Sensible Haut richtig erkennen und pflegen

Sensible Haut richtig erkennen und pflegen

Fast jede Frau behauptet, sensible Haut zu haben. Aber woran erkennt man sie wirklich – und was muss man beachten? Wir haben drei Expertinnen die wichtigsten Fragen gestellt. Die besten Produkte für "Mimosen" finden Sie in unserer Galerie.

frau-haut-creme© iStockphoto/Thinkstock
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THEMA BIOKOSMETIK: SIND NATÜRLICHE INHALTSSTOFFE BESSER FÜR EMPFINDLICHE HAUTTYPEN?

„Kommt drauf an: Pflanzliche Öle und Pflanzenauszüge enthalten oft naturbedingt Rückstände, die Allergien auslösen können – das Gleiche gilt für ätherische Öle.“ Katrin Hauser, Leitung medizinische Information bei Pierre Fabre Dermo-Kosmetik GmbH

WIE KANN ICH MEINE HAUT AM BESTEN SCHÜTZEN?

„Bei empfindlicher Haut ist die schützende Barrierefunktion gestört. Wenn es gelingt, diese wichtige Funktion wiederherzustellen, vermindert sich auch die Empfindlichkeit der Haut. Das heißt speziell im Sommer: am besten einer Überhitzung vorbeugen, indem man direkte Sonneneinstrahlung vermeidet. Die Dauer der Sonneneinwirkung sollte generell begrenzt sein. Außerdem empfiehlt es sich, eine spezielle Pflege zu verwenden, welche die Barriereschicht der Haut schützt und die Balance zwischen Feuchtigkeit und Lipidgehalt aufrechterhält.“ Dr. Irene Rosengarten, Ärztin und wissenschaftliche Leiterin bei La Roche-Posay

WODURCH ZEICHNET SICH SENSIBLE HAUT KONKRET AUS?

„Die Merkmale von sensibler Haut können sehr unterschiedlich ausfallen. Empfindliche Haut reagiert – im Vergleich zu anderen Hauttypen – häufig schon auf relativ kleine Reize. Das bedeutet, es treten oft deutlich schneller Hautreaktionen wie zum Beispiel Rötungen auf. Das wird durch umweltbedingte Stressfaktoren wie extreme Kälte oder trockene Heizungsluft verursacht oder durch falsche Pflege: Das kann eine zu scharfe Reinigung oder die Verwendung von Pflegeprodukten für den falschen Hauttyp sein. Neben Rötungen können auch extreme Trockenheit oder Unreinheiten eine Reaktion von sensibler Haut sein.“ Dr. Gesa Muhr, Forschung und Entwicklung bei Nivea

WELCHE INHALTSSTOFFE MEIDET MAN BESSER?

„Allgemein sollten Produkte für empfindliche Haut möglichst wenig Inhaltsstoffe enthalten, um das Irritationspotenzial zu minimieren. Besonders Duftstoffe sind ein häufiger Auslöser für Hautreizungen. Hautberuhigende Inhaltsstoffe wie etwa Thermalwasser sind wiederum zu empfehlen – und Produkte mit der Bezeichnung ,hypoallergen‘.“ Dr. Irene Rosengarten

WAS SOLLTE ICH BEIM KAUF VON KOSMETIKPRODUKTEN BEACHTEN?

„Auf alkoholhaltige Kosmetika sollte besser verzichtet werden – auch auf wasserfeste Mascara, da hierfür zum Abschminken meist ölhaltige Reinigungsmittel verwendet werden müssen. Alte und abgelaufene Kosmetikartikel unbedingt rechtzeitig entsorgen. Und: Einen guten Sonnenschutz verwenden." Dr. Gesa Muhr

BEKOMMT MAN MIT EINER EMPFINDLICHEN HAUT EIGENTLICH AUCH SOFORT EINE ALLERGIE?

„Personen mit einer allergischen Kontaktdermatitis – dann reagiert man zum Beispiel allergisch auf Metalle wie Nickel oder auf bestimmte Konservierungsstoffe – gehören in der Regel zu dem Personenkreis mit empfindlicher Haut. Das bedeutet aber nicht im Umkehrschluss, dass Menschen mit einer empfindlichen Haut automatisch allergiegefährdet sind.“ Dr. Gesa Muhr

WAS IST NUN GENAU DER UNTERSCHIED ZWISCHEN EMPFINDLICHER UND GEREIZTER HAUT?

„Als empfindliche Haut wird ein Hauttyp beschrieben, der generell leicht zu Irritationen neigt und zum Beispiel besonders auf Reize wie UV-Licht reagiert. Gereizte Haut hingegen beschreibt einen akuten, meist eher kurzfristigen Zustand wie etwa einen Sonnenbrand.“ Dr. Gesa Muhr

WOHER KOMMT’S EIGENTLICH: SIND DIE GENE SCHULD?

„Um ehrlich zu sein: Leider können aktuelle Studienergebnisse keine klaren Antworten liefern, in welchem Zusammenhang die sensible Haut zum Erbgut steht.“ Dr. Irene Rosengarten

WIE ERNÄHRE ICH MICH AM BESTEN?

„Einseitige Ernährung, Umweltgifte und ein stressiger Lebensstil wirken sich besonders negativ auf sensible Haut aus. Beim Essen sollten Sie folgende Tipps beachten: Ausreichend Wasser trinken. Auf Kaffee und schwarzen Tee verzichten. Und besonders wichtig: Vermeiden Sie scharfe und würzige Speisen. Alkohol sollte gar nicht oder nur in Maßen genossen werden. Und für alle Raucher gilt: Schluss mit dem Paffen.“ Dr. Irene Rosengarten

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