Wie würdest du deine Persönlichkeit einschätzen? Bist du eher zurückhaltend oder laut? Stehst du Veränderungen skeptisch gegenüber oder bist du offen für Neues? Bist du nah am Wasser gebaut oder hart im Nehmen? Manchmal ist es gar nicht so einfach, sich selbst zu beschreiben. Dabei hat es viele Vorteile, wenn wir uns selbst ein wenig besser kennenlernen. Wenn wir wissen, was uns auszeichnet, können wir besser mit unseren Emotionen umgehen, unsere Stärken ausbauen und selbstbewusster durchs Leben gehen. Eine Möglichkeit, seine Persönlichkeit kennenzulernen, ist das sogenannte "Big-Five-Modell".
Im Video: So erkennst du einen Narzissten im Job
Was steht hinter dem Big Five-Modell?
Das Big-Five-Persönlichkeitsmodell ist eines der bekanntesten Modelle zur Beschreibung menschlicher Persönlichkeitseigenschaften. Es basiert auf der Idee, dass es fünf grundlegende Dimensionen gibt, die den Charakter eines Menschen ausmachen: Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus.
Die Entwicklung dieses Modells begann bereits in den 1930er Jahren und wurde in den folgenden Jahrzehnten weiterentwickelt und verfeinert. Heute wird das Big-Five-Persönlichkeitsmodell in vielen Bereichen wie der Psychologie, der Personalentwicklung und sogar im Marketing angewendet.
Was sind die Big Five der Persönlichkeit?
Nimm dir Zeit, zu reflektieren: Welche Dimensionen treffen besonders auf dich zu? Und wie ausgeprägt sind sie?
1. Offenheit
Menschen, die offen sind, zeichnen sich durch ihre Neugierde, Kreativität und Toleranz aus. Sie sind bereit, neue Erfahrungen zu machen und sich auf Veränderungen einzulassen. Offene Personen sind oft flexibel und anpassungsfähig, was ihnen ermöglicht, verschiedene Perspektiven einzunehmen.
Menschen mit geringer Offenheit haben dagegen eher konservative Ansichten. Sie setzen lieber auf Altbewährtes und rechnen diesem einen hohen Stellenwert zu.
2. Gewissenhaftigkeit
Menschen, die eine hohe Gewissenhaftigkeit aufweisen, zeichnen sich durch ihre Sorgfalt, Zuverlässigkeit und Pflichtbewusstsein aus. Sie sind organisiert, planen vorausschauend und erledigen Aufgaben bis ins Detail. Gewissenhafte Personen haben eine starke Selbstdisziplin und halten sich an Regeln und Vereinbarungen.
Eine geringe Gewissenhaftigkeit zeigt sich in größerer Nachlässigkeit, aber auch mehr Unbekümmertheit und Spontanität.
3. Extraversion
Extraversion beschreibt die Ausprägung einer Person in Bezug auf ihre gesellige, kontaktfreudige und energiegeladene Natur. Extravertierte Menschen suchen aktiv nach sozialen Interaktionen und haben eine positive Ausstrahlung, die andere anzieht.
Introvertierte Menschen verhalten sich eher zurückhaltend, können dafür alleine sehr effektiv arbeiten. Außerdem gelten sie als unabhängiger von anderen.
Weder extravertiert noch introvertiert?4 Zeichen, dass du ein ambivertierer Mensch bist.
4. Verträglichkeit
Menschen, die eine hohe Verträglichkeit aufweisen, sind empathisch, kooperativ und harmoniebedürftig. Sie legen großen Wert auf zwischenmenschliche Beziehungen und sind bestrebt, Konflikte zu vermeiden. Verträgliche Menschen sind oft hilfsbereit und nehmen Rücksicht auf die Bedürfnisse anderer.
Eine geringe Verträglichkeit führt zu mehr Diskussionen und Konflikten. Diese Menschen neigen dazu, egozentrischer zu sein und anderen tendenziell zu misstrauen.
5. Neurotizismus
Neurotizismus beschreibt die Tendenz einer Person, emotional instabil zu sein. Menschen mit einem hohen Neurotizismus-Level neigen dazu, leichter gestresst zu sein, Angstzustände zu haben und sich schneller Sorgen zu machen. Sie sind oft anfälliger für negative Emotionen wie Ärger, Traurigkeit oder Nervosität.
Im Gegensatz dazu haben Menschen mit einem niedrigen Neurotizismus-Level eine größere emotionale Stabilität und sind weniger anfällig für negative Gefühle. Sie können Stress besser aushalten und behalten eher einen kühlen Kopf.
Wie finde ich heraus, welcher Big Five-Typ ich bin?
Im Internet gibt es zahlreiche Tests, mit denen du deine Big-5-Persönlichkeit genau bestimmen kannst. Hierbei musst du eine Reihe von Fragen beantworten und bekommst das Ergebnis per E-Mail oder in Papierform zugeschickt. Der häufigste Test ist der kostenpflichtige NEO-PI-R-Test mit 240 Items. Doch auch ohne Test kann es hilfreich sein, sich selbst anhand der oben genannten Punkte einzuschätzen und besser kennenzulernen.
Verwendete Quellen: spektrum.de, comcave.de
