Sex im Winter - Komm, wir heizen uns auf!

Sex im Winter - Komm, wir lieben uns warm!

Brrr, ist das kalt da draußen! Klar, dass man bei Minus-Temperaturen eher ans An- als ans Ausziehen denkt. Dabei hat Sex im Winter seinen Reiz. Wenn auch einen speziellen...

Paar hat Sex im Schnee© Stas Perov, iStock/Thinkstock
Paar hat Sex im Schnee

Neulich saß ich zu Hause auf dem Sofa und blätterte gedankenverloren in einer Zeitschrift, als mir eine kleine Meldung ins Auge fiel. US-Forscher hatten herausgefunden, dass Frauen im Herbst mehr Östrogene produzieren. Angeblich soll das die Lust auf Sex steigern. Ich hob die Zeitschrift kurz an und blickte an mir herunter. Ich trug meine grobe Wollstrickjacke, die karierte Wohlfühlhose aus Flanell und die gefütterten Gießwein-Puschen. Ich fragte mich, ob die Forscher nur Frauen aus Kalifornien und den Südstaaten untersucht hatten. Denn wenn man in Hamburg in einer Altbauwohnung mit Nachtspeicherheizung wohnt, sinkt die Paarungsbereitschaft im Gleichklang mit der Außentemperatur. Weil es in unserem Zuhause auch noch ab und zu frostig durch die Fensterrahmen zieht, runde ich mein Kuschel-Outfit nicht selten mit einer Mütze ab. Manchmal finde ich das so gemütlich, dass ich sie sogar im Bett anbehalte, genau wie die Socken. Zugegeben, das ist nicht besonders sexy, aber soooo gemütlich ... und warm!

Frau sexy Unterwäsche © iStockphoto/Thinkstock
Den eigenen Mann verführen: So verführen Sie Ihren Mann wie am ersten Tag.

Sex wenn's kalt ist

Meinen Mann scheinen jegliche Temperaturschwankungen kaltzulassen. Der läuft Sommer wie Winter in Jeans und T-Shirt durch die Wohnung. Da müssen schon die Fensterscheiben von innen mit Eisblumen überzogen sein, damit er sich einen Pullover überzieht. Der Beischlaf bei uns besteht zwischen Oktober und März mehr aus Hindernissen denn aus Leidenschaft – und ein halbes Jahr ist eine verdammt lange Zeit. Besonders für die Männer: Bei denen soll deutschen Forschern zufolge der Testosteronspiegel im Spätherbst seinen absoluten Spitzenwert erreichen. Sie wollen öfter und können länger. Ja, kenn ich! Blöd nur, wenn die Frau in voller Wollmontur fröstelnd auf dem Sofa sitzt und sich bei der Vorstellung, auch nur eine ihrer Schichten abzulegen, ängstlich an den Kakaobecher klammert. Mein Mann und ich haben da eine ganz eigene Strategie entwickelt. Wir werfen uns gerne in voller Montur direkt unter die Biber-Bettwäsche, um uns anschließend warm zu fummeln. Erinnert das nicht an ferne Teenagertage, in denen das Herz bis zum Hals klopfte, während man sich langsam an den anderen herantastete? Wenn man sich auf dieses Gefühl einlässt, kann das zaghafte Entkleiden durchaus einen gewissen Reiz entwickeln. Außerdem bringt es ein bisschen Abwechslung in die Sexroutine, die sich gerade in langen Beziehungen einschleicht. Da steuert man oftmals gezielt auf die Körperregionen zu, die dem anderen oder einem selbst besonders zusagen. Verstecken sich diese beliebten Areale jedoch unter jeder Menge Stoff, muss man mit den frei liegenden Hautpartien vorliebnehmen. So finden Nase, Hals und Ohrläppchen wieder die Beachtung, die sie verdienen!

paar-kuche-verliebt© iStockphoto/Thinkstock
Liebe trotz Alltag: Liebe im Alltag — Erotik zwischen Herd und Abwasch

