
Was habe ich mir nur mit diesem Artikel aufgebürdet? Ich möchte vorweg betonen, dass ich mir nicht das Credo des "Frauenverstehers" anhaften lassen möchte. Die von mir hier genannten Tipps sind meine eigenen Erfahrungen und können deshalb natürlich nicht repräsentativ sein. Es gibt nicht den einen Knopf, den Mann drücken kann, um jede Frau zum Höhepunkt zu führen. So unterschiedlich die Frau als sexuelles Wesen ist, so verschieden sind auch ihre erogenen Zonen, Empfindungen und Stimuli. In dieser Beziehung sind wir Männer wohl tatsächlich einfacher gestrickt. Natürlich kann man auch dies nicht verallgemeinern. Allerdings kenne ich keinen Mann, der Orgasmusprobleme hat.

Das Erste, was sich Männer hinter die Ohren schreiben sollten, ist das Wort Aufmerksamkeit. Rein, raus und aus die Maus existiert höchstens im Porno. Zwar gibt es viele Frauen, die recht schnell zum Orgasmus kommen, und auch nur durch scheinbar rein vaginale Stimulation, allerdings ist es auch hier nicht so einfach wie bei einem Mann. Es ist anscheinend der simple Gedanke mancher Männer, dass es Frauen wie einen Mann stimulieren würde, wenn der Penis einfach in die Vagina geschoben wird. Das ist natürlich absolut lächerlich. Eine Frau ist, egal wann und wo sie gerade mit ihm schlafen möchte, mehr als nur ein Sexobjekt auf zwei Beinen. Man(n) sollte sie in erster Linie immer als sexuell eigenständige Person wahrnehmen. Ich weiß, für manche Männer sind diese Zeilen nun schwer zu verstehen, aber eine Frau ist tatsächlich nicht nur für seine Befriedigung da. Das gilt besonders bei einem Quickie. Liebevolle Blicke, zärtliche Küsse oder leichte Bisse auf Hals, Schulter oder auch Nacken steigern nicht nur Erregung, sondern intensivieren auch den eigentlichen Akt und zeigen, dass der Mann auch obenrum bei der Sache ist. Oder wie heißt es so schön: Zeig ihr, wie sehr du sie begehrst.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Zeit. Im Bett kann diese Karte natürlich viel besser ausgespielt werden. Hier kann gestreichelt, geküsst und stimuliert werden, was das Zeug hält. Slow-Sex ist da wohl die erotischste Variante. Zärtliche Berührungen gehören dazu. Ein ausgiebigeres Vorspiel macht diese Zweisamkeit umso intensiver. Sollte es vaginal nicht klappen, kann Oralsex eine Lösung sein. Zwar ist mittlerweile bewiesen, dass es den rein vaginalen Orgasmus ohne eine Stimulation der Klitoris nicht gibt, allerdings gibt es durchaus den rein klitoralen Orgasmus, ganz ohne Sex. Und eine Zunge kann zum wahren Freudenspender werden, wenn man(n) es richtig macht. Für falschen Stolz ist hier übrigens kein Platz. Deswegen sollte er auch nicht künstlich beleidigt sein, wenn sie Anmerkungen machen möchte. Schätze werden auch nicht an einem Tag gehoben. Eine Frau weiß wohl am besten was ihr gefällt. Höre auf sie! Und natürlich gilt bei allem: Gib ihr und dir Zeit.
Orgasmus wir kommen
Ein paar Tricks für einen Orgasmus gibt es allerdings wirklich, die man mit der Partnerin ausprobieren kann. So eignen sich manche Sexstellungen besser als andere. Die Reiterstellung gilt beispielsweise als besonders geeignet. Zumindest geben dies viele Frauen an. Während dieser Stellung kann die Frau ihre Klitoris am Schambein des Mannes reiben und sich so zusätzlich stimulieren (Tipp: glatte Haut und Gleitmittel intensivieren das Erlebnis). Auch Sextoys können für neue Höhenflüge sorgen. Hier gilt es keine falsche Scham zu zeigen. Sexspielzeug ist nichts mehr, wofür man sich schämen muss und sollte heutzutage in keinem Schlafzimmer fehlen. Möchte eine Frau partout nicht zum Orgasmus kommen, kann zuletzt eine Stärkung der Beckenbodenmuskulatur helfen.
Ganz selten kann ein Mann sich allerdings auch so viel Mühe geben wie er möchte und trotzdem lässt der Orgasmus der Frau auf sich warten. Das alles ist kein Grund zum Verzweifeln. Für viele Frauen ist die emotionale Nähe und das Vertrauen zum Partner ein absolutes Muss, um sich einem Höhepunkt hingeben zu können. Und wenn der Kopf noch arbeitet, kann es eben kein Fallenlassen geben. Übrigens ist dies kein rein weibliches Phänomen. Auch viele Männer leiden unter dem Problem sich nicht fallen lassen zu können. Hier scheitert es allerdings dann meist schon am eigentlichen Akt und nicht erst am Orgasmus. Oft haben diese Männer zu Beginn einer Beziehung Erektionsprobleme, welche erst mit zunehmender Vertrautheit verschwinden.