
So küssen die Deutschen
Studien zeigen, das sich 80 Prozent der Deutschen selbst für gute Küsser halten (unter den Österreichern sind es sogar ganze 91 Prozent). Dabei scheinen wir uns aber ein bisschen selbst zu überschätzen. In einer anderen Befragung von 950 Mitgliedern gaben 50 Prozent der Singlefrauen an, dass ihre bisherigen Kusspartner nur mäßiges Talent an den Tag gelegt haben. Bei den Männern finden immerhin 60 Prozent, dass ihre Partnerinnen gut küssen konnten. Aber was heißt das eigentlich - gut küssen? Was gehört zu einem perfekten Kuss und welche Faux-Pas darf man sich auf keinen Fall leisten?
Warum küssen wir überhaupt?
Warum wir uns küssen ist bis heute nicht endgültig geklärt. Die Verhaltensforscherin Elisabeth Oberzander etwa glaubt, dass das heutige Küssen von der Urzeitlichen Mund-zu-Mund-Fütterung abstammt. Der ursprüngliche Zweck sei über die Jahre verloren gegangen, aber die Anlagen seien bestehen geblieben. Eine etwas appetitlichere Theorie besagt, dass wir beim Küssen prüfen, ob wir genetisch füreinander geeignet sind und mithilfe unserer Geschmacks- und Geruchssinne feststellen, ob die Immunsysteme harmonieren. Einen wichtigen Grund darf man bei aller Biologie aber nicht außer Acht lassen: Es fühlt sich einfach gut an.
Der perfekte Kuss
Apropos gut anfühlen... Für den perfekten Kuss ist das Gefühl beim Küssen natürlich das A und O. Daher sollten wir immer darauf achten, dass die Lippen in Topform sind. Hat der Partner (z.B. im Winter) spröde oder rissige Lippen, kann das Küssen nämlich auf einmal ganz unangenehm werden. Nach einer Umfrage ist die Natürlichkeit der Lippen sehr wichtig. Ganze 80 Prozent der Befragten finden, dass farbiger Lippenstift ein Störfaktor ist. Die Lippen sollen gesund und geschmeidig sein, sonst wäre das für viele ein Grund, sich nicht näher zu kommen. Auch Mundgeruch ist ein totaler Abturner. Die richtige Mundhygiene schützt also nicht nur vor Karies sondern sorgt auch für mehr lustvolle Momente. Wenn eine Zahnbürste grad nicht zur Hand ist, tut's auch mal ein Kaugummi. Vorsicht ist beim Zungeneinsatz geboten. Einige Menschen können davon kaum genug bekommen, andere bevorzugen reine Lippen-Knutscher oder sanftes Knabbern. Sagen wir unserem Partner ruhig, ob wir es beim Küssen lieber etwas romantischer oder stürmischer mögen. Über die Anregung freut er sich bestimmt.
Was wollen Männer?
Ein Kuss soll natürlich nicht nur für einen selbst ein schönes Erlebnis sein, sondern auch für den Partner. Deshalb gehört zu einem guten Kuss auch die Rücksicht auf die Vorlieben des Anderen. Probieren wir es doch einfach mal aus - vielleicht gefällt es uns ja. Grundsätzlich gilt: Alles, was Spaß macht, ist gut. Aber Achtung - Frauen und Männer haben unterschiedliche Vorstellungen von einem schönen Kuss. Das kann daran liegen, dass Frauen den Mann beim Küssen auf eine mögliche Partnerschaft testen wollen. Männer hingegen wollen lediglich die Wahrscheinlichkeit für Sex erhöhen. Diesen Unterschied fand eine Studie der New York State University heraus. Küssen drücke Zärtlichkeit und Nähe aus und das sei Frauen meistens wichtiger als Männern. Im Laufe einer Beziehung nähme das Bedürfnis sich zu küssen darum bei Männern ab, bei Frauen hingegen bliebe es gleich stark.
Nicht denken - nur fühlen
Wenn wir uns küssen, dann zeigen wir damit unsere Zuneigung. Damit wir voll und ganz bei der Sache sind, sollten wir unseren Kopf in diesem Moment frei machen - mal nicht an die Wäsche denken, die schon längst fertig ist, oder an das bevorstehende Gespräch mit dem Chef. Viele Menschen schließen deswegen beim Küssen ihre Augen. Am Liebsten Küssen wir laut einer Studie übrigens an romantischen Orten - zum Beispiel am Strand oder auf einer Parkbank in einer lauen Sommernacht. Kein Wunder, denn 50 Prozent der Deutschen sagen von sich selbst, dass sie romantisch-gefühlvolle Küsser sind.
Fast auf der ganzen Welt gilt der Kuss als das schönste Zeichen der Zuneigung. Ob der perfekte Kuss wie bei den Inuits ein Nasenkuss in einem Iglu ist, oder ein romantischer Kuss am Strand, das ist jedem selbst überlassen. Solange wir Mund und Lippen pflegen, jeder seine Vorlieben ausleben darf und beide gerne ein bisschen Abwechslung reinbringen, kann doch gar nichts mehr schief gehen.