Bayrisch für Anfänger: Die wichtigsten Grundlagen für das Oktoberfest

Du willst zum Oktoberfest und hast keine Ahnung, was Gaudinockerln, Muichkaramäin und Janker sind? Dann geben wir dir einen Crash-Kurs im "boarisch ratschen“!

Die Damen haben sich in ihr neues "Deandl" (Dirndl) geschmissen, die Herren tragen ihre "Janker" (eine Trachtenjacke) und das "Charivari" (Schmuckgehänge an der Lederhose). Es kann losgehen mit der Wiesn in München! Der kleine Hunger wird mit einer "Brezn" (Brezel) gestillt, dazu werden ein paar "Muichkaramäin" (Sahnebonbons) für später besorgt. Im Festzelt angekommen gibt es dann direkt mal eine "Maß" (ein Liter Bier) und ein knuspriges "Hendl" (Grillhähnchen). Die Stimmung steigt mit jeder neuen Maß und die Feiernden haben eine "Fetzngaudi" (Heidenspaß). Ja, die bayrische Sprache ist sehr speziell und nicht immer ganz einfach zu verstehen. Doch wir verraten dir hier, welches die wichtigsten Begriffe sind, die du zum Oktoberfest kennen solltest.

Der bayrische Dialekt wird sogar von Jugendlichen im Chat verwendet. Mehr dazu erfährst du im Video:

Bayrisch für Anfänger: Die wichtigsten Begriffe

Endlich gehts auf die Wiesn. Neben dem richtigen Dirndl oder den passenden Lederhosen solltest du natürlich auch die Oktoberfest-Etikette kennen und die wichtigsten bayrischen Begriffe beherrschen. Wir klären für dich, was du wissen musst:

  • Bittschee (Bitteschön)
  • Dankschee (Danke schön)
  • Jo (Ja)
  • Naa (Nein)
  • Guad (Gut)
  • Schee (Schön)
  • Fesch (Gut aussehend, attraktiv)
  • Bursche (Junge, Mann)
  • Madl (Mädchen, Frau)
  • A Maß (Ein Liter Bier)
  • Ozapfn (Anzapfen)
  • Gaudi (Spaß)
  • Hendl (Grillhähnchen)
  • Brezn (Bretzel)

Bayrisch sprechen: Wichtige Sätze

  • Wo is'ns Haisl? (Wo ist die Toilette?)
  • I mog di! (Ich mag dich!)
  • Ja mei! (Ausruf des Erstaunens oder Desinteresses)
  • I glab dir brennt da Huat! (Ich glaube, du spinnst!)
  • I bin ja a ned auf der Brennsubbn daher gschwomma! (Ich bin doch nicht blöd!)
  • Wos mägst? (Wie bitte?)
  • Was sogst? (Wie bitte?)
  • Gfraid mi (Freut mich)
  • Wie hoaßt du? (Wie heißt du?)
  • Woas i ned. (Weiß ich nicht)
  • A Guadn. (Einen guten Appetit.)
  • Hock di her da! (Setz dich zu uns!)
  • Schleich de! (Hau ab!)
  • Bassd scho! (Das passt schon!)
  • Schau ma moi. (Wir werden sehen.)
  • Mia wurscht. (Das ist mir egal.)
  • I moan scho aa. (Das sehe ich auch so.)
  • Oans, zwoa, drei Gsuffa! (Eins, zwei, drei, trinken!)

Begrüßung und Verabschiedung auf Bayrisch: So gehts

Du willst wissen, wie du richtig "Hallo" und "Tschüß" in Bayern sagst? Hier kommen die wichtigsten Wörter und Floskeln:

  • Griaß Gohd (Grüß Gott)
  • Griaßdi (Grüß dich)
  • Griaß eich (Grüßt euch)
  • Servus (Hallo und Tschüß)
  • Pfia Gohd (Auf Wiedersehen)
  • Pfiadi (Tschüß)
  • Habedere (Hat mich gefreut)

Fluchen auf Bayrisch: Richtig schimpfen

Natürlich gibt es auch einiges zu fluchen, wenn man auf dem Oktoberfest ist. Ist die Schlange an der Toilette mal wieder zu lang oder du hast deine Maß verschüttet, kannst du einen dieser Begriffe verwenden:

  • Dammisch (Verrückt, dumm)
  • Hosnbisla (Weichei)
  • Wuisla (Jammerlappen)
  • Dreegshamme (Dreckhammel)
  • Zipfelklatscher (Idiot, Trottel)
  • Ratschn (Tratschtante)
  • Schmarrn (Unsinn)
  • Grantln (Meckern)

Ein Tag auf dem Oktoberfest auf Bayrisch

Doch je mehr das Bier fließt, desto größer ist der Druck auf der Blase. Standesgemäß zieht man sich dann mit den Worten "I geh amoi auf's Heisl" auf die Toilette zurück. Wenn du auf dem Weg dorthin einen Herren mit breitem Dialekt ausrufen hören "Schau da de Gaudinockerln o!“, meint er damit, dass du eine ansehnliche Oberweite hast. Wenn dein Kleid als "dandschigs Deandl“ betitelt wird, ist das durchaus als Kompliment aufzufassen – es bedeutet "hübsches Dirndl“. Kaum bist du zurück an deinem Tisch, wirst du aufgefordert, doch bitte eine Maß Bier "aufzustöin" (auszugeben). Eigentlich würdest du selbst jetzt gerne eine "Spezi“ (Mischung aus Cola und Orangenlimo) trinken, denn alles dreht sich schon ein bisschen. Aber das halten deine Tischnachbarn heute nicht für angemessen, und so schwenken Sie auf "Weißbia" (Weizenbier) um.

Die "Prüglhitz" (unerträgliche Hitze) im Zelt treibt dich an, noch mehr zu trinken. Am Tisch nebenan findet ein "Maßkruagstemma" (Wettbewerb, bei dem eine Maß mit ausgestrecktem Arm gehalten werden muss) statt. Auf dem Tisch stehend feuerst du die Teilnehmer und Teilnehmerinnen kräftig an. Nun befindest du dich im absoluten "Fetznrausch" (du bist total betrunken). Dein Bier ist mittlerweile richtig "lack" (abgestanden), deshalb trinkst du das "Noagerl" (den Getränkerest im Glas) nicht mehr aus. Du willst nur noch nach Hause!

Vor dem Zelt diskutieren ein paar Gäste mit dem Türsteher und "mandeln auf" (machen sich wichtig), weil sie keinen Tisch mehr bekommen haben. Du möchtest noch einen "Steckerlfisch" (Fisch am Stiel) essen, weil du denkst, dass es dir dann nicht mehr so schlecht geht. Als dein Partner aber anfängt, eine "Ziegarn" (Zigarre) zu rauchen, wird dir so schlecht, dass du hinter das nächste Gebüsch "schbei’m" (sich übergeben). Beim "Ozapfn" (Bierfass-Anstich) am nächsten Tag bist du trotzdem dabei. Schließlich kannst du nur ein Mal im Jahr auf die Wiesn.
 
Verwendete Quellen: kartlerei.de, deutsch-bairisch.de
Frau trinkt Maß Bier
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