Iss dich schön!

Iss dich schön!

Wenn Sie das Richtige essen, bleiben Sie länger jung und können sogar die Sonne sorgloser genießen. Hier die neuesten Erkenntnisse zum Trend-Thema „Skin-Food“.

Schöne Frau isst Apfel© iStockphoto / Thinkstock
Schöne Frau isst Apfel

Mango statt Maske, Papaya statt Peeling, Soja statt Salbe: Schöne Haut kommt nicht allein aus der Tube. Kühlschrank und Speisekammer spielen eine wichtigere Rolle, als bisher gedacht. Studien belegen: Schönheit kann man sogar essen. In ihrem Buch „SkinFood“ erklären die beiden Anti-Aging-Experten Professor Dr. Peter Axt und Dr. Michaela Axt-Gadermann, wie es zur vorzeitigen Hautalterung kommt und wie sie sich verhindern lässt. Lust auf strahlende Haut? 28 Tage dauert es, bis sich die Zellen erneuert haben. Dann sehen Sie erste Resultate.

Junge Frauen beißen in Baguette© iStockphoto / Thinkstock
Dossier: Die Wahrheit über Kohlenhydrate

Hautzellen warten gierig (und oft vergeblich) auf Nachschub an Biostoffen, die sie dringend brauchen – als Schutzschild vor UV-Strahlen oder auch für die Regeneration. Andererseits essen wir gerade die Substanzen im Überfluss, die uns schneller altern lassen. Feind Nummer 1 sind Kohlenhydrate mit hohem glykämischen Index (Süßigkeiten, Weißmehlprodukte u.a.). Sie gehen sofort ins Blut und bewirken in der Bauchspeicheldrüse einen starken Insulinausstoß. Das blutzuckersenkende Hormon fördert aber nicht nur die Bildung von Fettdepots, es führt im Team mit dem Zucker zu winzigen Entzündungen des Haut- und Bindegewebes. Folge: Die kollagenen Fasern verkleben, werden steif und unelastisch. Diese mikroskopisch kleinen Entzündungsherde gelten nach neuesten Erkenntnissen als die Hauptursachen für Fältchen und schlaffes Bindegewebe. Dazu muss es nicht kommen, wenn Sie auf Kohlenhydrate mit niedrigem glykämischen Index setzen (Vollkorn, Naturreis, Müsli ohne Zucker u.a.). Tipp: Bereiten Sie Nudeln oder Reis al dente zu. So gelangen die Zuckermoleküle nicht so schnell ins Blut.

Frau isst Butter© Stockbyte/Thinkstock
Dossier: Die Wahrheit über Fett

Außer Insulin und Zucker kennen Ärzte noch weitere Übeltäter. Arachidonsäure zum Beispiel, eine lebenswichtige Fettsäure, die all jene im Übermaß aufnehmen, die sich zu oft Schweinefleisch, Innereien oder Wurst auf den Teller laden. Arachidonsäure, die ebenfalls Entzündungen fördert, wird auch im Körper gebildet – und zwar mit Hilfe von Nahrungsmitteln wie Margarine, Distel-, Sonnenblumen- oder Traubenkernöl, die viel Omega-6-Fettsäure enthalten. Gerade diese Fette wurden bislang aber als besonders gesund gepriesen. Ein Irrtum! Stellen Sie lieber für den täglichen Gebrauch auf Lein-, Raps-, Hanf- oder Walnussöl um. Diese Öle enthalten Omega-3-Fettsäure, das Gegenmittel zur Arachidonsäure.

Feind Nummer 3 ist inzwischen fast allen vertraut: freie Radikale. Diese hochaggressiven Sauerstoffmoleküle sind ständig auf der Suche nach Zellen, die sie angreifen könnten. Neu ist: Die Wegelagerer schädigen nicht nur die Erbsubstanz unserer Zellen, auch sie setzen Entzündungskaskaden in Gang und tragen so gleich doppelt zur Hautalterung bei. Zum Glück enthalten Obst, Gemüse, Fruchtsäfte und Tees reichlich Antioxidanzien, die freie Radikale binden und deren zerstörerische Aktivität beenden.

