
Tattoo frisch gestochen: Die richtige Pflege
Das frische Tattoo ist eine offene Wunde! Auch wenn es nicht so aussieht – wir würden ein aufgeschürftes Knie schließlich auch mit sehr viel Vorsicht behandeln, oder?
Um Infektionen zu vermeiden, sollte die Stelle so steril wie möglich gehalten werden. Deshalb wickelt der Tätowierer das frisch gestochene Tattoo in eine Art Frischhaltefolie oder ein durchsichtiges Pflaster, das wie eine zweite Haut über dem Tattoo klebt. Diese „Second Skin“ schützt die Stelle vor äußeren Einflüssen wie etwa Schmutz.
Sie sollte, wenn nicht anders vom Tätowierer empfohlen, mindestens 3 Stunden bis maximal 24 Stunden lang getragen werden.
Danach sollte die Tätowierung vorsichtig mit lauwarmem Wasser gewaschen werden. Es ist ganz normal, wenn sich eine leicht klebrige Substanz darunter gebildet hat. Sie besteht aus Tinte, Blut und Lymphflüssigkeit und sollte sanft, aber gründlich mit den sauberen Händen entfernt werden. Es kann auch eine ph-neutrale Seife verwendet werden. Bitte nur nicht zu lange und zu heiß waschen – das weicht die Haut auf. Das Säubern der Wunde sollte etwa zwei Mal pro Tag wiederholt werden. Geduscht werden kann übrigens ganz normal, solange man es kurz hält (und das Wasser nicht zu heiß aufdreht).
Ab nun braucht die Tätowierung Luft, um ideal zu verheilen und zusätzliche Hautpflege. Für die kommenden Wochen sollte die Haut, auf der sich das Tattoo befindet, mit Pflegeprodukten unterstützt werden. In den ersten Tagen nach dem Stechen eignet sich eine Wund- und Heilsalbe aus der Apotheke. Man sollte darauf achten, die Stelle nicht zu dick einzuschmieren, damit sich die Haut nicht zu sehr aufweicht und das Fett die Farbe löst. Außerdem gibt es unzählige Tattoopflegeprodukte, die speziell für die Nachsorge von Tätowierungen entwickelt wurden.
Je nach Größe ist das Tattoo zwischen zwei Wochen bis drei Monaten vollständig abgeheilt.
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No Go‘s bei frischen gestochenem Tattoo
Hier eine Übersicht der wichtigsten No Go's bei einem frisch gestochenen Tattoo:
1. Nicht anfassen! Das frische Tattoo nur anfassen, wenn es gesäubert wird – und das selbstverständlich mit gewaschenen Fingern. Auch wenn es juckt! Wer kratzt und reibt stört die Wundheilung und geht das Risiko einer Infektion ein. Wenn sich Krusten bilden einfach dran lassen – sie sind ein natürlicher Schutz und unterstützen die Heilung.
2. Bitte kein Handtuch benutzen! Selbst wenn es frisch gewaschen ist, beinhalten Handtücher immer Bakterien und sondern kleine Fussel ab. Wer also seine frische Wunde säubert, sollte es nicht mit einem Handtuch trocknen. Besser: An der Luft trocknen lassen oder mit einem Papiertuch sanft abtupfen.
3. Enge Kleidung vermeiden. Sie kann an der Haut scheuern und sie reizen. Das ist kontraproduktiv! Lieber auf weite, angenehme Stoffe setzen.
4. Keine langen Bäder nehmen. Die Haut sollte nicht zu sehr einweichen, deshalb auf Schwimmbad, Badewanne, Sauna und Dampfbäder verzichten. Einerseits tummeln sich dort viele Keime, andererseits löst die hohe Feuchtigkeit eventuell die entstandene Kruste – sie könnte früher abfallen, als gut ist. Auch der hohe Chlorgehalt ist Gift für das Tattoo.
5. Nicht sofort wieder zum Sport gehen. Der Körper hat schließlich eine Verletzung zu bekämpfen und braucht seine Energie dafür. Wer nun hartes Training betreibt, verlangsamt deshalb seine Wundheilung. Außerdem kann das Schwitzen wiederum die Haut aufweichen.
6. Auf Alkohol verzichten. Das verdünnt nämlich unser Blut und verhindert eine vernünftige Verheilung der Wunde. Stattdessen bitte zu ganz viel Wasser greifen!
7. Auf Sonnenbäder und Solarium verzichten. Die Haut braucht unbedingt einen ausreichenden Lichtschutzfaktor und sollte am besten komplett von der Sonne ferngehalten werden. Schon kleine Mengen an UV-Strahlung können der Haut schaden.
Achtung: Hat sich das Tattoo entzündet, ist es rot oder geschwollen, unbedingt zum Arzt gehen! Es könnte sein, dass Antibiotika benötigt wird.