Fast ist der Sex wieder so aufregend wie zu Beginn der Beziehung

Und habe ich eigentlich schon das Knutschen erwähnt? Ich persönlich denke ja, dass das im Alltag viel zu kurz kommt. Deshalb finde ich es gar nicht so schlecht, wenn man sich aufgrund von Minusgraden im Schlafzimmer nicht sofort die Klamotten vom Leib reißen kann. Dann knutscht man nämlich erst mal eine Weile, um den Kreislauf in Schwung zu bringen. Ich liebe das, weil es dabei manchmal fast so kribbelt wie am Anfang der Beziehung. Kalte Zeiten erfordern also nur ein bisschen Fantasie und vor allem die Bereitschaft, sich ein wenig aus seiner Routine zu lösen. Wem so ein „Ich fühle mich wie 16“-Gefummel zu albern ist, kann einfach auf andere Räume in der Wohnung ausweichen. In der Küche ist es beispielsweise naturgemäß eher warm. Außerdem umweht diesen Teil der Wohnung spätestens seit „Wenn der Postmann zweimal klingelt“ ein Hauch des Verruchten. Haben wir uns nicht alle schon einmal vorgestellt, von Leidenschaft getrieben auf einer Arbeitsplatte zu landen und dann Holzbrettchen, Obstschalen und was sonst noch dort rumsteht einfach auf den Boden zu fegen und hemmungslos loszulegen? Das kann sehr sexy sein. Wer allerdings bei dieser Gelegenheit mal mit seinem Ellbogen in kalten Auflaufresten landete, weiß, dass manche Dinge nicht immer so geschmeidig wie im Film ablaufen. Man kann sich in diesem Zuge um eine bessere Küchenhygiene bemühen und eine perfekte Ordnung – oder gleich aufs gut geheizte Wohnzimmer (mit hoffentlich gut isolierten Fenstern) ausweichen. Dort sitzt man nach Feierabend meistens eh schon. Warum also warten, bis man endlich im viel zu kalten Bett liegt?

Pärchen im Bett© Juhász Péter - iStockphoto
Entspannt zum Höhepunkt: Unsere Sex-Tipps für einen unvergleichlichen Orgasmus

Orgasmen - gut für die Gesundheit und wirksam gegen Kälte

Aber behalten Sie bei der Sofa-Nummer im Hinterkopf, dass es im Winter früh dunkel wird. Also Licht aus oder Vorhänge zu! Gerade Stadtwohnungen gewähren großzügige Einblicke in das Leben der anderen. Es genügt ja, wenn die Nachbarn oder Passanten einem beim Abendessen zugucken, da müssen sie nicht auch noch mitbekommen, wie man sich gegenseitig den Nachtisch serviert. Ihnen ist immer noch kalt? Dann können Sie jetzt entweder darauf warten, dass Victoria’s Secret endlich eine Dessous-Kollektion aus Flanell für verführerische Winternächte herausbringt. Oder Sie sehen es einfach von der pragmatischen Seite: Orgasmen sollen nämlich die Zahl der Abwehrzellen im Blut erhöhen. Je öfter Sie sich also gegenseitig zum Höhepunkt bringen, desto geringer wird Ihr Schnupfnasenrisiko. Aber bleiben wir ehrlich – egal, was ich jetzt schreibe: Fröstelfrauen werde ich nicht davon überzeugen, dass der Sex im Winter heißer wird. Das ist ja auch nicht so. Aber mit der Liebe passiert etwas, wenn wir frieren. Soll uns warm werden, müssen wir uns nahekommen, aneinanderkuscheln, und das so eng wie möglich. Seite an Seite wie zwei Pinguine im Schneesturm. Wir zwei Haut an Haut gegen die Kälte und das miese Wetter – ja, das ist ein schönes Gefühl. Beim Sex im Winter geht’s nicht um multiple Orgasmen und neue Grenzerfahrungen. Es geht vielmehr um dieses Einander-ganz-nah-Spüren. Denn das hält im Juli bei 35 Grad im Schatten ja gar keiner aus ...

Lade weitere Inhalte ...