WAS UNS JUNG HÄLT

Fisch ist gesund, klar, wissen wir. Und folgt dabei einem ungewohnten Motto: je fetter, desto besser. Fischöl liefert Omega-3-Fettsäure, die Entzündungen blockiert. Essen Sie zweimal pro Woche Lachs, Thunfisch, Makrele oder Hering. Falls Sie das nicht mögen: Fischölkapseln schlucken (dass die auch vor Krebs schützen, stimmt einer gerade veröffentlichten Studie zufolge aber nicht). Besonders hoch ist auch der Omega-3-Gehalt von Leinöl und Leinsamen. 1–2 EL täglich werden empfohlen. Paranüsse sind reich an Selen, das freie Radikale bezwingt, und an Chrom – das den Blutzucker senkt. Naschen Sie täglich ein paar Paranüsse. Polyphenole in Grün-, Schwarz- und Cistustee (aus der Cistrose) sowie in Beeren schützen die Zellen vor Oxidation. Trinken Sie täglich einen halben bis einen Liter Tee (ohne Milch), und essen Sie alle paar Tage eine Portion Holunder-, Johannis- oder Heidelbeeren (wirkt genauso gut als Saft). Auch Bitterschokolade enthält Polyphenole (täglich ein Stück). Artischockentee baut zusätzlich Blutfett ab und senkt damit das schlechte Cholesterin (kann zu Arterienverkalkung führen). Gegen Entzündungen wirken Kurkuma (täglich 1/2 TL) und Ingwerwurzel (täglich 1 cm). Denken Sie auch an ausreichend Eiweiß (pro Tag 1 g pro kg Körpergewicht; in Fisch, Geflügel, Ei, Soja, Linsen u.a.). Die enthaltenen Aminosäuren bauen neue Zellen auf, regen den Stoffwechsel an und bilden einen Schutzschild gegen freie Radikale.

Frau mit Sonnenhut am Strand© iStockphoto / Thinkstock
Test: Kennen Sie sich aus beim Thema Sonnenschutz?

LICHTSCHUTZ VON INNEN

Verlassen Sie sich beim Sonnenschutz am Strand oder im Skiurlaub (Vorsicht vor der Höhensonne!) nicht allein auf Sonnencreme. Die ist zwar wichtig, aber egal, ob Sie ein heller oder dunkler Typ sind: Sie benötigen Lichtschutz auf dem Teller. Dadurch lässt sich ein innerer Lichtschutzfaktor von 3–4 aufbauen, das bedeutet, Sie können drei- bis viermal länger in der Sonne bleiben, ohne Hautschäden zu riskieren. Der Aufbau dauert etwa zwei Monate. Um den Lichtschutz aufrechtzuerhalten, heißt es allerdings weiter fleißig löffeln. Genauer gesagt: 20 mg Betacarotin pro Tag essen. Das entspricht 1–2 Möhren oder 200 ml Möhrensaft, einer Portion Spinat oder 2 Süßkartoffeln. Zusätzlich sind 15 mg Lycopin sinnvoll, enthalten in 200 ml Tomatensaft, 300 g Wassermelone, 1 EL Tomatenmark (als Brotaufstrich oder Pastasauce) oder einem Teller Tomatensuppe (rohe Tomaten sind weniger ergiebig). Essen Sie außerdem mehr der unter „Was uns jung hält“ aufgeführten Schutzstoffe. Am besten täglich zusätzlich zwei Gläser oder Tassen Beerensaft, Grün-, Schwarz- oder Cistustee trinken und ein Mal mehr Fisch statt Schnitzel bestellen. Sie können auch Nahrungsergänzungsmittel nehmen, falls Ihnen alles andere zu umständlich erscheint. Je heller der Teint, desto empfindlicher reagiert er auf UV-Strahlen. Täglicher Extra-Schutz für den nordischen Typ: 50 Mikrogramm Selen, 10 mg Zink, 200 mg Acetylcystein, 200 I.E. Vitamin E, 300 mg Vitamin C und 1,5 g Omega-3-Fettsäure (Leinöl- oder Fischölkapseln). Auch mediterranen Typen tut die Nahrungsergänzung gut, denn Dunkelhäutige neigen zu Pigmentflecken und grobporiger Haut. Ihr Rezept: 50 Mikrogramm Selen, 4.000 I.E. Vitamin A (nicht in der Schwangerschaft!), 500 mg Vitamin C, 200 I.E. Vitamin E und 1 g Omega-3-Fettsäure (Leinöl- oder Fischölkapseln) pro Tag.

KEIN SOJA IM SOMMER

Die Lichtempfindlichkeit der Haut wird durch bestimmte Lebensmittel, Zusatzstoffe und pflanzliche Arzneimittel erhöht. Besonders hellhäutige Menschen werden dadurch noch anfälliger für Schäden durch UV-Strahlen. Im Verdacht stehen Zitrusfrüchte, Feigen, Sellerie, Fenchel, Kümmel, Kerbel, Koriander, Petersilie, Süßstoffe und Johanniskrauttee oder -präparate. Dunkelhäutige sollten im Sommer östrogenhaltige Pflanzen meiden, weil sie Pigmentveränderungen begünstigen. Also Vorsicht bei Soja, Kohl, Senf und Basilikum sowie Rotklee- und Silberkerzenpräparaten.

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