Wechseljahre: Die Angst vor dem Verlust der Leidenschaft

Wechseljahre: Die Angst vor dem Verlust der Leidenschaft

Die Wechseljahre sind für die meisten Frauen ein einschneidendes Erlebnis. Und mit ihnen kommt auch die Angst vor einem Verlust der Leidenschaft. Dabei ist diese Angst völlig unbegründet. Warum Sie sich keine Sorgen machen müssen und wie Sie Ihre neue Freiheit genießen können, erfahren Sie hier.

wechseljahre-und-leidenschaft.© Yuri_Arcurs/iStock
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Deutsche Frauen beherrscht noch immer die Angst vor einem Ende der Sexualität, wenn sie in die Wechseljahre kommen. Dabei haben Ärzte und Wissenschaftler längst belegt, dass die Wechseljahre keinen Einfluss auf das Sexualleben der Frau haben. Woher kommt also die Angst vor einem Ende der Leidenschaft?

Sicherlich haben Sie schon viel Schlimmes über die Wechseljahre gehört. Extreme Hitzewallungen, Scheidentrockenheit, der Östrogenspiegel sinkt und die Libido schwindet. Manches davon entspricht den Tatsachen, vieles ist allerdings auch reine Hysterie. Wahr ist, dass sich mit den Wechseljahren Ihr Hormonhaushalt stark ändert. Ihr Körper produziert nicht mehr so viel Östrogen und dafür mehr Testosteron. Dass das männliche Sexualhormon allerdings der Grund für einen Libidoverlust ist, gehört ins Reich der Märchen.

Wenn die sexuelle Lust schwindet, ist dies oftmals psychischen Problemen zuzuschreiben. Viele Frauen fühlen sich mit Beginn der Wechseljahre nicht mehr attraktiv genug, was zu einem unausgeglichenen Sexleben führt. Manchmal liegt es auch an der Beziehung. Wenn der Alltag eingekehrt ist, sinkt auch die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs. Bewusst wird das vielen Frauen erst, wenn sie sich mit ihrem Körper und ihrer Sexualität auseinandersetzen. Daran sind allerdings nicht die Wechseljahre schuld.

Räumen Sie mit der Angst auf

Tatsächlich können Sie Frauen während der Wechseljahre in drei Gruppen aufteilen. Bei einem Drittel haben die Wechseljahre überhaupt keinen Einfluss auf ihr Sexleben, ein weiteres Drittel hat nur gelegentlich Beschwerden. Nur etwa ein Drittel aller Frauen klagen über regelmäßige Probleme. Sie müssen also keine Panik kriegen, sollten sich erste Anzeichen der Wechseljahre bemerkbar machen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Sie sie problemlos überstehen. Sollten Sie mit Beschwerden zu kämpfen haben, kann eine Hormontherapie helfen, den Hormonhaushalt im Gleichgewicht zu halten.

Sollten Sie allerdings beispielsweise unter Scheidentrockenheit leiden und wollen trotzdem nicht auf eine Therapie zurückgreifen, ist dies kein Grund zum Verzagen. Heutzutage gibt es genug Hilfsmittel, um der Feuchtigkeit auf die Sprünge zu helfen. Und bedenken Sie, dass dies kein Dauerzustand sein muss. Nicht umsonst heißt es Wechseljahre. Phasen extremer Östrogenausschüttung wechseln sich mit Phasen des Östrogenmangels ab. Deshalb kann schon beim nächsten Geschlechtsverkehr wieder alles beim Alten sein. Lernen Sie mit diesen Situationen umzugehen. Dreiviertel aller Frauen über 50 haben immer noch ein reges Sexualleben. Sie sehen, die Wechseljahre müssen kein Hindernis für erfüllten Sex sein.

Dass man hierzulande so wenig über das Sexualleben älterer Frauen hört, liegt an unserer Gesellschaft selbst. In Deutschland leben wir in einer Jugendkultur. Sex im Alter findet im Empfinden der Öffentlichkeit nicht statt. Umgekehrt ist es da beispielsweise in Japan, wo Frauen in den Wechseljahren an Ansehen gewinnen. Dort wird ganz anders mit Sexualität und Alter umgegangen. Ist es da ein Zufall, dass in Japan auch weniger Frauen unter Beschwerden während der Wechseljahre klagen?

Verhütungsmittel können helfen

Doch zurück nach Deutschland. Auch wenn bei den meisten Frauen der Kinderwunsch mit den Wechseljahren nachlässt, bedeutet das nicht ein Ende des Schutzes. Die beste Wahl dürfte wohl weiterhin das Kondom sein. Es schützt nicht nur vor ungewollter Schwangerschaft, sondern auch vor Geschlechtskrankheiten und besitzt zudem keinerlei Nebenwirkungen. Sind Sie in einer Partnerschaft und können dem Gummischutzmittel nicht viel abgewinnen, sollten Sie trotzdem nicht auf Verhütungsmethoden verzichten. Die richtige Verhütung kann auch für einen ausgeglichenen Hormonhaushalt sorgen. Eine Hormonspirale beispielsweise ist nicht nur ein sicherer Schutz vor ungewollter Schwangerschaft. Sie verhindert auch den Aufbau der Scheidenschleimhaut, wodurch die Blutung während der Periode abnimmt.

Haben Sie allerdings keine Beschwerden während der Wechseljahre, bietet sich eine Kupferspirale an. Sie schützt vor ungewollter Schwangerschaft und greift nicht in den natürlichen Zyklus ein. So erfahren Sie direkt, wann die Menopause einsetzt. Von der Pille sollten Sie absehen. Mit ihr steigt das Risiko auf Thrombose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen und dieses Risiko nimmt mit dem Alter ohnehin zu. So oder so brauchen Sie die Wechseljahre nicht zu fürchten. Sie beeinflussen weder das Sexualleben noch die Libido. Wie so oft spielt sich auch bei diesem Thema vieles im Kopf ab

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