Haare selber färben – die besten Tipps

Haare selber färben – die besten Tipps

Irgendwie sind die Haare langweilig und eine Veränderung muss her? Dann wäre ein Farbwechsel jetzt genau das Richtige! Dafür müssen wir aber nicht auf einen Termin beim Friseur warten – Wir haben die besten Tipps und Tricks für das Haare selber färben zusammengestellt.

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Inhalt

✂ 1. Die richtige Farbe auswählen

✂ 2. Langzeitvorbereitung für Haare selber färben

✂ 3. Das brauchen wir alles zum Haare selber Färben

✂ 4. Nun kann es (fast) losgehen

✂ 5. Pflege danach

✂ Expertentipp

1. Die richtige Farbe auswählen

Wir haben Lust auf blond! Bevor wir uns jedoch ans Colorieren machen, sollten wir aber klären, welche Haarfarbe wir genau haben. Denn fast jede Frau schätzt ihre eigene Haarpracht dunkler ein als sie ist, wodurch die Einwirkzeit nicht richtig bemessen wird. Deshalb ist es ratsam, bevor wir die Haare selber färben, den eigenen Farbton der Haare mit den Abbildungen auf den Färbepackungen zu vergleichen.

Tipp: Anstatt zu grübeln, wie genau „Mahagoni Satin“ aussehen könnte, sollten wir nach den Nummern auf der Verpackung schauen. Anhand der Nummern können wir uns einfacher orientieren: Die erste Zahl gibt die Helligkeitsstufe an: 10 ist sehr hell, 1 ist schwarz. Die zweite Ziffer gibt Aufschluss über die Nuance: 0 = Natur, 1 = Asch, 2 = Irisé/Violett, 3 = Gold, 4 = Kupfer, 5 = Mahagoni, 6 = Rot, 7 = Kühl, 8 = Mocha.

Frau mit gefärbten Haaren© JALAG Syndication
Natürlicher Look: So sehen Ihre Haare trotz Coloration natürlich aus.

2. Langzeitvorbereitung für Haare selber färben

Jede Färbung strapaziert unser Haar, deshalb sollten wir unsere Mähne optimal auf das Haare selber Färben vorbereiten.

  • Etwa vier Wochen vor der Coloration sollten unsere Spitzen unbedingt geschnitten werden.
  • Mindestens vier Wochen bevor wir die Haare selber färben sollten wir Aufbaukuren verwenden. Diese sorgen für die Stärkung der Haarstruktur und nur auf gesundem Haar wirkt die Färbung gleichmäßig.
  • Direkt vor dem Haare selber Färben müssen sie mit einem tiefenreinigenden Shampoo gewaschen werden, nur so können eventuelle Rückstände von Stylingprodukten restlos entfernt werden.

Stopp! Nicht selber färben, wenn...

  • Bei extremen Farbwechseln ist es ratsam, einen Friseur aufzusuchen. Denn ohne genaues Wissen über die Haarstruktur und die chemischen Prozesse, die beim Färben ablaufen, entspricht die neue Haarfarbe eventuell nicht dem gewünschten Ergebnis.
  • Halten wir die Einwirkzeit nicht korrekt ein, wird entweder das Haar geschädigt oder nicht der richtige Farbton erreicht. Für das selber Haare färben zu Hause also lieber nur ein bis zwei Nuancen heller oder dunkler wählen.
  • Vorsicht bei Allergien! Kommen diese vor, macht es Sinn, die Farbe einen Tag vorher auf der Haut zu testen. Es gibt auch Produkte ohne Ammoniak, die die empfindliche Kopfhaut schonen. Tipp: Benutzt im Ansatz ein Wattepad zum Auftragen, statt die Farbe einzumassieren.
  • Vorsicht gilt ebenfalls bei natürlichen Färbemitteln. Pflanzenfarben wie Henna oder Extrakte aus Walnussschalen colorieren das Haar auf eine andere Wirkungsweise als chemische Mittel. Ist die Haarpracht einmal mit einer Naturfarbe behandelt worden, gibt es kein Zurück: Auf keinen Fall darf das Haar danach mit chemischen Mitteln übergefärbt werden, denn das Ergebnis ist unberechenbar. Bei einer Blondierung ist das Risiko für einen Grünstich sehr hoch. Erst wenn die Hennafarbe herausgewachsen ist, dürfen die Haare wieder chemisch gefärbt werden.

3. Das brauchen wir alles zum Haare selber Färben

Auch wenn wir es kaum erwarten können, die neue Haarfarbe zu sehen, sollten wir geduldig bleiben. „Nur 20 Minuten Einwirkzeit“ heißt nicht, dass das Haare selber färben nur ein paar Minuten dauert. Vor dem Anmischen der Farbe sollten alle Utensilien schon griffbereit liegen.

