
Wenn man an einen Sommerurlaub am Meer in Frankreich denkt, kommen einem oft Bilder von überfüllten, teuren und glühend heißen Stränden in Südfrankreich in den Sinn. Doch es gibt eine erfrischend andere Option, die ihren ganz eigenen Reiz hat: die Normandie. Hier trifft eleganter Badeort auf raue Atlantikküste, und man kann ein authentisches Frankreich-Erlebnis genießen – weit weg vom Jetset und überzogenen Preisen, dafür mit Stil, Meerblick und fantastischen Meeresfrüchten.
Warum die Normandie der ideale Sommer-Geheimtipp ist
Für mich sind die Zeiten, in denen ich von den überfüllten Stränden der Côte d’Azur träumte, vorbei. Stattdessen zieht es mich heute in die Normandie mit ihrem sanften Licht, dem Duft von Salz und Muscheln und den charmanten Fischbuden statt Champagner-Bars. Es ist eine Gelegenheit, Frankreich von einer ruhigeren, authentischeren und ehrlich gesagt auch viel günstigeren Seite kennenzulernen.
Du willst erfahren, was Susanne Kremer auf ihrer Reise sonst noch so erlebt hat? Dann lies hier weiter!
Die Normandie ist mein persönlicher Geheimtipp für alle, die das französische Lebensgefühl schätzen, aber keine Lust auf überfüllte Boulevards, sündhaft teure Hotels und 40 Grad im Schatten haben. Diese Küste verzaubert mit ihrem Charme, den pastellfarbenen Häusern und wilden Klippen – und das alles bei einer angenehm frischen Brise und deutlich weniger Trubel.
Entdeckungsreise durch die Normandie: Meine Highlights
Die schönsten Orte, die ich in der Normandie besucht habe und die unbedingt auch auf deiner Reiseroute stehen sollten, verrate ich dir jetzt.
1. Trouville & Deauville – zwei Welten, ein Strand
Starte deine Normandie-Reise in Trouville-sur-Mer, einem Fischerdorf mit viel Seele. Hier findest du kleine Gassen, den unverkennbaren Duft von frischem Fisch, bunte Markthallen, einen langen Sandstrand und eine wunderbar entspannte Atmosphäre. Ich habe mich sofort wohlgefühlt.
Das Besondere daran ist, dass du über eine kleine Fußgängerbrücke direkt nach Deauville gelangst. Deauville ist der Ort, wo sich die Pariser am Wochenende erholen. Es ist schicker, eleganter und mondäner. Anstelle eines Fischmarktes gibt es hier Boutiquen, Luxushotels und die berühmten Strandkabinen, die mit Namen von Filmstars versehen sind. Doch der breite, goldene Strand ist für jedermann zugänglich.

Mein Tipp: Nutze Trouville als Ausgangspunkt. Es ist bodenständiger, authentischer und preiswerter, während Deauville direkt nebenan liegt. Zwei Nächte sind ideal, drei perfekt. Genieße morgens unbedingt einen Café Crème mit Blick auf den Fischereihafen und spaziere danach barfuß am Strand entlang nach Deauville. So beginnt ein echter Urlaub!
2. Honfleur – malerisch und echt
Nur 25 Minuten entfernt liegt Honfleur – ich versichere dir, dein Herz wird höher schlagen. Dieses charmante Städtchen mit seinen schrägen Fachwerkhäusern, dem kleinen Hafen und der vielleicht süßesten Crêperie überhaupt ist einfach... oui!
Hier kannst du stundenlang durch die verschiedenen Geschäfte und Ateliers schlendern, dich von einem Bistro zum nächsten treiben lassen – und es ist am besten, früh am Morgen oder bei Sonnenuntergang zu kommen, wenn das Wasser ruhig ist und die farbenfrohen Häuser sich wie in einem Monet-Gemälde spiegeln.

Ein Ausflug nach Honfleur ist perfekt für einen Tag. Aber wenn du Zeit hast, bleib für eine Nacht. Die romantische Atmosphäre wird dich abends nicht loslassen wollen. Und kulinarisch ist es ein Volltreffer: frischer Fisch, regionaler Cidre und sogar überraschend tolle vegetarische Optionen.
3. Étretat – ein Postkartenmotiv mit Wow-Effekt
Weiter geht die Fahrt nach Étretat, etwa eine Stunde von Honfleur entfernt. Die Fahrt lohnt sich, denn die Küste hat sich hier in ein beeindruckendes Kunstwerk verwandelt: spektakuläre Kreidefelsen, imposante Felsbögen über dem Meer und ein glitzernder Kieselstrand.
Claude Monet hat hier gemalt, und auch ich war einfach sprachlos über die echte Schönheit dieses Ortes. Étretat selbst ist klein, charmant und im Sommer zwar frequentiert, aber nicht überfüllt. Frühaufsteher werden mit fast menschenleeren Aussichten auf die Felsen belohnt. Der Wanderweg entlang der Klippen ist atemberaubend schön. Denk daran, feste Schuhe und deine Kamera mitzunehmen!

