Erektionsprobleme: Definition und Ursachen
Ist es einem Mann nicht und oder kaum möglich, eine Erektion des Penis zu erreichen, und hält diese Situation für einen längeren Zeitraum an, so wird dies als erektile Dysfunktion bezeichnet. Der Zustand, der umgangssprachlich auch als Impotenz bekannt ist, kann dabei nicht nur den Mann selbst, sondern auch eine bestehende Paarbeziehung stark belasten. Doch wie kommt es zu solchen Erektionsstörungen, die sowohl länger anhalten als auch immer wieder kommen können?
Die Erektion
Hält man sich einmal vor Augen, wie sehr sich der Penis während einer Erektion verändert, so kann schon eine Ahnung davon entstehen, welch kompliziert ineinandergreifende Prozesse hierfür ablaufen müssen. Das Zusammenspiel aus Nerven- und Blutgefäßsystem wird dabei von den Hormonen fein gesteuert und auch der anatomische Aufbau des männlichen Geschlechtsorgans ist komplex. Erektionsprobleme können entsprechend vielerlei Ursachen auf verschiedenen Ebenen haben. Hinzu kommt, dass sie kurzfristig und vorübergehend oder langfristig vorliegen können. Bestehen die Erektionsstörungen länger als sechs Monate, so gehen Mediziner von krankheitsbedingten Ursachen aus.
Mögliche Ursachen für Erektionsprobleme
Die Ursachen für Erektionsprobleme sind vielfältig und auf ganz unterschiedlichen Ebenen angesiedelt. Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Potenz können zum Beispiel auf chronische Erkrankungen wie Störungen des Fett- oder Kohlenhydratstoffwechsels oder Bluthochdruck zurückzuführen sein. Des Weiteren können Arteriosklerose, aber auch hormonelle, psychologische oder neurologische Probleme, genau wie die Einnahme bestimmter Medikamente, zu Erektionsstörungen führen. Was ebenfalls von großer Bedeutung ist, ist die Analyse des Lebensstils. Welche Gewohnheiten liegen vor, wenn von Erektionsproblemen berichtet wird? Wie sieht es hinsichtlich Lebensstilfaktoren wie Nikotin- und Alkoholkonsum aus? Wie steht es um die Paarbeziehung, wenn Erektionsprobleme beim Mann bestehen? Existiert ein gutes Stressmanagement? Wohlbefinden am Arbeitsplatz? Welche Rolle spielen die Ernährungsgewohnheiten und körperliche Aktivität?
Erektionsprobleme: Hilfe zur Selbsthilfe
Zunächst einmal ist es wichtig, herauszufinden, worin die Erektionsstörungen begründet sind. Es ist daher in der Regel ein individuelles Vorgehen sinnvoll. Was jedoch stets von Bedeutung ist, ist die Überprüfung der eigenen Lebensstilfaktoren und falls nötig deren Modifikation.
- Reduktion von Übergewicht
- Reduktion von Alkohol- und Nikotinkonsum
- Steigerung der körperlichen Aktivität sowie von Maßnahmen zur Stressreduktion
Das Essverhalten stellt ebenfalls einen wichtigen Punkt dar, den ein Mann mit Erektionsproblemen überprüfen kann. Die tägliche Lebensmittelzufuhr sollte dabei möglichst bunt, frisch und abwechslungsreich aussehen. Gemüse und Obst sollten regelmäßig vorkommen, Fisch und Fleisch in eher moderater Menge und nur ein bis zweimal wöchentlich.
Des Weiteren kann es bei Männern, die viel mit dem Fahrrad unterwegs sind, hilfreich sein, einmal den Sattel auf seine Passform im Verhältnis zum eigenen Becken zu überprüfen. Möglicherweise übt der Sattel Druck auf solche Nerven aus, die für die Erektion mitverantwortlich sind.
Wenn Erektionsprobleme beim Mann vorliegen, können, neben körperlicher Aktivität im Alltag sowie in sportlicher Hinsicht, verschiedene Übungen für den Beckenboden hilfreich sein. Ja tatsächlich, auch Männer haben einen Beckenboden und es ist förderlich für die Potenz, wenn dieser gestärkt und gut durchblutet ist.
Sicherlich fragen sich jetzt einige Betroffene, ob es nicht einfacher und sinnvoller ist, Medikamente einzunehmen und die Erektionsprobleme so zu behandeln. Dies kann natürlich von Fall zu Fall das Mittel der Wahl sein, unterliegt jedoch der Entscheidung des behandelnden Arztes.
Die Verlockung ist verständlicherweise groß, denn es sind verschiedene Mittel, denen eine potenzsteigernde Wirkung nachgesagt wird, freiverkäuflich auf dem Markt. So sollen Präparate aus Maca, Yohimbin oder Ginseng dazu beitragen, Erektionsprobleme zu beheben und die Potenz zu steigern. Doch Vorsicht: Der Nutzen solcher „Wundermittel“ kann oftmals nicht wissenschaftlich belegt werden oder die Wirkung ist zwar da, aber in einem so geringen Ausmaß, dass sie nicht ausreicht, Erektionsstörungen nachhaltig zu behandeln. Gleiches gilt auch für die Aminosäure L-Arginin, welcher ebenfalls eine potenzsteigernde Wirkung nachgesagt wird.
Statt auf kuriose Mittel zu setzen, sollten Betroffene vielmehr zunächst ihr Essverhalten abwechslungs- und nährstoffreich gestalten. Dabei können flavonoidreiche Lebensmittel einen entscheidenden Vorteil bringen. Zitrus- und Beerenfrüchte enthalten genau wie Kirschen die wichtigen sekundären Pflanzenstoffe, welche möglicherweise hilfreich bei bestehenden Erektionsproblemen sein können. Erste Studien geben in diesem Zusammenhang Hoffnung.
Die Vielfalt möglicher Ursachen für Erektionsstörungen ist groß und spätestens dann, wenn die Einschränkungen länger vorliegen und die Eigeninitiative keine befriedigenden Auswirkungen hat, sollte der Gang zur medizinischen Abklärung selbstverständlich sein.