Lissabon 2025: So erlebst du den besten Städtetrip – laut Insiderin

In Lissabon ließ Reisefotografin Susanne Kremer ihr Herz. In ihrer Reisekolumne verrät sie, warum auch du diese Stadt unbedingt bereisen und welche Orte du sehen solltest.

Ein Blick auf die bunten Häuser von Lissabon.© Foto: Susanne Kremer
Die bunten Häuser versprühen einen besonderen Charme.

Lissabon ist eine Stadt, die sich am besten zu Fuß erkunden lässt – und deren Schönheit man am besten von erhöhten Standpunkten aus bewundert! Besonders das historische Viertel Alfama, eines der ältesten und bezauberndsten Viertel der Stadt, ist ein Paradies für Spaziergänger. Meine Unterkunft im Hotel Santiago de Alfama war eine absolute Empfehlung! Es ist ruhig, aber zentral gelegen und bietet das vielleicht beste Frühstück der Stadt. Aber Vorsicht: Hier sollte man nicht mit dem Auto fahren, besser parken und zu Fuß gehen.

Lissabon: Eine Liebeserklärung an Charme, Panorama und Genuss

Ich selbst besuchte Lissabon im Rahmen einer längeren Portugal-Fotoreise und mietete dafür ein Auto, um auch Ausflüge außerhalb der Stadt zu unternehmen. Doch in Alfama war das Auto eher ein Hindernis: Da das Viertel größtenteils für Autos gesperrt ist, mussten wir jedes Mal eine Genehmigung vom Hotel einholen, um die Straßensperren zu passieren. Die Straßen sind extrem eng, und die Navigation mit dem Auto zwischen Touristen und genervten Einheimischen, die nicht verstehen konnten, warum man hier fahren muss, war eine echte Herausforderung. 

Mein Fazit: Wer nicht wie ich ständig Tagesausflüge außerhalb von Lissabon unternimmt, sollte das Auto besser am Hotel stehen lassen! Da Alfama auf einem Hügel liegt, umgeben von romantischen Parks, bieten sich hier einige der besten Aussichtspunkte der Stadt – perfekt, um die roten Dächer Lissabons, den Tejo und die vorbeifahrenden Segelboote zu bewundern. Trotz seiner erhöhten Lage ist das Viertel wunderbar zentral und ermöglicht es, viele Highlights Lissabons bequem zu Fuß zu erreichen.

Eine Tram fährt in Alfama den Berg herunter.© Foto: Susanne Kremer
In Alfama geht es steil bergauf.

Die drei schönsten Panoramablicke in Lissabon

  1. Portas do Sol: Dieser Aussichtspunkt im Herzen von Alfama, direkt an der berühmten Tram-Haltestelle, bietet einen der schönsten Blicke auf die Altstadt. Hier kann man den Sonnenaufgang über den roten Dächern von Alfama bewundern, während man das Panorama über den Tejo und die pastellfarbenen Fassaden der Altstadt genießt.
  2. Graça Viewpoint (Miradouro da Graça): Dieser Aussichtspunkt liegt im höher gelegenen Stadtteil Graça und bietet eine beeindruckende Sicht über das Hügellabyrinth Lissabons bis hin zur Brücke Ponte 25 de Abril. Besonders schön zum Sonnenuntergang, wenn die Stadt in goldenes Licht getaucht wird. Entfernung von Alfama: ca. 15 Minuten zu Fuß bergauf, alternativ mit der Tram 28 erreichbar.
  3. Miradouro de Santa Luzia: Direkt neben Portas do Sol, ebenfalls in Alfama, liegt dieser romantische Aussichtspunkt, umrahmt von Bougainvillea-Blüten und traditionellen portugiesischen Fliesen (Azulejos). Er bietet einen traumhaften Blick auf den Tejo und ist perfekt für einen entspannten Zwischenstopp. Entfernung von Miradouro de Santa Luzia: ca. 3 Minuten zu Fuß. Wahrscheinlich der romantischste Ort in Lissabon.
Der Blick vom Portas del Sol auf die bunten Häuser von Lissabon.© Foto: Susanne Kremer
Der Aussichtspunkt Portas do Sol bietet einen tollen Blick über die Dächer von Lissabon.