Empfehlung: Übernachte für 1-2 Nächte, wenn du die verschiedenen Lichtstimmungen erleben möchtest - ein Sonnenuntergang auf den Klippen ist magisch. Ein Tagesausflug nach Étretat ist jedoch auch gut machbar.
4. Barfleur – für den ruhigen Ausklang
Wenn du mindestens eine Woche Zeit hast (und das solltest du), setze deine Reise weiter in westlicher Richtung ins Cotentin fort, speziell nach Barfleur. Dieser Ort ist vielen unbekannt, und genau das macht ihn so einzigartig.
Barfleur ist klein. Es gibt einen alten Hafen, einen Leuchtturm, einige Cafés und viel Ruhe. Keine Geschäfte, keine Menschenmassen für Instagram. Stattdessen: Möwengeschrei, frische Luft und echtes Dorfleben. Hier fühlt sich Frankreich plötzlich wie ein gut gehütetes Geheimnis an.

Für mich war Barfleur der perfekte Abschluss der Reise. Nach Tagen voller Entdeckungen, Fotomöglichkeiten und Küstenwanderungen ist es der ideale Ort, um zur Ruhe zu kommen. Zwei Übernachtungen reichen aus. Nimm ein Buch mit, spaziere am Hafen entlang, beobachte die Fischerboote und genieße so viele Muscheln, wie du möchtest.
5. Extra-Tipp für Entdecker: Der Mont-Saint-Michel
Wenn du nach dem Besuch von Barfleur noch mehr von Frankreich entdecken möchtest, erwartet dich ein weiteres Highlight: der Mont-Saint-Michel. Diese beeindruckende Abtei, die majestätisch aus dem Meer emporragt, ist wie aus einem Märchen und zurecht Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.
Die Anfahrt mag etwas abseits sein (ca. 2,5 Stunden von Barfleur), aber es lohnt sich, vor allem für Fotografie-Enthusiasten! Abhängig von den Gezeiten erscheint die Abtei entweder wie eine Insel oder steht im trockenen Watt. Besonders beeindruckend ist der Anblick bei Sonnenaufgang oder in der Dämmerung, wenn das Licht glänzt und nur wenige Menschen unterwegs sind.

Mein Rat: Übernachte in der Umgebung. Es gibt reizvolle Landgasthöfe mit Blick auf den Mont - romantischer geht es kaum. Und wenn du früh aufstehst, kannst du die Abtei fast für dich allein genießen. Ein würdiger Höhepunkt für eine Reise in die Normandie, die du mit Sicherheit nicht vergessen wirst.
Food-Tipps in der Normandie: Was du unbedingt probieren musst
Die Normandie schmeckt nach Meer, Apfel und einer ordentlichen Portion Butterliebe. Hier meine Favoriten:
- Moules-frites – Frische Miesmuscheln im Weißwein-Kräuter-Sud mit knusprigen Pommes. Am besten direkt am Hafen genießen – mit Möwen-Konzert inklusive.
- Crevettes – Fangfrische Garnelen, oft direkt vom Kutter auf den Teller. Perfekt pur mit Zitrone oder als Plateau de Fruits de Mer.
- Tarte Normande – Apfelkuchen auf Normandie-Art: buttriger Mürbeteig, fruchtige Äpfel, ein Hauch Calvados.
- Camembert & Cidre – Die wohl leckerste Liebesgeschichte der Region. Dazu ein bisschen Baguette – und fertig ist das normannische Picknick.
- Calvados – Der Apfelschnaps mit Charakter. Typisch als „Trou Normand“ zwischen zwei Gängen.
- Teurgoule – Der Zimt-Milchreis, von Omas Ofen geküsst. Weniger bekannt, aber köstlich.
Mein Tipp: Kamera nicht vergessen – die Märkte von Trouville oder Honfleur sind ein Paradies für Food-Fotos mit echtem Lokalkolorit!

Praktische Tipps für deinen Trip
Zum Abschluss gibt es noch ein paar praktische Tipps, die du bei deiner Reiseplanung beachten kannst.
- Anreise: Am bequemsten per Zug ab Paris – ca. 2 Stunden nach Deauville-Trouville.
- Übernachten: Charmante, kleine Hotels oder Airbnbs in Trouville sind oft günstiger und liebevoller geführt.
- Beste Reisezeit: Juni bis Anfang September – aber auch im Spätsommer ist es herrlich leer.
- Wetter: Etwas launisch – also unbedingt Windjacke und Sonnencreme einpacken!
Fazit: Die Normandie – ein Sommer wie früher (nur besser!)
Diese Reise war für mich eine Rückkehr zu authentischen Erlebnissen. Kein teures Strandliegen, keine exklusiven Beachclubs, keine Hitzewellen. Stattdessen frische Brise, warme Sonnenstrahlen, malerische Orte und die Erkenntnis, dass es in Frankreich noch versteckte Schätze gibt, die sich wie ein kleines Abenteuer anfühlen - ohne weite Reisen oder tiefe Taschen zu benötigen.
Die Küstenregion bietet klare, saubere Strände, die weitläufig sind. Die Wassertemperatur mag nicht so warm sein wie am Mittelmeer, aber dennoch erfrischend und revitalisierend. Warum also 30 Grad im Wasser brauchen, wenn man stattdessen den morgendlichen Spaziergang am menschenleeren Strand mit einer warmen Crêpe in der Hand genießen kann?
Also: Statt Côte d’Azur – dieses Jahr vielleicht Normandie. Dein Sommerherz wird es dir danken.
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