
Wie funktioniert die Kalender-Methode?
Bei der Knaus-Ogino-Methode, vereinfacht die Kalender-Methode genannt, handelt es sich um eine Verhütungsmethode, bei der praktisch nach dem Zykluskalender der Frau verhütet wird. Diese Methode richtet sich aber nur an Frauen, die einen regelmäßigen Zyklus vorweisen können. So sollte der Zyklus einer Frau in der Regel 28 Tage betragen. Somit wäre der Eisprung zwischen dem vierzehnten und dem fünfzehnten Zyklustag. Ein Zyklus beginnt immer mit dem ersten Tag der Periode. Da aber nicht jede Frau einen Zyklus von 28 Tagen hat, muss dieses genau mit einberechnet werden.
Bevor mit dieser Methode gestartet wird, muss mindestens ein Jahr lang der Zyklus in einem Zykluskalender festgehalten werden. Anhand dieses Kalenders kann in etwa der Zyklus der Frau festgestellt werden. Dieses geschieht durch eine einfache Rechnung. Von den letzten zwölf Monaten, in denen die Frau ihren Zyklus notiert hat, sucht sie sich den kürzesten heraus. Ist der kürzeste zum Beispiel 26 Tage, so werden von den 26 Tagen 18 Tage abgezogen. Das ergibt die Zahl sechs. Zusätzlich wird noch der längste Zyklus herausgesucht. Beträgt dieser beispielsweise 32 Tage, so werden von den 32 Tagen 11 Tage abgezogen, verbleiben 21. Aus diesen Ergebnissen ergibt sich die fruchtbare Phase der Frau. Das heißt demnach, dass die Frau in der Zeit zwischen dem 6. und dem 21. Zyklustag ihre fruchtbare Phase hat.
Wie sicher ist diese Methode?
Die Sicherheit dieser Methode wird stark in Frage gestellt. Zur alleinigen Verhütung ist diese nicht empfehlenswert. Der Pearl-Index der Knaus-Ogino-Methode beträgt neun bis 30. Das ist ein enormer Index. Wer also nicht schwanger werden möchte, sollte nicht auf ein Kondom verzichten. Viele Faktoren können zudem die Kalender-Methode verfälschen und beeinflussen. Hierzu zählen vor allem ein unregelmäßiger Zyklus, Zyklusstörungen sowie Krankheiten.
Welche Vor- und Nachteile kann die Kalender-Methode mit sich bringen?
Wer generell keinen Kinderwunsch hat, der sollte besser ganz auf diese Methode verzichten. Zum einen kann diese Methode die Sexualität der Paare immens stören. Das liegt daran, dass in gewissem Zeitraum der sexuelle Kontakt entweder gar nicht stattfinden darf oder nur mit einem Kondom ausgeübt werden kann. Die sexuelle Enthaltsamkeit ist für viele Paare allerdings sehr schwierig. Zumal die Frau, gerade um den Eisprung herum, besonders erregbar ist. Es ist also wichtig, dass sich beide Partner darüber im Klaren sind, welche Vor- oder Nachteile diese Verhütungsmethode mit sich bringt.
Aber es gibt natürlich nicht nur Nachteile. Einige Vorteile zeigt diese Methode selbstverständlich auch. Die Kalendermethode gehört zu den hormonfreien Verhütungsmethoden, das heißt, dem Körper werden keinerlei zusätzliche Hormone zugeführt. Die Frau lernt anhand des Zykluskalenders ihren eigenen Zyklus besser kennen. Es sind keinerlei Nebenwirkungen zu erwarten und ebenso keine Kosten.
Was kann den Zyklus einer Frau beeinflussen?
Viele Faktoren sind möglich, die den Zyklus einer Frau insoweit beeinflussen können, dass sich der Eisprung verschiebt oder gar ganz ausbleibt. Darunter zählt zum Beispiel Stress durch einen Ortswechsel, eine Reise in ein anderes Land, Zeitverschiebungen, eine Krankheit sowie die Psyche. Ist der Zyklus einmal durcheinander geraten, stimmen die Daten nicht mehr überein. Gegebenenfalls muss dann der Zyklus neu bestimmt werden. Hormonschwankungen während der Pubertät oder der Wechseljahre sind ebenfalls Auslöser für einen unregelmäßigen Zyklus. In diesem Fall sollte auf die Kalender-Methode generell verzichtet werden. Da die Methode ohnehin schon nicht sicher zur Verhütung ist, sollte hier über eine andere, zusätzliche Art der Verhütung nachgedacht werden. Die Kalender-Methode eignet sich für Paare, die einen bestehenden Kinderwunsch haben sicherlich hervorragend. Fazit jedoch ist, dass diese Methode sicher nicht der natürlichen Empfängnisverhütung dient. Frauen die dennoch natürlich verhüten möchten, sollten auf ein Kondom zurück greifen oder sich überlegen, ein Diaphragma zu benutzen. Wer nur auf reine hormoneller Verhütung verzichten möchte, der kann auch die Kupferspirale wählen. Diese ist frei von Hormonen und ist eine der sichersten Verhütungsmethoden auf dem Markt.