
Sicher, Sex eignet sich nicht unbedingt als locker- fluffiges Gesprächsthema an der Kaffeetafel der Schwiegermama. Mit den eigenen Mädels aber plaudert es sich zum Glück ganz locker und unbefangen darüber. Oder?
Naja, zumindest bis zu einem Punkt: dem Höhepunkt. Geht es um das konkrete Wie und Wo und überhaupt, gibt sich selbst manch beste Freundin eher zurückhaltend. Denn Fakt ist nun mal: Wir tauschen nur selten die Details unserer intimsten Glücksmomente. Zumal das Vokabular die Angelegenheit auch nicht gerade einfach macht. Sprechen wir schulbuch-korrekt von „Scheide“ und „Geschlechtsverkehr“? Stammeln wir gestenreich und schüchtern über „da unten“ und „Du-weißt-schon“? Oder schwärmen wir doch einfach derb von „Vögeln“ und „Schwänzen“?
Seien wir mal ehrlich: Es ist ganz schön schwer, die heißesten Momente in Worte zu fassen – und wenn wir es versuchen, klingt es beinahe wie die Gebrauchsanweisung für den Aufbau eines Kiefernholzregals: Welcher Finger, Dildo oder was auch immer soll in welchem Winkel wo hinein oder ranbugsiert werden – und wie feucht, tief oder hart hat eigentlich was zu sein? Ganz abgesehen davon, dass nun mal jede anders und unterschiedlich oft oder schnell kommt – was gerne mal zu Zweifeln hinsichtlich bestimmter „Orgasmus- Fähigkeiten“ führt: „Du ejakulierst dabei? Äh ja, und wie viel kommt da raus? Iiih, echt? Ähm, ich glaube: Mir passiert das nicht.“
„Und wie kommst du so?“, ist also leider keine leichte Frage – obwohl die Antworten jede, wirklich jede Peinlichkeit relativieren, denn sie sind nicht nur überraschend, sondern auch aufschlussreich – und bringen uns dem Gipfel näher! Wusstet ihr zum Beispiel, dass wir unseren G-Punkt im nicht erregten Zustand gar nicht finden können? Erst bei großer Lust haben wir die Chance, auf ihn zu stoßen. Dieses Wissen ist doch Gold wert, oder?! Und Studien beweisen, dass Frauen umso leichter und intensiver kommen, je besser sie sich und ihren Körper kennen. Und gegen die Aussicht auf ein Mehr an Lust hat vermutlich keine etwas einzuwenden. Warum sich also mit dem gewöhnlichen Orgasmus zufriedengeben, wenn man auch den doppelten oder dreifachen Effekt erreichen kann?
56% der Frauen kennen ihren G-Punkt. Einige haben sogar mehrere – angeblich…
Genau deshalb gibt’s von uns jetzt klare Worte, konkrete Anleitungen, hilfreiche Empfehlungen für die besten (Stellungs-) Tricks – damit wir kommen, wie wir noch nie gekommen sind. Ach ja, und dann: Weitersagen…
Das Gehirn ist unser wichtigstes Sex-Organ
Schritt 1: Im Kopf fängt alles an!
Es bleibt dabei: Das Gehirn ist unser wichtigstes Sex-Organ
Warum Männer gefühlt dauergeil sind? Weil sie von sexuellen Reizen förmlich überflutet werden. Wie die Neurowissenschaft bewiesen hat, reagieren männliche Gehirne nämlich viel häufiger und vor allem leichter auf optische und sensorische Reize. Ein Minirock, ein bestimmter Duft oder ein Augenaufschlag und zack! Schon könnte er loslegen. Bei uns Damen hingegen muss ein erotischer Reiz sich durch einen wahren Hindernisparcours schlängeln, bevor er überhaupt wahrgenommen wird. Genau deshalb denkt unser Kerl tatsächlich ständig an Sex – während wir mit unserem Kopf noch bei den Akten, der Wäsche oder dem neuen Bikini hängen. Und dies ist doppelt hinderlich, denn für einen wirklich guten Orgsamus ist volle weibliche Aufmerksamkeit gefragt. Ohne unser (stimuliertes) Gehirn läuft nun mal wenig im Bett – wenn der weibliche Kopf aber die richtige Schwingung aufgenommen hat, passiert bei uns weit mehr als es den Männern je möglich wäre! Aber so weit muss Frau auch erstmal kommen…
Die Aufwärmphase kurz vor dem Vorspiel ist daher allein Frauensache und hat ein einziges Ziel: Stimulieren wir unsere Synapsen! Packen wir alles, was nicht ins Reich der sexuellen Sinne gehört, in eine mentale Kiste und versenken den Schlüssel. Und dann wühlen wir in dem großen Schatz der Dinge, die uns in Stimmung bringen. Ob erotische Fantasien, Fotos oder Pornos, alles ist erlaubt. Schwelgen wir in den schärfsten Vorstellungen und vergessen wir unser schlechtes Gewissen, wenn nicht unser Partner, sondern Jude Law vorm inneren Auge erscheint.
Und dann können wir so langsam loslegen, in echt also … Bündeln wir all unsere Sinne und streicheln wir die Haut unseres Lovers, riechen wir sein Aftershave und horchen wir auf seinen beschleunigten Atem. Schmecken wir seine Lippen, lassen wir unseren Blick langsam über seinen Körper wandern – und nehmen so unserem Kopf die geringste Chance, zu Kindern oder Meetings abzudriften…
Schritt 2: Ab ins Bett!