  • Handschuhe: damit die Farbe in den Haaren bleibt und nicht unsere Finger mitcoloriert
  • Färbepinsel: der das Auftragen erleichtert.
  • Kleine Schüssel: für die Färbeflüssigkeit
  • Stilkamm: zum Abtrennen der Strähnen
  • Küchenwecker: damit die Haare nicht doch drei Nuancen heller werden
  • Alte Klamotten und ein altes Handtuch: für die Farbe, die nicht auf den Haaren landet
  • Haarklammern aus Plastik: da Metallklammern mit dem Färbemittel oxidieren und unsere Haare dadurch abbrechen können

4. Nun kann es (fast) losgehen

Alle Sachen stehen bereit und nichts wie los? Einen Moment noch! Vorher sollten wir die Anleitung ganz genau studieren. Auch wenn wir schon erfahren in Sachen Haare selber färben haben und immer dieselbe Coloration verwenden: Es darf kein Schritt vergessen werden und die Hersteller ändern gelegentlich die Zusammensetzung, sodass die Einwirkzeit kürzer oder länger wird.

Wenn die Vorbereitung abgeschlossen ist, alle Utensilien griffbereit liegen und wir die Anleitung genau gelesen haben, kann’s losgehen. Für den Fall, dass unsere Haarpracht eher zu der längeren Sorte gehört, sollten wir jedoch noch eines bedenken: Möchten wir panisch mit zur Hälfte eingekleisterten, in ein Handtuch gewickelten Haaren in die Drogerie stürmen, weil die Farbe doch nicht gereicht hat? Nein. Also wandern am besten gleich zwei Päckchen der Coloration in unseren Einkaufskorb. Das ist immer noch günstiger, als danach zum Friseur zu gehen, der das Unheil beseitigen soll. Bereits am Anfang sollten beide Packungen angemischt werden, damit die Einwirkzeit gleichmäßig bleibt. Und dann sofort die Paste auftragen.

Was tun bei grauem Haaransatz?

Zeigen sich am Ansatz bereits graue Haare? Dann sollte nicht das komplette Haar gleichmäßig eingefärbt werden, denn so könnten unsere Längen am Ende eine andere Farbgebung aufweisen als unser Haaransatz. Deshalb sollten wir vor dem Colorieren in alle Partien, die noch nicht ergraut sind, etwas Haarspülung einmassieren. Das Färbemittel sollte danach lediglich am Ansatz aufgetragen werden. Erst in den letzten zwölf Minuten der Einwirkzeit kommt die Farbe auch in Ihre Längen.

 

5. Pflege danach

Es hat alles geklappt, die neue Farbe sieht super aus und wir sind mehr als zufrieden? Super! Damit das so bleibt, verhelfen uns ein paar einfache Tricks zu lang anhaltendem Farbglanz. Werden die Haare nur mit lauwarmem statt heißem Wasser gewaschen, trocknen sie nicht so leicht aus. Zwischendurch können wir nach dem Waschen ins feuchte Haar eine Mischung aus kaltem Wasser und Zitronensaft einmassieren, um der Farbe Frische zu verleihen. Als Schutz vor ausbleichendem UV-Licht kann man eine spezielle Pflege für getöntes und gefärbtes Haar benutzen. Die Farbpigmente bleiben so länger erhalten und die Pflege versorgt unsere Mähne zudem mit Glanz.

Mit diesen Tipps und Tricks kann nichts mehr schief gehen und unserer neuen Haarfarbe steht nichts mehr im Wege. Auf die Plätze, Haare selber färben, los!

Weitere Tipps für gefärbte Haare

© L’Oréal Paris / Eren Bektas
Eren Bektas: National Hair Artist von L’Oréal Paris:

Eren Bektas, National Hair Artist von L’Oréal Paris gibt 6 Tipps und Tricks zum Haare selber Färben:

  1. Gibt es eine Technik mit kleinem Aufwand und großem Effekt?
    „Ja, definitiv der Ombré-Look! Hier werden zwar ,nur‘ die Spitzen gefärbt, aber dafür gibt’s einen megaschnellen Wow-Effekt. Toll ist auch, dass das restliche Haar nicht so sehr beansprucht wird."
  2. Wie pflege ich gefärbtes Haar am besten?
    „Damit die Koloration lange hält, sollten Farbschutz-Produkte verwendet werden. Die sorgen dafür, dass die Pigmente nicht so leicht ausgespült werden.“
  3. Wie sieht das perfekte Blond aus?
    „Es darf auf keinen Fall einen Gelbstich haben. Perfekt sind Nuancen, die zum Hauttyp passen, also entweder mit einem Perlmutt-Schimmer oder Honig-Gold-Ton.“
  4. Was sollten wir beim Haare selber Färben niemals tun?
    „Die Farbe nicht zu lange einwirken lassen, sonst wirkt es zu unnatürlich! Für einen schönen Verlauf sollte man immer zuerst die Ansätze färben – die Längen werden dann in den letzten zehn bis 15 Minuten behandelt."
  5. Wie finde ich meinen idealen Farbton?
    „Grundsätzlich gilt: Man sollte vom eigenen Naturton, z. B. der Augenbrauenfarbe, ausgehen und kann dann zwei bis drei Nuancen heller oder dunkler färben. Alles andere sieht künstlich aus.“
  6. Wie frische ich die Farbe auf?
    „Wer keine Komplett-Koloration braucht, kann auch eine Schaumtönung verwenden. Durch die Textur lässt sich die Tönung kleckerfrei auftragen.“
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