
Was sind Intiminfektionen?
Die wohl bekanntesten Intiminfektionen, die durch Geschlechtsverkehr übertragen werden, sind HIV, Syphilis und das Herpes-genitalis Virus. Diese Infektionskrankheiten sind aber längst nicht die häufigsten. Die wohl häufigste Infektion im Intimbereich ist die bakterielle Infektion und der Scheidenpilz. Der Scheidenpilz wird durch den Hefepilz Candida albicans ausgelöst. Der Pilz kann ebenfalls durch Geschlechtsverkehr verbreitet werden. Deshalb sollten Erkrankte auch nur mit einem Kondom den Geschlechtsakt ausüben oder für die Zeit der Behandlung ganz darauf verzichten.
In der Regel ist der PH-Wert sauer. Das bedeutet der PH-Wert der Scheide liegt bei vier bis fünf. Sollte sich der PH-Wert verändern und ins neutrale ausweichen, kann von einer Pilzinfektion im Intimbereich ausgegangen werden. Die Ansteckung kann ebenso über gemeinsam benutzte Handtücher oder auch über die Toilette erfolgen.
Wie kann dem vorgebeugt werden? Welche Symptome gibt es?
Bei einer Scheideninfektion, die durch den Scheidenpilz verursacht wird, kommt es zu einem Brennen und starkem Juckreiz, sowie Rötungen und klümpchenförmigem weißen Ausfluss. Bei einer bakteriellen Infektion hingegen bleiben die Symptome meistens aus. Erst der dünnflüssige Ausfluss sowie der fischähnliche Geruch, deuten auf einen Infekt hin. Pilze lieben das warme, feuchte Scheidenmilieu. Deshalb ist es wichtig, dem Pilz nicht die Möglichkeit des Vermehrens zu geben.
Damit sich diese Infektion nicht erst bildet, sollten zu enge Slips und zu enge Kleidung grundsätzlich gemieden werden. Zudem könnt ihr der Intiminfektion vorbeugen, in dem ihr mit einem Kondom verhütet. Ebenfalls wird empfohlen die Scheidenflora immer im Gleichgewicht zu halten. Es sollte keine übertriebene Intimpflege stattfinden. Keine Waschlotionen mit Parfüm oder Silikonen sollten benutzt werden. Bei einer Intimwaschlotion solltet ihr darauf achten, dass diese einen pH-Wert von vier bis fünf nicht überschreitet. Die Intimpflege sollte bestenfalls täglich mit warmen Wasser vorgenommen werden. Nur einmal pro Woche darf ein Intimwaschgel benutzt werden. So erreicht ihr, dass der PH-Wert nicht aus dem Gleichgewicht gerät.
Wie wird eine Intiminfektion behandelt?
Der Gynäkologe wird zuerst einmal einen Abstrich vornehmen und dieses mikroskopisch untersuchen. Stellt er eine Intiminfektion fest, so wird er ein Mittel dagegen verschreiben. Dieses kann eine Vaginaltablette oder Vaginalzäpfchen, sowie eine Vaginal Creme sein. Die Vaginaltabletten enthalten meistens ein Antibiotikum und je nach Erkrankung gibt es ein bis zwei oder sogar fünf bis sieben Tage Vaginaltabletten. Zu den Vaginaltabletten gibt es fast immer eine Creme, die nach Einführen der Tablette in die Scheide, außerhalb der Scheide angebracht wird. Diese hemmt den Juckreiz und lindert das brennende Gefühl. Auch die Rötungen werden gemildert.
Scheidenpilze oder Intiminfektionen entstehen oftmals durch ein geschwächtes Immunsystem. Sogar eine Blasenentzündung kann zu einer Scheideninfektion führen. Der Intimbereich ist anfällig für Infektionen, deshalb sollte immer darauf geachtet werden, dass sich diese erst gar nicht bilden. Hat eine Frau ein Mal eine Infektion im Intimbereich erlitten, kommt diese häufig immer wieder zurück.
Auch der Mann kann an einer Intiminfektion erkranken. Durch den Geschlechtsverkehr werden die Viren, Pilze oder Bakterien übertragen. Bei einem Mann wären dann die Symptome an der Eichel und der Vorhaut.
Bei Frauen erhöht sich das Risiko an einer Infektionskrankheit zu erkranken, während sie Ihre Periode haben, in den Wechseljahren, bei Stress oder psychischen Problemen sowie bei der Einnahme der Anti-Baby-Pille und während der Schwangerschaft. Erkrankt eine Schwangere an dem Herpes-genitalis Virus, kann das erhebliche gesundheitliche Risiken für das Ungeborenen bedeuten. Deshalb sollten Schwangere sich besonders gut vorsehen. Wer auf Nummer sicher gehen will, der sollte lieber bei jedem Kontakt mit einem anderen Partner ein Kondom zur Sicherheit benutzen.