Wer es noch idyllischer mag: Der Miradouro de São Pedro de Alcântara hat einen schönen Park mit Bänken – perfekt für eine Verschnaufpause mit Aussicht. Dieser Miradouro (portugiesisch für Aussichtspunkt) eignet sich ideal, um den Tag entspannt ausklingen zu lassen und den Sonnenuntergang zu genießen. Mit etwas Glück spielt ein Künstler vor Ort wunderschöne Fado-Musik – der berühmte, gefühlvolle Musikstil Lissabons, der die melancholische Seele der Stadt perfekt einfängt.

Nostalgie pur: Die kultigen gelben Trams

In Alfama rollt sie noch: Die legendäre Tram 28, die sich quietschend durch enge Gassen windet und echtes Lissabon-Flair versprüht. Ein absolutes Muss für Fotos – oder eine Fahrt, wenn du nicht fußmüd bist! Die alten Straßenbahnen sind nicht nur ein nostalgisches Highlight, sondern auch ein praktisches Verkehrsmittel, denn Lissabon ist voller steiler Hügel. Diese historischen Trams stammen aus den 1930er-Jahren und wurden so gebaut, dass sie perfekt durch die engen Straßen der Altstadt passen – moderne Straßenbahnen wären hier schlicht zu groß. Deshalb fahren sie bis heute und bieten eine der schönsten und authentischsten Möglichkeiten, die Stadt zu erkunden.

Eine typische gelbe Tram in einer engen Gasse in Alfama.© Foto: Susanne Kremer
In Alfama sieht man viele gelbe Trams.

Alfama besticht mit seinen engen, verwinkelten Gassen, die von mit bunten Fliesen verzierten Häusern gesäumt sind, und dem Duft von frisch gegrilltem Fisch, der aus den kleinen Tavernen strömt. Hier fühlt sich Lissabon noch ursprünglich an – ein Ort voller Geschichte, Musik und Romantik.

Must-See and Do: Eine Fahrt mit dem Elevador de Santa Justa

Dieser historische Aufzug aus dem Jahr 1902 wurde von Raoul Mesnier de Ponsard entworfen, einem Ingenieur, der von Gustave Eiffels Bauweise inspiriert wurde. Gustave Eiffel war ein französischer Ingenieur und Architekt, der vor allem für den Bau des Eiffelturms in Paris bekannt ist. Der Elevador verbindet die Unterstadt mit dem Bairro Alto und bietet eine einzigartige Mischung aus Ingenieurskunst und Nostalgie. Die Wartezeiten fuer ein Fahrt können lang sein – also am besten früh morgens kommen! Oben wirst du mit einem atemberaubenden Panorama belohnt.

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Unsere Reise-Expertin

Du willst erfahren, was Susanne Kremer auf ihrer Reise sonst noch so erlebt hat? Dann lies hier weiter!

Rossio Square – Das pulsierende Herz der Stadt

Dieser prachtvolle Platz mit seinem ikonischen Wellenmuster-Boden und den kunstvollen Brunnen ist ein zentraler Treffpunkt. Perfekt für einen kleinen Zwischenstopp und zum Beobachten des geschäftigen Treibens. Der Rossio ist ein beliebter Treffpunkt für Einheimische wie auch Touristen. Rund um den Platz gibt es zahlreiche Cafés, Restaurants und Geschäfte.

Kulinarische Höhepunkte: Pastéis de Nata und mehr

Kein Lissabon-Besuch ohne Pastéis de Nata! Diese süße Vanilletarte solltest du am besten in der legendären Pastelaria de Belém probieren – sie backen sie dort seit 1837 nach Geheimrezept! Falls du Lust auf ein wirklich traditionelles, portugiesisches Mittagessen hast, solltest du das älteste Restaurant Lissabons besuchen: Tavares, eröffnet im Jahr 1784. Dieses elegante Restaurant mit prunkvollen Kronleuchtern und Goldverzierungen serviert klassische portugiesische Küche auf höchstem Niveau. Ein besonderes Erlebnis für Feinschmecker, die sich einmal wie im alten Lissabon fühlen möchten!

Pasteis de Nata hinter einer Glasscheibe in einer Bäckerei.© Foto: Susanne Kremer
Wer in Lissabon ist, muss auch Pasteis de Nata probieren.

