich lieber nachts arbeite. Mittags versuche ich, wenn möglich, mit Partnern und Mitarbeitern zusammen zu kochen. Danach besprechen wir Projektdetails und kommende Aufgaben. Und: Ich bin immer noch viel auf Reisen, um neue Designer und tolles Handwerk zu entdecken. Eine richtige „Routine“ gibt es nicht.
Was würden Sie gerne ändern? Manchmal ist es anstrengend, da mein Kopf fast ständig weiter arbeitet. Abschalten am Wochenende ist eine echte Herausforderung. Als Selbstständige trage ich nun mal viel Verantwortung. Doch dafür ist mein Gestaltungsspielraum sehr groß, das genieße ich.
Gibt es Tricks, wie Sie dennoch ab und zu entspannen können? Wenn ich mir Auszeiten gönne, dann plane und organisiere ich sie ganz bewusst, das ist wichtig. Bewegung tut mir gut. Am besten entspanne ich beim Schwimmen, Reiten oder bei einem Spaziergang am Rheinufer. In regelmäßigen Abständen lege ich aber auch einfach mal einen Wellnesstag ein, um die Seele baumeln zu lassen.