
Von Miami ins eisige Wyoming
Der Flug nach Wyoming im Januar hatte etwas von einer Reise in eine völlig andere Welt.
Ich verließ das warme Miami, meine Heimat, wo die Temperaturen stets über 25 Grad liegen und die goldene Sonne meine Haut umschmeichelt, um in Jackson Hole zu landen – einem Ort, der vom Schnee bedeckt und von eisiger Kälte durchzogen war, wobei das Thermometer weit unter den Gefrierpunkt sank.
Kaum trat ich aus dem Flughafen, traf mich die Luft wie ein Schlag – scharf, beißend und gnadenlos.
Meine Nase begann sofort zu brennen, und die feuchte Kälte drang innerhalb von Augenblicken durch meine Kleidung. Es war nicht nur ein anderer Ort, es war eine ganz andere Welt.

Jackson Hole: Schnell ins Warme
Jackson Hole, eine malerische Stadt mit etwas mehr als 10.000 Einwohnern, präsentierte sich unter einer dicken Schneedecke sowohl beeindruckend als auch einladend. Bekannt für ihren rustikalen Charme, war die Stadt trotz der harten Winterbedingungen von einer ruhigen Aktivität geprägt.
Entlang der Straßen lagen hohe Schneemengen, und selbst die ikonischen Bögen aus Elchgeweihen sahen unter ihren eisigen Hüten schwer und erdrückt aus. Auf den Straßen herrschte eine gedämpfte Geräuschkulisse, während die Einheimischen sich mühelos durch den verschneiten Untergrund bewegten.
Das Café Genevieve bot uns ein warmes Frühstück, das uns half, die eisige Morgenluft zu ertragen, während die Million Dollar Cowboy Bar die Abende mit ihrem Neonlicht und rustikalem Flair erhellte. Doch trotz der Gemütlichkeit in den Innenräumen konnten wir die unbarmherzige Kälte draußen nie ganz vergessen.

Susanne Kremer: "Meine Nase brannte"
Die Kälte traf uns wie eine unaufhaltsame Wand – eine gewaltige Macht, die mir die Luft nahm und meine Hände, die die Kamera hielten, in eisige Fesseln legte. Ich spürte, wie die Kälte sich durch jede Schicht meiner Kleidung fraß und selbst meiner besten Winterausrüstung keine Ruhe ließ. Meine Nase brannte, meine Fingerspitzen pochten und mein Atem formte vor meinen Augen kleine Kristalle, die an meinem Schal hafteten.
Die Luft hatte einen scharfen, fast metallischen Duft, und der Klang des Windes ließ erahnen, dass ein Schneesturm nahte. Der Wind heulte, als trüge er das Echo einer Wildnis, die niemals vom Mensch berührt worden war.

"Fühlte mich zugleich winzig und unendlich"
Das war Grand Teton mitten im Winter – ein frostiger Tempel aus steilen Gipfeln und weiten Schneeflächen. Die Schönheit war überwältigend, aber die Natur forderte alles von einem.
Jeder Tag begann mit einem Abenteuer, lange bevor die Sonne aufging. An einem Morgen kämpften wir uns über die vereisten Straßen, um den berühmten Snake River Overlook zu erreichen, einen Ort, den der Fotograf Ansel Adams in schwarz-weiß verewigt hatte. Nebelschwaden schlangen sich um den Fluss, und als die Sonne aufging, erstrahlten die schneebedeckten Spitzen der Tetons in zartem Rosarot und tauchten das Tal in einen magischen Schein. Dort stehend, mit fast festgefrorenen Fingern an der Kamera, fühlte ich mich zugleich winzig und unendlich. Die Stille war so intensiv, dass selbst das Geräusch des Kameraauslösers über die weite, gefrorene Landschaft hallte.
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