Ratgeber: Welche Matratze bei Rückenschmerzen?

Es gibt eine ganze Reihe an Möglichkeiten, um Rückenschmerzen zu bekämpfen. Diese richten sich meist nach dem Verursacherprinzip: Wer sich zu wenig bewegt, dem hilft beispielsweise das Schwimmen oder Radfahren. Ist eine schlechte Durchblutung schuld an den Rückenschmerzen, hilft die Wärme eines Vollbades oder in einer Wärmflasche. Bei Entzündungen hingegen versprechen Kältepackungen Schmerzlinderung. Auch Emotionen können Schmerzen verursachen, womit sich beispielsweise Experten für Psychosomatik befassen. Darüber hinaus raten Rückenexperten zu gezielten Entspannungsübungen, gegebenenfalls zu einem Besuch beim Physiotherapeuten und zu ergonomischen Hilfsmitteln. Zu letzteren gehört unter anderem der höhenverstellbare Schreibtischstuhl, aber auch die Matratze bei Rückenschmerzen, die im besten Fall in Zusammenarbeit mit einem Physiotherapeuten konzipiert wurde. 

Schlafposition© pixabay.com © DieterRobbins
Schlafgewohnheiten lassen sich nur schwerlich "antrainieren" oder ändern. Deswegen ist es ratsam, die Matratze auf den Körperbau und die eigenen Schlafgewohnheiten abzustimmen, um Rückenschmerzen zu vermeiden.

Die beste Matratze bei Rückenschmerzen gibt es nicht von der Stange

Jeder Mensch ist ein Individuum, das sich äußerlich mit Blick auf den Körperbau deutlich von anderen Menschen unterscheidet. Eben dieser Ansatz begründet die Notwendigkeit einer individuell angepassten Matratze, denn nur diese kann dabei helfen, Rückenschmerzen individuell zu lindern. Um eine Matratze individuell anpassen zu lassen, sind Körperbau, Größe und Gewicht ebenso relevante Größen wie die bevorzugten Liegepositionen sowie Angaben zu Schmerzen in Rücken und Schulter.

Um eine Matratze zu finden, die Rückenschmerzen nachhaltig lindert, sind diese Faktoren entscheidend:

Wirbelsäule© pixabay.com © u_atk62mjqnp
Nur wenn eine Matratze auf die individuellen Schwächen der Wirbelsäule angepasst ist, kann diese für erholsamen Schlaf ohne Rückenschmerzen am Morgen sorgen.
  • Eigenschaften der Matratze: Punktelastische Matratze sorgen punktgenau für eine gesunde Körperhaltung. Beim Kauf einer Matratze gegen Rückenschmerzen ist hier insbesondere ein hohes Raumgewicht von Vorteil.
  • Härtegrad der Matratze: Der Vorteil einer individuell angepassten Matratze ist die Zonierung der Matratze, was auch bedeutet, dass die Härtegrade sich in verschiedenen Zonen durchaus unterscheiden können. Der Lendenwirbelbereich wird so beispielsweise stärker unterstützt als die Schulterpartie.
  • Art der Matratze: Zum Kurieren von Rückenschmerzen landet die Kaltschaummatratze häufig weit oben auf der Beliebtheitsskala. Gründe dafür sind das hohe Raumgewicht und die hohe Punktelastizität. Auch Latex- und Gelmatratzen warten mit ähnlichen Vorteilen auf.

Doch nicht nur die Schlafunterlage entscheidet darüber, wie schmerzfrei und damit auch erholsam die Nachtruhe ist. Auch die Liegeposition kann darüber entscheiden, ob jemand morgens mit oder ohne Rückenschmerzen aufwacht. Seitenschläfer brauchen eine gezielte Unterstützung der Lendenwirbelsäule sowie der Becken- und Schulterregion. Rückenschläfer benötigen eine Matratze, die den Po gerade soweit absenkt, dass die Liegeposition keinen Druck auf die Lendenwirbel ausübt. Eine zu weiche Matratze könnte hingegen zur Überlastung des Rückens führen. Bauchschläfer tun ihrem Rücken ohnehin nichts Gutes, könnten aber den eigenen Körper mit einem Kissen unter Brust und Hüfte dazu „überreden“, sich leicht in die Bauch-Seitenlage zu begeben, um die Überstreckung der Wirbelsäule zu reduzieren.

Die wichtigsten Fragen, um Rückenschmerzen langfristig loszuwerden

Um langfristig und umfassend Rückenschmerzen adieu zu sagen, braucht es mehr als nur ein gesundheitsförderndes Detail. Wer regelmäßig an Rückenschmerzen leidet, sollte das eigene Leben einmal gründlich unter die Lupe nehmen und sich dabei die folgenden Fragen stellen:

Schreibtisch© pixabay.com © kevin120415
Bewegungslosigkeit ist für den Rücken Gift. Deswegen halten ergonomische Bürostühle den Rücken auch immer ein Stück weit in Bewegung, um Rückenschmerzen zu vermeiden.
  • Wie viel Bewegung gehört zum Alltag? Tipp: Regelmäßige körperliche Aktivität, wie zum Beispiel Schwimmen, Radfahren oder Yoga, kann die Rückenmuskulatur stärken und Verspannungen lösen. Darüber hinaus sorgen Sportarten wie Yoga, Joggen, Schwimmen, Pilates und Thai Chi für einen gesunden Schlaf.
  • Wie oft stehen Entspannungsübungen auf der To-do-Liste? Stress und Anspannung können zu Rückenschmerzen beitragen. Entspannungstechniken, wie progressive Muskelentspannung oder Meditation, können dabei helfen, den Rücken zu entlasten.
  • Welche Hilfsmittel sind nötig für eine gesunde Körperhaltung? Eine gute Körperhaltung ist beim Sitzen und Stehen ganz besonders wichtig. Ergonomische Hilfsmittel, wie ein höhenverstellbarer Schreibtischstuhl, ein Schreibtisch, der das Sitzen und Stehen ermöglicht, sowie eine orthopädische Matratze sind die wichtigsten Hilfsmittel für eine gesunde Körperhaltung. Tipp: Wer in einem Büro arbeitet, hat – bei Problemen mit der Rückengesundheit – sogar das Recht auf einen ergonomischen Bürostuhl.
  • Was sagt die Waage? Übergewicht belastet die Wirbelsäule zusätzlich. Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung können dabei helfen, das Gewicht zu reduzieren und Rückenschmerzen vorzubeugen.
  • Was rät der Physiotherapeut? Ein Physiotherapeut kann individuelle Übungen und Massagetechniken empfehlen, um die Rückenmuskulatur zu stärken und Verspannungen zu lösen. Allein betrachtet und ohne eine stimmige, rückenfreundliche Alltagsgestaltung sind sogenannte passive Behandlungen meist nur kurzfristig hilfreich, um Rückenschmerzen zu lindern.
  • Kann eine Wärme- oder Kältetherapie helfen? Eine Wärmflasche oder ein warmes Bad können die Durchblutung fördern und Schmerzen lindern. Bei akuten Entzündungen kann hingegen eine Kältepackung helfen. Kurzfristig können auch rezeptfreie Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol eingenommen werden. Langfristig sollte jedoch eine ärztliche Beratung erfolgen.