Special-Tipp für Kaffee-Liebhaber: Überraschungen in Lissabons Cafés

Als Kaffee-Fan war ich überrascht, wie unterschiedlich die Qualität von Cappuccino und Espresso in Lissabon sein kann. Mal bekommt man eine herrlich cremige, perfekt abgestimmte Mischung – und dann wieder eine dünne Milchbrühe mit einem Tropfen Kaffee. Warum das so ist? Keine Ahnung! Aber eines steht fest: Wer aus Italien kommt oder italienische Standards erwartet, sollte sich auf eine Achterbahnfahrt der Geschmacksnerven einstellen. Doch es gibt auch richtig gute Cafés mit exzellentem Kaffee – man muss nur ein wenig ausprobieren!

Abends: Die Pink Street – Party unter Lichtern

Die Rua Cor de Rosa im Stadtteil Cais do Sodré ist Lissabons legendäre Partymeile. Mit Open-Air-Restaurants, Live-Musik und der bekannten Regenschirm-Installation ist sie ein Paradies für Nachtschwärmer.

Eine pinke Straße mit bunten Regenschirmen in der Luft.© Foto: Susanne Kremer
In der Pink Street hängen bunte Regenschirme in der Luft.

Historische Highlights: Torre de Belém & die Ponte 25 de Abril

Der Torre de Belém, ein UNESCO-Weltkulturerbe von 1519, schützte einst den Hafen von Lissabon. Heute ist er nicht nur ein beeindruckendes historisches Denkmal, sondern bietet auch eine fantastische Aussicht auf den Tejo und die vorbeiziehenden Schiffe. Die filigranen Verzierungen und die maurisch beeinflusste Architektur machen den Turm zu einem der schönsten Bauwerke Portugals.

Eine Frau steht vor einer bekannten roten Brücke in Lissabon.© Foto: Susanne Kremer
Die Brücke in Lissabon hat was von der Golden Gate Bridge in San Francisco.

Wer sich für beeindruckende Brücken begeistert, sollte die Ponte 25 de Abril bestaunen – ihre Bauweise erinnert nicht zufällig an die Golden Gate Bridge. Beide wurden von der gleichen Firma, der American Bridge Company, gebaut. Die Brücke wurde 1966 eröffnet und war ursprünglich als Ponte Salazar bekannt, benannt nach dem damaligen Diktator António de Oliveira Salazar. Nach der Nelkenrevolution am 25. April 1974, die zur Wiederherstellung der Demokratie in Portugal führte, wurde die Brücke in Ponte 25 de Abril umbenannt – ein Symbol für Freiheit und den politischen Wandel des Landes.

Geheimtipp für Buchliebhaber

Auf dem Rückweg lohnt sich ein Stopp im LX Factory, einer umgebauten Industriehalle mit coolen Shops und Cafés. Hier findest du auch den Ler Devagar Bookstore, eine der schönsten Buchhandlungen Europas.

Ein riesiger Raum mit Büchern an der Wand.© Foto: Susanne Kremer
Leseratten kommen in der LX Factory auf ihre Kosten.

Zwei verborgene Schätze für Museumsfreunde

Wenn du etwas mehr Zeit in Lissabon verbringst, solltest du dir diese beiden außergewöhnlichen Museen nicht entgehen lassen. Sie sind weniger bekannt, aber definitiv einen Besuch wert:

  1. Nationales Fliesenmuseum (Museu Nacional do Azulejo): Dieses Museum, das in einem ehemaligen Kloster untergebracht ist, entführt Sie in die faszinierende Welt der portugiesischen Keramikfliesen (Azulejos). Hier können Sie kunstvolle, jahrhundertealte Kacheln bewundern, die bis heute das Stadtbild Lissabons prägen.
  2. Kloster São Vicente de Fora (Mosteiro de São Vicente de Fora): Dieses beeindruckende Kloster beherbergt atemberaubende Kunstwerke und Kachelmosaike. Zudem befindet sich hier die königliche Grablege der Braganza-Dynastie und Sie können einen herrlichen Blick über die Stadt genießen.
Raum mit zahlreichen Fliesen an der Wand und an der Decke.© Foto: Susanne Kremer
Im Fliesenmuseum reichen die Fliesen von der Wand bis zur Decke.

Fazit: Lissabon – eine Stadt voller Magie

Lissabon ist eine Stadt, die mit ihrer reichen Geschichte, den atemberaubenden Ausblicken und den unzähligen Fotomotiven verzaubert. Ob Sie den Sonnenaufgang von einer Dachterrasse aus beobachten oder das lebhafte Nachtleben in der Pink Street erleben – jeder Moment in Lissabon hat seinen ganz eigenen Zauber.

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