
Wie innere Unruhe entsteht
Übermäßige Nervosität und Anspannung sind in Stresssituationen ganz normal. Dieser Zustand wird auch als innere Unruhe bezeichnet. Doch bei manchen Menschen klingt die Anspannung einfach nicht mehr ab und wird zum dauerhaften Begleiter. Wenn du das Gefühl hast, dass du einer dieser Menschen bist, solltest du auf Ursachensuche gehen. Denn diese können vielfältig sein. Manchmal liegen Grunderkrankungen oder hormonelle Schwankungen vor. Doch auch starker Alkohol- und Nikotinkonsum können innere Unruhe verursachen.
Bei vielen Menschen entsteht die innere Unruhe allerdings durch eine dauerhafte psychische Überbelastung oder Reizüberflutung. Diese kann durch Stress im Beruf oder durch Probleme im Privatleben hervorgerufen werden. Hier gilt es entsprechend zu handeln, um das Problem in den Griff zu bekommen. Wenn du nichts unternimmst, kann es passieren, dass deine privaten Beziehungen sowie dein Berufsleben darunter leiden werden.
Welche Symptome deuten auf innere Unruhe hin?
Innere Unruhe kann sich auf viele Arten zeigen. Achte vor allem auf folgende Symptome:
- Nervosität
- Beschleunigter Puls
- Herzrasen
- Schlafstörungen
- Schwitzen
- Fehlende Konzentration
Wenn du den Verdacht hast, an innerer Unruhe zu leiden, dann suche unbedingt deinen Hausarzt auf. Der kann abklären, ob eine organische oder psychische Erkrankung vorliegt, die unter Umständen behandelt werden muss.
Was du tun kannst
Sofern eine Erkrankung für deine innere Unruhe verantwortlich ist, sollte diese natürlich therapiert werden. Wenn Stress, Überforderung und Ängste die Ursache sind, kannst du aber auch viel selbst tun. Dazu gehören zum Beispiel folgende Maßnahmen:
- Mehr Achtsamkeit
- Bewegung an der frischen Luft
- Yoga
- Überbelastungen vermeiden
- Weniger Alkohol und Nikotin
Achtsamkeit kann Stress reduzieren
Das Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften fand heraus, dass sich durch mentales Training das Stresslevel senken lässt. Die mentalen Übungen der Studie zielten zum Beispiel auf eine erhöhte Achtsamkeit ab. Schon nach sechs Monaten ließ sich eine geringere Menge des Stresshormons Cortisol in den Haaren der Studienteilnehmer nachweisen. Durch verschiedene Übungen kannst auch du lernen, achtsamer zu werden und so deine innere Unruhe bekämpfen.
Bei der Achtsamkeit geht es darum, im Augenblick zu leben und die einzelnen Momente intensiver wahrzunehmen und wertzuschätzen. Durch das gezielte Innehalten soll das ständige Kreisen der Gedanken, das bei innerer Unruhe oft besonders überwältigend ist, gestoppt werden. Anstatt über die Zukunft oder die Vergangenheit nachzudenken, sollst du den aktuellen Moment erfühlen. Dabei lässt du deine Sorgen und Ängste für einen Augenblick los und konzentrierst dich ganz auf das Vogelgezwitscher vor deinem Fenster oder den leckeren Kaffee in dem Becher vor dir.
1. Atemübungen und Meditation
Wann hast du dich das letzte Mal auf deine Atmung konzentriert und einfach nur in deinen Körper hineingelauscht? Setze dich auf den Boden oder lege dich hin. Schließe die Augen und atme langsam und tief ein und aus. Lasse alle anderen Gedanken los und richte deine Aufmerksamkeit ganz auf deinen Atemrhythmus. Spüre wie sich dein Bauch und dein Brustkorb heben und senken und wie die Luft wieder aus deinen Lungen hinausfließt. Dabei handelt es sich schon um eine einfache Form der Meditation. Doch auch das bewusste Gehen, bei dem du einen Schritt vor den anderen setzt und dich nicht durch Musik, Geräusche aus der Umgebung oder ein Gespräch ablenken lässt, kann eine Art der Meditation sein.
2. Objekte wahrnehmen
Die ständige Reizüberflutung durch zahlreiche Eindrücke bedeutet für viele Menschen dauerhaften Stress. Du kannst dich ein wenig entkoppeln, indem du deine Aufmerksamkeit gezielt auf ein bestimmtes Objekt lenkst. Schau es dir genau an und untersuche seine Form und Farbe. Du kannst es auch in Gedanken beschreiben. Nachdem du es dir genau angesehen hast, schließt du die Augen und befühlst es mit den Händen.
3. Achtsam essen
Zelebriere die Nahrungsaufnahme, indem du langsam kaust und dir bei jedem Bissen über die Textur und den Geschmack deines Essens Gedanken machst. Gerne darfst du auch deine anderen Sinne einbeziehen und das Essen abtasten oder daran riechen. Zum achtsamen Essen gehört auch, dass du dir ausreichend Zeit dafür nimmst und nicht zwischen Tür und Angel isst. Plane eine feste Zeit ein, koche dir etwas Leckeres oder geh ins Restaurant und iss möglichst ohne Zeitdruck. Achtsames Essen kann dir nicht nur dabei helfen, den Moment besser zu genießen und dich für einen Augenblick deinen Sorgen zu entziehen. Es ist auch geeignet, um langfristig Gewicht zu reduzieren. Denn, wenn du beim Essen bewusst auf deinen Körper achtest, merkst du viel schneller wann du satt ist.
