
Immer wieder feiern Frisuren ihr Trend-Comeback. So haben wir dir hier schon von drei Retro-Frisuren erzählt, die wieder in sind oder von zeitlosen Frisuren, die auch in zehn Jahren noch modern sein werden.
Doch in dieser Saison kommt wohl die älteste Frisur wieder auf unser Radar, denn der Pagenschnitt wurde bereits in den 20er-Jahren getragen. Doch keine Angst, die neue Version des Klassikers ist alles andere als altbacken. Wir verraten dir, was es mit dem Retro-Comeback auf sich hat.
Was macht den Damen Pagenschnitt aus?
Der Pagenschnitt zeichnet sich durch seine klare, gerade geschnittene Form aus. Der Kurzhaarschnitt besitzt traditionell Kinnlänge, bei der alle Haare auf einer geraden Linie enden. Typisch ist zudem ein gerader, kurzer Pony.
Der Pagenschnitt für Damen hat historisch eine besondere Bedeutung: Denn in den 20er-Jahren galt der Pagenschnitt als Zeichen der Emanzipation, mit seiner kurz geschnittenen Optik sollte er sich nämlich vom traditionellen Frauenbild abgrenzen.
Dabei ist es auch nicht das erste Revival, das die Frisur nun mit erlebt. Bereits in den 70ern erfreute sich der Pagenschnitt großer Beliebtheit, denn keine Geringere als Ikone Anna Wintour hat diese Frisur zu ihrem Markenzeichen gemacht.
Was ist der Unterschied zwischen einem Bob und einem Pagenschnitt?
Beide Haarschnitte ähneln sich sehr. Das liegt daran, dass der Pagenschnitt eine bestimmte Form des Bobs ist. Die Spezifizierung liegt in der Linienführung und dem Schnitt der Nackenpartie.
Ein Bob ist ein sehr vielseitiger Schnitt, der in verschiedenen Längen (vom Kinn bis zum Schlüsselbein und sogar kürzer) getragen werden kann. Typischerweise ist er hinten kürzer oder gleich lang wie vorne. Die Konturen können gerade, gestuft oder asymmetrisch sein. Der Nackenbereich ist oft freier oder zumindest kürzer geschnitten.
Der Pagenschnitt ist eine Form des Bobs. Es handelt sich um einen klassischer, eher strenger Schnitt, der sich durch eine gleichmäßige Länge rund um den Kopf auszeichnet. Das bedeutet, die Haare sind im Nackenbereich nicht kürzer geschnitten, sondern fallen in der Regel bis zum Kinn oder etwas darüber hinaus und bilden eine klare, gerade oder leicht abgerundete Linie. Oftmals wird ein Pagenschnitt mit einem geraden Pony kombiniert, was den klassischen Look noch verstärkt.

Wem steht ein Pagenschnitt?
Ein Pagenschnitt kann verschiedenen Gesichtstypen schmeicheln, aber es gibt ein paar Aspekte zu beachten:
- Ovales Gesicht: Menschen mit ovalen Gesichtern haben Glück, denn ihnen steht in der Regel jede Frisur, einschließlich des Pagenschnitts. Die klaren Linien des Schnitts betonen die harmonischen Proportionen des Gesichts.
- Längliches Gesicht: Bei länglichen Gesichtern kann ein Pagenschnitt mit Pony helfen, das Gesicht optisch zu verkürzen und ihm mehr Breite zu verleihen. Die seitliche Fülle des Schnitts kann ebenfalls ausgleichend wirken.
- Rundes Gesicht: Ein Pagenschnitt, der etwas länger als das Kinn ist und eventuell leicht gestuft wird, kann einem runden Gesicht Kontur verleihen und es optisch strecken. Ein zu kurzer und sehr gerader Pagenschnitt könnte die Rundheit jedoch noch betonen.
- Eckiges Gesicht: Ein Pagenschnitt mit weicheren Konturen oder leichten Stufen kann die kantigen Züge eines eckigen Gesichts abmildern. Ein gerader, sehr strenger Pagenschnitt könnte die markanten Linien hervorheben.
Darüber hinaus spielen auch die Haarstruktur und der persönliche Stil eine Rolle:
- Feines bis mitteldickes Haar: Ein Pagenschnitt kommt bei dieser Haarstruktur oft gut zur Geltung, da er dem Haar mehr Fülle und Form geben kann.
- Glattes oder leicht gewelltes Haar: Die klaren Linien des Pagenschnitts wirken bei glattem oder leicht gewelltem Haar besonders gut. Bei sehr lockigem Haar kann der Schnitt schwieriger zu stylen sein und seine typische Form verlieren.
Letztendlich ist es immer ratsam, sich von einem erfahrenen Friseur beraten zu lassen. Er oder sie kann die individuellen Gesichtszüge und die Haarstruktur beurteilen und den Pagenschnitt gegebenenfalls anpassen, um das beste Ergebnis zu erzielen.
Wie wird der Pagenschnitt modern interpretiert?
Nicht alles, was vor 100 Jahren angesagt war, übernehmen wir auch unverändert in unsere neuen Trends. So interpretieren wir auch den Pagenschnitt etwas neu, um ihn weniger massiv und hart erscheinen zu lassen.
Das geht supereinfach, indem du den Pony etwas länger oder fransig schneiden lässt – so wirkt dein Gesicht deutlich weicher. Auch die Länge kannst du etwas freier interpretieren. Ein lässiger Undone-Look sieht ebenfalls super jugendlich aus.
So sieht die Frisur total modern, gleichzeitig aber klassisch aus, wenn du sie wenige Zentimeter unter dem Kinn abschneiden lässt.

