Harmloser Flirt oder Affäre – ab wann geht man fremd?

Harmloser Flirt oder Affäre – ab wann geht man fremd?

Wer in einer Beziehung lebt und seine Lust in fremden Betten stillt, geht fremd. Dieses Szenario ist eindeutig und lässt keine Zweifel zu, dass hier ein Vertrauensbruch vorliegt und dass man seine Partnerschaft aufs Spiel setzt. 
 

Doch wann beginnt Fremdgehen eigentlich und betrügt man den Partner bereits, wenn man im Web mit anderen Männern (oder Frauen) chattet und lustvolle Gedanken oder erotische Bilder austauscht? Es gibt keine klare Grenze, denn aus jedem harmlosen Flirt kann ein Seitensprung entstehen, wenn man sich darauf einlässt.

Treue als Fundament einer glücklichen Beziehung

Befragt man glückliche Paare nach den Werten in ihrer Partnerschaft, stehen Treue und Vertrauen ganz vorn. Wer nicht vertraut, kann auf Dauer keine glückliche Beziehung führen, da die Eifersucht jeden schönen Moment überschattet und die Gedanken kreisen lässt. Das digitale Zeitalter stellt Partnerschaften auf die Probe, denn heute ist es einfacher, neue Menschen kennenzulernen und mit ihnen zu chatten, ohne dass der Partner davon Wind bekommt. Das Problem dabei ist, dass die Bereitschaft für ein außereheliches oder außerpartnerschaftliches Abenteuer steigt. Spätestens wenn man den Online-Flirt im realen Leben trifft und Gefühle investiert, geht man fremd.

Heimlichkeiten zerstören das Vertrauen

Es gibt viele Indizien dafür, dass sich der Partner für andere Frauen interessiert. Der Irrtum, dass nur Paare mit Beziehungsstillstand oder einem eingeschlafenen Liebesleben davon betroffen sind, ist weitverbreitet. Doch auch augenscheinlich glückliche Paare sind nicht davor gefeit. Wer nun weiß, woran man Fremdgehen erkennt, fällt nicht sprichwörtlich aus allen Wolken: 


Wer sich neu orientiert, ändert sehr häufig seinen Stil und legt plötzlich neue Verhaltensweisen an den Tag. Eine neue Frisur, eine Anmeldung im Gym, obwohl Sport nie zu den Leidenschaften des Partners gehörte, oder Geschäftsreisen übers Wochenende können ein Hinweis auf eine Affäre sein. 

Trägt der Partner sein Handy seit einiger Zeit immer bei sich, obwohl es früher offen auf dem Tisch lag? Chattet er heimlich in der Nacht und reagiert genervt, wenn er darauf angesprochen wird? Nutzt er profane Ausreden, warum er keine Lust auf gemeinsame Momente hat? Ist er verschlossen und scheint mit den Gedanken ganz woanders zu sein? All das sind Anzeichen dafür, dass er etwas verheimlicht und seine Gefühle mit einer anderen Frau teilt.

Flirt - Seitensprung - Affäre: Was man übers Fremdgehen wissen muss

Jedes Paar empfindet den Übergang vom gelegentlichen, harmlosen Flirt zum Seitensprung anders. Es ist kein manifestes Gesetz, dass Fremdgehen erst bei körperlicher Erotik beginnt. Auch wenn Flirten dem eigenen Selbstbewusstsein guttut, kann es die Gefühle des Partners verletzen und als Betrug angesehen werden.

Beim Seitensprung oder einer heimlichen Affäre geht man definitiv fremd. Schließlich geht es hier darum, erotische Momente mit einem/einer Anderen zu erleben. Sind Gefühle im Spiel, steht die Beziehung immer auf der Kippe und wird im Regelfall beendet. Meistens ist es der Fremdgänger, der seine Liebschaft nicht länger vertuschen und sein außerpartnerschaftliches Erlebnis aufdecken möchte.

Nicht ganz so eindeutig sind Online-Affären ohne die Begegnung im reellen Leben. Denn im Chat ist der Übergang zwischen einem "netten Gespräch" mit kleinen knisternden Botschaften und dem Austausch erotischer Details fließend. Für einen Großteil aller Paare beginnt Fremdgehen in dem Moment, in dem man sich ein erotisches Treffen oder eine Beziehung mit dem Flirtpartner vorstellen kann. Die meisten Seitensprünge beginnen im Kopf. Fremd geht man, wenn es real wird und nicht nur in einem Tagtraum ausgelebt wird.
Erotische Gedanken – schon ein Vertrauensbruch?

Ein erotischer Gedanke ist eine Vorstellung, die man mit niemandem teilt und über die man nicht sprechen muss. Die Vorstellung, Sex mit dem gut aussehenden Kollegen oder dem Fremden im Supermarkt zu haben, ist kein Vertrauensbruch. Brisant wird es, wenn man den Gedanken ausleben möchte und einen intensiven Flirt startet. Fakt ist, dass Fremdgehen immer eine bewusste Entscheidung ist. Demgegenüber entstehen erotische Gedanken im Unterbewusstsein und nehmen keinerlei Einfluss auf die Beziehung, sofern sie im Unterbewusstsein bleiben.

Die Kernfrage dabei ist, ob es sich um eine knisternde Fantasie oder um einen innigen Wunsch handelt. Liebt man seinen Partner und ist man in der Beziehung glücklich, kann der erotische Gedanke keinen Keil in die Partnerschaft treiben. Die Fantasie kann die eigene Beziehung beleben, sofern man sie mit dem Partner und nicht außer Haus teilt.

Fremdgehen beginnt nicht erst im fremden Bett

Fast die Hälfte aller Paare sieht einen innigen Kuss auf den Mund als Betrug. Auch "zufällige" Berührungen einer anderen Frau sind gerade für junge Paare ein Thema. Der Austausch erotischer Fotos und heiße Chats werden von mehr als 40 Prozent der Frauen als Fremdgang betrachtet. All diese kleinen Details werden von Paaren ganz individuell empfunden. Langjährig liierte und ältere Paare sehen den Vertrauensbruch im fremden Bett. Jüngere Paare empfinden bereits kleinere Anzüglichkeiten als Treuebruch. Um für die eigene Beziehung eine Grenze zu setzen, sollte man sich mit dem Partner über die wichtigen Werte und die Vorstellung vom Zusammensein unterhalten.

Zwischen einem innigen Flirt und Fremdgehen liegt nur ein schmaler Grat. Auch wenn jeder Mensch anders empfindet, gibt es einen Punkt, der bei fast allen Paaren ein No-Go ist. Wenn der Partner seine Lust außer Haus stillt, geht er fremd. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um einen "einmaligen Ausrutscher" oder um eine bewusst geführte Affäre handelt. Die meisten Beziehungen enden an diesem Punkt oder spätestens dann, wenn der Vertrauensbruch zufällig herauskommt.

In Beziehungen ist es wichtig, sich offen über dieses Thema zu unterhalten. Fühlt sich ein Partner beim Fremdkuss betrogen und für den anderen Partner beginnt Fremdgehen im fremden Bett, sind langfristige Spannungen vorprogrammiert. Diese lassen sich ausräumen, indem man für die eigene Beziehung eine Grenze zieht. Dabei sollte man für sich selbst abwägen, was schmerzt und wo das Vertrauen endet. Da niemand vor einem Betrug des Partners gefeit ist, sollte man den Umgang mit Seitensprüngen auch ansprechen.
 

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