
Wie wirkt die „Pille danach“?
Die so genannte „Pille danach“ ist eine Notfallmedizin, die nur dann verwendet werden sollte, wenn die eigentliche Verhütung, z.B. die regelmäßige Einnahme der Anti-Baby-Pille vergessen wurde oder es eine Verhütungspanne wie ein geplatzes Kondom oder ähnliches gab. Befindet sich die Frau kurz vor dem Eisprung oder ist dieser bereits eingetreten, dann kann ein Missgeschick bei der Verhütung natürlich auch zur Schwangerschaft führen. Spermien können bis zu einer Woche in der Gebärmutter oder den Eileitern überleben. Daher ist Eile geboten. Die Pille danach funktioniert, wenn der Eisprung noch nicht stattgefunden hat. Frau sollte sie innerhalb von 12 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr einnehmen, um den Eisprung zu verhindern oder lange genug zu verzögern. Auch danach, je nach Präparat bis zu 5 Tage, ist die Pille unter Umständen noch wirksam. Je früher sie also eingenommen wird, um so besser.
Derzeit sind zwei verschiedene Präparate bekannt. Zum Einen gibt es die Pille danach mit dem Wirkstoff Levonorgestrel, zum Anderen wird Ulipristalacetat verwendet. Beide Wirkstoffe setzen an der gleichen Stelle an. Sie sollen den Eisprung so weit verzögern, dass die Spermien die Eizelle nicht mehr befruchten können. Beide Wirkstoffe sind nur dann auch tatsächlich hilfreich, wenn der Eisprung noch nicht stattgefunden hat. Ist der Zeitraum zwischen Einnahme und Eisprung zu kurz, besteht auch keine absolute Sicherheit. Bei einer bereits vollzogenen Befruchtung kann die „Pille danach“ allerdings nichts mehr ausrichten.

Wo bekomme ich die „Pille danach“ und was muss ich beachten?
Die Verhütung kurz nach dem Geschlechtsverkehr ist mit der „Pille danach“ ohne ärztliche Untersuchung oder Rezept möglich. Die genannten Wirkstoffe sind in verschiedenen Mitteln frei verkäuflich und daher ist die Pille danach in jeder Apotheke rezeptfrei erhältlich. Wenn eine nachweisliche Intoleranz auf die Inhaltsstoffe besteht, sollte ein Arzt konsultiert werden. Das Gleiche gilt auch, wenn es bereits einmal Komplikationen wie eine Eileiterschwangerschaft oder Ähnliches gab. Auch bei schwerem Asthma wird die „Pille danach“ wegen der Wirkstoffkombination nicht empfohlen.
Ansonsten ist die Einnahme der „Pille danach“ sehr unkompliziert. Sie kann jederzeit im Menstruationszyklus eingenommen werden. Sinnvoll ist es, wenn das innerhalb von 12 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr passiert. Da die Tablette auf leeren Magen meist nicht gut vertragen wird, sollte man vorher eine Kleinigkeit essen.
Hat die Pille danach gewirkt?
Ob die Pille danach gewirkt hat, merken sie natürlich daran, ob ihre Periode wie gewünscht eintritt oder ob sie ausbleibt. Durch die Wirkstoffe soll der Eisprung verzögert werden. Es kann also passieren, dass sie etwas aus dem Rhythmus geraten. Ein Schwangerschaftstest wird erst dann nötig, wenn die Menstruation mehr als eine Woche nach dem normalen Termin ausgeblieben ist. Dann könnte es sein, dass die „Pille danach“ nicht gewirkt hat. Sollten ungewöhnlich schwache oder starke Blutungen auftreten oder Sie unter Bauchschmerzen und Übelkeit leiden, ist es ratsam, dass Sie einen Arzt aufsuchen.
Welche Kosten kommen auf mich zu?
Die Pille danach ist grundsätzlich nicht rezeptpflichtig und daher in jeder Apotheke frei verkäuflich. Es gibt keinen festgelegten Verkaufspreis, die Kosten schwanken daher je nach Präparat zwischen knapp 20 Euro und 35 Euro. Für jüngere Frauen unter 20 Jahren übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen auch ohne Rezeptpflicht die Kosten für die „Pille danach“. Die Rezeptgebühr trägt die Frau dann selber. Für Frauen und Mädchen zwischen 14 und 18 Jahren besteht ebenfalls kein Rezeptzwang. Hier wird der Arzt oder der Apotheker verantwortungsvoll einschätzen, ob sie mit den Konsequenzen der „Pille danach“ vertraut sind und diese verantworten können. Unter 14 Jahren ist generell die Zustimmung der Eltern notwendig.