
Frauen haben es schwer – interessante Analyse deckt die Wahrheit auf
Eine Analyse von SumUp öffnet Gründerinnen die Augen. Obwohl sich seit Anfang 2018 immer mehr Frauen selbstständig machen, haben sie es noch immer schwerer als Männer. SumUp ist ein Finanztechnologieunternehmen, das sich im Rahmen einer umfangreichen Analyse mit Gründerinnen und Gründern aus Frankreich, England, Deutschland und Italien mit der Thematik beschäftigt hat.
Insgesamt waren 29,5 % aller teilnehmenden Frauen der Ansicht, dass es für sie schwieriger ist, ein Unternehmen zu gründen. Das glauben von den befragten Männern hingegen nur 24,3 Prozent! Etwa ein Drittel der befragten Personen wollte zu diesem Thema kein Statement abgeben. In diesem Punkt stellt sich klar dar, dass Männer die Schwierigkeiten von Frauen bei der Existenzgründung nicht wahrhaben wollen. Deutlich mehr männliche Händler leugnen, dass es geschlechtsspezifische Schwierigkeiten gibt.

Frauen für Frauen – Männer setzen noch immer auf Männer
Die durchgeführte Befragung zeigte auch, dass Frauen vor allem von ihren Geschlechtsgenossinnen Chancen bekommen. Ein Unrecht, denn eigentlich sollte die Wahl von Personal nur daran festgemacht werden, ob das Talent für den Job vorhanden ist.
Womöglich stellst du dir die Frage, ob du eine schwierige Person bist oder woran es sonst liegt, dass deine Chancen geringer sind als die der Männer. Es liegt zu einem Großteil an der Führungsebene. Tatsächlich zeigte die Analyse, dass weibliche Führungskräfte eher weibliche Angestellte bevorzugen. Männer hingegen setzen weiterhin auf männliche Mitarbeiter. In Zahlen bedeutet dieser Umstand, dass rund 69,9 % aller weiblichen Führungskräfte ein großes Frauenteam unter sich haben, während bei den Männern gerade einmal 18,5 % auf weibliche Angestellte setzen.
Länderübergreifend kann sich Deutschlands Frauenpower durchsetzen
Selbst die Arbeitsagenturen und Jobcenter in Deutschland setzen auf Frauenpower und darauf, das weibliche Geschlecht zu fördern. Verglichen mit den anderen Ländern der Analyse haben wir tatsächlich einiges mehr zu bieten. In Italien beispielsweise ist die Anzahl an starken Frauenteams deutlich geringer als in Deutschland. Italienerinnen setzen mit einem Anteil von 38 Prozent sehr selten auf Frauenpower im Betrieb, selbst wenn sie als weibliche Führungskraft aktiv sind. Anders sieht es in Frankreich aus, hier legen immerhin 57,3 Prozent Wert darauf, dass weibliches Personal eingestellt wird. Einzig die Briten zeigen sich in Sachen Frauenförderung ebenbürtig mit Deutschland, sofern eine weibliche Führungskraft im Unternehmen ist.
Auch in den anderen europäischen Ländern kristallisiert sich klar heraus, dass bei einem männlichen Geschäftsführer die Frauenförderung kaum eine Rolle spielt. Die meisten Händler und Unternehmer (männlich) geben an, dass der Frauenanteil des gesamten Personals bei maximal 25 Prozent liegt, teilweise sogar bei Null. In Deutschland sind es noch 18,5 Prozent der Männer, die überwiegend Frauen beschäftigen.
Hier schlagen die Briten äußert schlecht ab, etwa 5,5 Prozent aller an der Analyse teilnehmenden Führungskräfte gab an, dass mehr als 75 Prozent Frauen im Unternehmen arbeiten. Auch Italien und Frankreich sind mit 8,9 Prozent und 7,8 Prozent nicht besser aufgestellt.
Keine Chancen auf Jobs – Frauen zieht es in selbstständige Berufe
Es ist nicht nur ärgerlich, sondern demotivierend, wenn das eigene Geschlecht der Karriere im Wege fühlt. Keine Frau sollte sich dafür hergeben müssen, um einen Job zu betteln, wenn der männliche Bewerber ohnehin immer bevorzugt wird. Und das ist einer der Gründe, warum Frauen immer mutiger werden und sich in Richtung Selbstständigkeit entwickeln.
Gründerinnen geben mehrheitlich an, dass sie sich zu diesem Schritt aufgrund der Selbstbestimmung entschieden haben. So sagten in der Analyse 46,2 Prozent der weiblichen Teilnehmerinnen, dass sie ihre eigene Chefin sein möchten. Kreatives Arbeiten und freischaffende Entfalten sind nur für 20,7 Prozent wichtig.
Rund 49,7 Prozent der Frauen legt ihre Priorität nach der Geschäftsgründung auf die Sicherung der Existenz. Im Hintergrund steht die Work-Life-Balance, die mit 43,3 Prozent nur den zweiten Platz der Wichtigkeit erreicht hat. Dabei sind sich die allermeisten Frauen sicher, dass ihre Selbstständigkeit mehr Möglichkeiten bietet, um das Privatleben mit dem Job zu vereinbaren. Diese Priorität ist bei Männern nur für jeden dritten Geschäftsführer interessant.
Fazit: Frauen haben es schwerer, sind oft aber stärker belastbar
Obwohl sich zwei Drittel aller Geschäftsführerinnen von der Bürokratie im Job beeinträchtigt sieht, beklagen sie sich nicht. Bei den Männern sind sogar drei Viertel aller Geschäftsführer von Bürokratie genervt, sie tun sich deutlich schwerer die Hürden dennoch zu meistern.
Ein weiterer Leidensfaktor ist der Fachkräftemangel in Deutschland, der sich für Gründerinnen und Gründer gleichermaßen als Herausforderung zeigt. Insgesamt scheinen Frauen aber deutlich stärker belastbar und fokussierter, wenn es um die Erreichung der eigenen Ziele geht. Zwar sagen 23,3 Prozent der teilnehmenden Geschäftsführerinnen, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf Probleme bereitet, ans Aufgeben denken sie aber trotzdem nicht.