Stimmt das Umfeld, klappt’s auch mit dem Höhenflug
Aufregende Orte, um tollen Sex zu haben, finden sich überall: auf der schleudernden Waschmaschine oder im Gartenhaus der Nachbarn. Einziger Nachteil: Der Nervenkitzel der bettfernen Location lenkt Ihre Aufmerksamkeit auf alles Mögliche – nur nicht dahin, wo sie hingehört. Es erhöht zwar die Spannung für den Moment, entfernt uns aber meilenweit vom Superorgasmus. Der bevorzugt es nämlich eher schlicht, sprich im Schlafzimmer. Das klingt langweilig, ist aber genau das Richtige, weil wir uns so vollständig (auf ihn) konzentrieren können. Zumindest dann, wenn wir auch dort alle Störfaktoren entfernt haben. Fernseher, Klamottenhaufen oder Bücherstapel sind tabu. Gefragt ist allein, was scharfmacht: heiße Dessous, frische Bettwäsche, eine Dusche davor oder der unscheinbare Karton unterm Bett, in dem formschöne Vibratoren und duftendes Massageöl diskret lagern. (Sofern wir damit Neuland betreten, können wir unseren Liebsten mal in einen Sexshop lotsen. Besser lassen sich gemeinsame Fantasien kaum entdecken.)
Vom Suchen und Finden des berühmten G-Punktes
Schritt 3: Jetzt geht es zur Sache
Vom Suchen und Finden des berühmten G-Punktes
Die meisten von uns kommen klitoral. Das ist ja auch schön und gut – aber wenn’s richtig hoch hergehen soll, dann brauchen wir ihn: den G-Punkt. Diese stark erregbare Stelle in der Vagina, die bereits 1950 vom deutschen Gynäkologen Ernst Gräfenberg entdeckt wurde. Der Clou: Wird er gleichzeitig mit der Klitoris stimuliert, erleben Frauen einen Orgasmus, der sich über Minuten erstrecken kann! Manche zweifeln, ob es den begehrten Spot tatsächlich gibt. Wir versichern euch: Ja, er existiert! Er ist nur schwierig zu finden. Und wir müssen eben schon mächtig angetörnt sein … Dann lässt er sich aber prima ertasten: an der vorderen Vagina-Wand, wo er sich als kleiner geschwollener Hügel zeigt, der sich rau bis schwammig von seiner glatt-feuchten Umgebung abhebt.
Wenn wir uns alleine auf Entdeckungskurs nach dem „G“ begeben, das zum vaginalen „O“ führt, legen wir uns am besten auf den Rücken (wie gesagt: erregt!) und führen den Zeigefinger ein. Einmal im Innern, wird der Finger wie beim Lockruf („Komm her“) bewegt und trifft so fast automatisch auf die kleine Erhebung unter der Bauchdecke. Sollten wir nicht sofort darauf stoßen, können wir uns auch an eventuellem Urindrang orientieren, da der G-Punkt neben, beziehungsweise unterhalb der Harnröhre liegt, die auf seine starke Schwellung reagiert. Aus diesem Grund kommt es bei einigen Frauen auch zur Ejakulation: Bei bis zu 40 Prozent drückt der anwachsende Erregungspunkt das Vaginalsekret durchs Gewebe in die Harnröhre, was zu einem leichten bis starken Ausfluss führen kann.
Für unser gemeinsames Vorspiel empfehlen wir folgende Varianten: Unser Partner kann mit zwei Fingern immer wieder gegen den G-Spot tippen oder wie ein Scheibenwischer darüberstreichen. Besonders genial ist die gleichzeitige Stimulation von Klitoris und dem inneren Punkt. Am besten formt er mit Daumen und Zeigefinger (gern im Doppelpack mit dem Mittelfinger) ein „C“. Während die Finger zuerst eingeführt und am G-Spot aktiv werden, wird der Daumen wenig später zur Massage auf den Kitzler gelegt.
Wenn’s dann irgendwann mit Mann samt Penis zur Sache geht, haben sich diese Positionen bewährt: Wenn er sitzt, setzen wir uns auf ihn und legen die Beine auf seine Schultern. Beim Doggie-Style machen wir es nicht auf Knien, sondern auf dem Bauch. Und in der Missionarsstellung schlingen wir die Beine um seine Hüften, während er unser Becken und den Po anhebt. Helfen wir dabei mit unseren Fingern ruhig nach – und sagen ihm ganz genau, in welchem Rhythmus es uns am besten gefällt! Dann sollte (mit ein bisschen Übung) dem Super-Orgasmus nichts mehr im Wege stehen! Ach ja, und da wir ja keine Egoistinnen sein wollen: Mit einem gut trainierten Beckenboden treiben wir auch ihn zum Mega-Höhepunkt! Auf ihn setzen, die inneren Muskeln fest anspannen und die Kontraktion wandern lassen. So kommt er garantiert. Und wir noch besser…
Best Of Sex
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PERFEKTE MASSE: Der optimale Abstand von Klitoris und Vagina beträgt 2,5 cm. Frauen mit diesen Idealmaßen kommen beim klassischen Sex ohne weitere Hilfen zum Höhepunkt. Und die anderen 85 Prozent tricksen sich glücklich.