Körpersprache richtig deuten: So geht´s

Körpersprache richtig deuten – So geht´s

Wir verraten euch, wie ihr die Körpersprache eures Gegenübers richtig lesen könnt.

Paar schmollt nach Streit© Julia Milberger, iStock/Thinkstock
Paar schmollt nach Streit

Was ist Körpersprache?

Jedes Lebewesen drückt sich mit Körpersprache aus. Dies geschieht oftmals unbewusst und kann nicht so einfach kontrolliert werden. Mit gesprochenen Wörtern kann das Gegenüber leicht getäuscht werden, aber die Körpersprache kann die Lüge entlarven. Daher ist es sinnvoll sich mit dem Thema Körpersprache zu beschäftigen.

Die Bedeutung einzelner Körpergesten

Wer sich ständig an die Nase fasst, signalisiert seinem Gegenüber Anzeichen von Stress. Dies ist also nicht gerade eine positive Geste, wenn ihr euch beispielsweise in einem Vorstellungsgespräch befindet. Gerade in schwierigen Situationen ist es gar nicht so einfach, seine Körpersprache zu kontrollieren. Der Körper spricht von ganz alleine.
Wenn eine Frau während des Gesprächs dauernd ihre Haare nach hinten streicht, ist dies schon ein sehr offenes Flirtsignal. Aber auch dies geschieht meistens unbewusst.
Wer sein Gegenüber mit verschränkten Armen gegenübertritt und dann noch Blickkontakt vermeidet, nimmt sehr eindeutig eine Abwehrhaltung ein. Diese geschlossene Haltung sagt deutlich aus, dass man nicht auf einer Wellenlänge liegt.
Während eines Gespräches den anderen anzuschauen, hat nicht nur mit Höflichkeit zu tun. Wenn mein Gegenüber mit mir redet, mich aber nicht anschaut sollte ich misstrauisch werden. Entweder möchte er mir bei dem, was er sagt, nicht in die Augen blicken, ist bei Unwahrheiten oft der Fall, oder aber er hat in Wirklichkeit gar kein Interesse mit mir zu reden. Allerdings kann ein zu intensiver Blickkontakt auch bedrohlich wirken. Wer den anderen länger als 3 Sekunden am Stück anstarrt, wirkt nicht mehr freundlich und interessiert. Man kennt das auch bei Tieren. Bei Hundebegegnungen ist das Anstarren ein deutliches Signal zum Angriff.
Wenn euer Gegenüber eure Körperhaltung spiegelt, deutet dies auf Sympathie und Übereinstimmung hin. Unbewusst werden so Gemeinsamkeiten signalisiert.
Lächeln kann viel bedeuten. Normalerweise ist es eine positive Eigenschaft – man freut sich, den anderen zu sehen oder man hört etwas Positives. Schon hat man ein Lächeln im Gesicht. Es gibt aber auch das unehrliche Lächeln – dies ist schnell entlarvt weil es nicht die Augen erreicht. Lächeln kann natürlich auch eine Geste sein, die Unsicherheit verrät.
Wer seinen Mitmenschen in die Augen schaut kann hier vieles erkennen. Die Augen sind der Spiegel der Seele und das drücken die Pupillen aus. Der Mensch hat hierauf keinen bewussten Einfluss. Die Pupillen sind je nach Lichtverhältnissen mal klein oder groß. Bei großer Helligkeit wird die Pupille enger, bei Dunkelheit weiter. Aber auch emotionale Faktoren verändern die Augenpupillen. Bei Angst erweitern sich die Pupillen, der Mensch nimmt dann mehr von seiner Umwelt nah. Aber auch wenn dem Gesprächspartner die volle Aufmerksamkeit entgegen gebracht wird sind die Pupillen weit. Bei Ekel und Wut hingegen ziehen sich die Pupillen zusammen.

Ist Körpersprache immer gleich?

Man muss Körpersprache in seiner Gesamtheit sehen. Wer sich während des Gesprächs an die Nase fasst, kann Stress haben, es könnte aber auch sein, das einfach die Nase juckt. Daher ist es immer sinnvoll das Gesamtbild des Menschen zu sehen. Körpersprache besteht ja nicht nur aus einzelnen Gesten, sondern der ganze Mensch spricht mit seinem Körper. Daher könnte es natürlich gefährlich sein, jemanden der Lüge zu bezichtigen, der einen während des Gesprächs nicht anschaut. Vielleicht ist derjenige auch einfach nur unsicher. Man sollt die Körpersprache also nie als alleiniges Indiz betrachten. Sicher muss man auch bedenken, dass es Menschen gibt, die Körpersprache sehr bewusst einsetzen. Sie haben sich viel mit diesem Thema beschäftigt und wissen wie man selbstsicher und positiv auftritt. Diese Körperbeherrschung wird bei Führungskräften oder auch bei Politikern regelrecht gelernt. Da gibt es kaum noch Gesten, die spontan sind. Daher muss jeder darauf achten, dass es beim Deuten der Körpersprache nicht zu Fehleinschätzungen kommt.

Kann jeder Körpersprache sinnvoll einsetzen?

Jeder kann Körpersprache bis zu einem gewissen Grad, erlernen. Die Kunst besteht darin, es nicht erlernt aussehen zu lassen. Denkt nur an das unechte Lächeln, das manche Menschen zeigen, meistens wird es sofort erkannt und richtig gedeutet. So ist es natürlich auch mit anderen Gesten, die man bewusst macht. Wer beispielsweise krampfhaft versucht, sein Gegenüber zu spiegeln, um ihm zu zeigen wieviel Gemeinsamkeiten man doch hat, muss aufpassen nicht zwanghaft zu wirken.
Sicher kann es manchmal helfen, bewusst Gesten auszuführen, von denen man die Wirkung auf andere kennt. Um hitzige Diskussionen nicht eskalieren zu lassen, kann es hilfreich sein beschwichtigend die Hände mit den Handrücken nach oben, einige Zentimeter nach unten zu drücken. Dies sagt dem Gegen ja ganz unmissverständlich dass sich nun mal alle wieder beruhigen sollten. Das ist sinnvolles Einsetzen von Körpersprache.
Wer allerdings anderen eine dicke Lüge auftischen möchte und den anderen dann bewusst in die Augen schaut, um nicht entlarvt zu werden, wird in den meisten Fällen scheitern. Der Körper sendet so viele verschiedene Gesten und Signale aus, die den Lügner über kurz oder lang entlarven werden.

Fazit

Jeder sollte die Grundzüge der Körpersprache kennen. Meistens braucht man dafür aber nicht groß lernen, man deutet die Gesten des Gegenübers instinktiv richtig. Bewusst machen sollte man sich aber das nicht jede Geste einzeln zu deuten ist, man muss immer das ganze Bild sehen um eine Person oder Situation richtig beurteilen zu können.

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