Die Zauberzahl: GLYX-Wert
Die „gute“ von der „schlechten“ Kohlenhydrat-Nahrung zu unterscheiden, ist biochemisch kompliziert, für uns aber ganz leicht. Denn jetzt gibt’s Tabellen mit dem „glykämischen Index“ der meisten Lebensmittel. Das ist eine Zahl, die – vereinfacht gesagt – für Zucker- und Stärke-Anteil steht. Ein niedriger GLYX-Faktor bedeutet: da sind relativ wenig schnell verdauliche Kohlenhydrate drin. Ein hoher Wert besagt: Vorsicht, Zucker und Stärke aus diesen Lebensmitteln verursachen einen Express-Transport zu den Fettdepots. Traubenzucker hat den GLYX-Wert von 100. Das angebliche Teufelszeug der meisten Diäten, etwa Butterkäse oder Schweinerippchen haben den Faktor Null, denn sie enthalten Eiweiß und Fett statt Kohlenhydraten. Tatsächlich kann man von den GLYX-Nullen nach Lust und Laune essen und setzt dabei kein Fett an, sofern man sie nicht mit Zucker- oder Stärkebomben
kombiniert. Käse z.B. ist okay, aber nicht auf Weißbrot. Schnitzel? Genehmigt, aber keinesfalls paniert oder in Mehlsoße. Nach neuesten Forschungen von Wisssenschaftlern der Universität Indiana liegt der Fettanteil, den der Körper aufnimmt, bis zu 60 Prozent höher, wenn man gleichzeitig Zucker oder Stärke isst.
Der Irrtum: mager macht nicht fett
Warum man nicht früher darauf gekommen ist? Ganz einfach: Jahrelang konzentrierten sich Ernährungsforscher auf die scheinbar simpelste Lösung von Figurproblemen: Finger weg vom Fett, denn wenn nur Magerkost auf dem Teller liegt, kriegt der Körper auch keinen Nachschub für seine Fettzellen. Das stimmt natürlich, nur hat die selbst auferlegte Hungersnot unerwünschte Nebenwirkungen, z. B. die unbändige Lust auf Verbotenes. Der Körper wehrt sich nämlich mit allen Kräften gegen die Sparmaßnahmen. „Mindestens 80 bis 90 Prozent der Leute, die eine
Diät machen, erreichen über kurz oder lang wieder ihr Ausgangsgewicht“, hat Physiologe Hans Hauner vom Deutschen Diabetes-Forschungsinstitut in Düssseldorf festgestellt. „Dieses deprimierende Ergebnis von Langzeitstudien ist nicht allein Resultat mangelnder Motivation und Ausdauer, sondern vor allem der Tendenz unseres Körpers, die Fettzellen immer wieder aufzufüllen.“ Und mehr noch: Weil der Energieverbrauch während der knappen Phase gedrosselt und nur sehr langsam wieder hochgefahren wird, bekommt der Körper vor allem in der ersten Zeit nach einer Diät viel mehr, als er verwerten kann. Ergebnis: der Jo-Jo-Effekt: Erst nimmt man ab, dann ratz-fatz wieder zu. Und die
Jeans spannen in Rekordzeit noch mehr als zuvor.
Dolce Vita ohne Hungern – in der zuckerfreien Zone
Das Geniale an der GLYX-Methode: Sie ist keine Diät. Denn um Ihre Traumfigur zu halten oder zu bekommen, dürfen Sie ja essen, so viel Sie wollen – wenn Sie nur möglichst alles weglassen, was einen hohen GLYX-Wert hat. Achtung: Zu den No-Gos gehören auch die meisten Fertigprodukte, weil sie mit Zucker konserviert werden – Ketchup beispielsweise. Erlaubt dagegen sind Fleisch und Fisch bis zum Abwinken und sogar Schokolade, wenn sie zu 70 Prozent aus Kakao besteht. Was Sie nicht erwarten können: dass Sie nächste Woche schon fünf Kilo leichter sind. Bis zum Start der Bikini-Saison schaffen Sie’s aber garantiert.